Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen




Rock'n'Popmuseum Gronau zeigt Sonderschau zu Michael Jackson
 
Gronau - Fünf Jahre nach dem Tod von Michael Jackson huldigt das Rock'n'Popmuseum im westfälischen Gronau den "King of Pop" ab dem 24. Juni mit einer Sonderausstellung. Die bis zum 21. September geplante Schau zeigt Sammlerstücke und Dokumente aus dem Leben der Pop-Legende. Einige skurrile Stücke sind in Gronau zu sehen. Darunter eine originale Billie Jean-Jacke, die Jackson bei Proben zur BAD World Tour 1988 trug, ein signierter und getragener Schuh des Popstars sowie eine Einladung zu dessen privater Trauerfeier und Beerdigung. Videoausschnitte und Audiomaterial ergänzen die Leihgaben, die der Sammler Chris Julian Dittmar zusammengetragen hat. Jackson starb am 25. Juni 2009 im Alter von 50 Jahren an einer Überdosis Narkosemittel.
 
Die Ausstellung ist mittwochs bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung in Krefeld zeigt gehäkelte Kunstwerke
 
Die Schau im Deutschen Textilmuseum trägt den Titel "Häkelkosmos"
 
Krefeld - "Häkelkosmos - Vom Korallenriff zum Schwarzen Loch" ist der Titel einer Ausstellung, die ab dem 22. Juni im Deutschen Textilmuseum in Krefeld zu sehen ist. Erstmals präsentiert das Haus damit eine Schau rund ums Häkeln, hieß es in der Ankündigung der bis zum 14. Dezember geplanten Ausstellung. Gezeigt werden Kunstwerke, die sich mit der Natur und naturwissenschaftlichen Themen befassen.
Prominentestes Objekt ist das "Föhr Riff", eine Leihgabe des Museums Kunst der Westküste auf der Nordseeinsel Föhr. Es entstand vor gut zwei Jahren als Kooperation zwischen diesem Museum und dem Institute For Figuring aus Los Angeles, das sich der Ästhetik und Visualisierung mathematischer und naturwissenschaftlicher Theorien widmet. "Im gehäkelten Korallenriff vereinen sich die Mathematik hyperbolischer Räume, ein ökologisches Statement und die uralte Kulturtechnik des Häkelns zu einem kollektiven Kunstprojekt", so die Aussteller.
Meterhoch ragt das „Föhr Riff" mit roten, blauen, grünen und gelben Korallen bereits in den zentralen Freiraum des Textilmuseums empor. Es wirkt so, als ob das Museum in ein riesiges Aquarium umgewandelt wird. "Es sind etwa 5.000 Einzelstücke, die von rund 700 Menschen angefertigt worden sind", so  Gabriela von Hollen-Heindorff vom Museum Kunst der Westküste. Nach Farben sortiert erstreckt sich das Riff auf einer Fläche von über 50 Quadratmetern. "Wir bauen es so, daß es farblich harmoniert. Die Übergänge sind eine Herausforderung", so von Hollen-Heindorff.
Die Aussteller sehen das Werk auch als "Mahnmal". Das gehäkelte Korallenriff erinnere auch an die bedrohte Schönheit maritimer Ökosysteme. Natürliche Korallenriffe stellen einzigartige Biosphären dar, in denen unzählige andere Tier- und Pflanzenarten leben. Durch Verschmutzung des Meerwassers, Überfischung und Klimaerwärmung ist heute bereits über ein Fünftel aller Korallenriffe weltweit verschwunden. 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
 
Ausstellung zum Werk von Maik und Dirk Löbbert in Münster
 
Münster - In der Kunsthalle Münster wurde am Freitag eine Ausstellung zum Werk von Maik und Dirk Löbbert eröffnet. Die Kunstwerke der Brüder entwickeln sich aus einem Ortsbezug heraus und ermöglichen ein erweitertes Denken und Sehen, hieß es vor dem Start der bis zum 28. September geplanten Schau. Wie eine zweite Natur wachsen ihre künstlerischen Interventionen über das Vorhandene hinaus, ohne den Ort ihres Ursprungs zu verlassen. Erkunden und Weiterdenken – aus diesen dynamischen Prozessen entstehen künstlerische Entgegnungen und Erfahrungsräume, so die Aussteller.
Die 1958 und 1960 geborenen Künstler haben in in Kassel, Düsseldorf und Köln Fotografie beziehungsweise Bildhauerei studiert und haben seit 2001 eine gemeinsame Professur für Bildhauerei und Kunst im öffentlichen Raum an der Kunstakademie Münster inne. Ihre künstlerischen Wahrnehmungen zielen dabei auf die Ordnungen unserer Lebenswelt, auf Zusammenhänge und Rituale, auf die wir uns gewöhnlich verlassen, aber auch auf die Widersprüche, die offenbar werden. Die Installationen der Künstler-Brüder sind wie Ergänzungen für das unsichtbare, nur gebrochen wahrnehmbare Ganze.
Maik und Dirk Löbbert sind nach Angaben der Aussteller mit ihren minimalistischen, oft spielerischen Setzungen stets den Grundtechniken von Skulptur und Plastik verpflichtet geblieben. Mit ihrem  ortsbezogenen Ausstellungsprojekt in Münster werden die Räume der Kunsthalle auf ihre Qualität als Erinnerungsort und auf ihr Potential als Reflexionsort hin befragt.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 14 bis 19 Uhr und samstags/sonntags von 12 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung über Künstlerschicksale im Ersten Weltkrieg
 
Der Titel der am Freitag eröffnenden Schau im Saarlandmuseum in Saarbrücken ist "Euphorie und Untergang"
 
Saarbrücken - "Euphorie und Untergang - Künstlerschicksale im Ersten Weltkrieg" ist der Titel einer Ausstellung im Saarlandmuseum in Saarbrücken, die am vergangenen Freitag eröffnet wurde. Zahlreiche Künstler teilten die allgemeine Euphorie bei Kriegsbeginn vor 100 Jahren und waren direkt betroffen vom Untergang der alten Ordnungen, die der Krieg europaweit bewirkte, hieß es am Donnerstag bei der Präsentation der bis zum 28. September geplanten Schau.
Das Saarlandmuseum würdigt das Gedenkjahr mit der Ausstellung, die 80 aus dem eigenen Bestand stammende Arbeiten hochrangiger Künstler des Impressionismus und Expressionismus umfaßt. Dank seiner Grenznähe kann die Schau zudem nach Angaben der Aussteller besondere Akzente setzen. Schon 1913 schuf Ludwig Meidner seine seismographischen "Apokalyptischen Landschaften", Albert Weisgerber fiel 1915 in Flandern, Käthe Kollwitz verlor ihren jüngsten Sohn Peter, Beckmann und Ernst Ludwig Kirchner erlitten auf den Schlachtfeldern einen Nervenzusammenbruch.
 
Die Ausstellung thematisiert Schicksale bedeutender Künstler während der Kriegsjahre und geht der Frage nach, auf welche Weise die existentiellen Erfahrungen ihre künstlerischen Werke prägten. Zu sehen sind  Gemälde, Arbeiten auf Papier und Skulpturen.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr sowie mittwochs von 10 bis 22 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "An der Heimatfront" im Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund
 
Hagen - Die Wanderausstellung des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe mit dem Titel "An der Heimatfront" ist seit Samstag im Museum für Kunst und Kulturgeschichte in Dortmund zu sehen. Die bis zum 3. August geplante Schau thematisiert die Erfahrungsräume "Front" und "Heimat" im Ersten Weltkrieg, die eng miteinander verbunden waren. Für Soldaten und Zivilbevölkerung gleichermaßen stellte der Erste Weltkrieg eine neue Qualität des Kriegserlebens dar. Der Zivilbevölkerung sollte nicht nur die wirtschaftliche und finanzielle Sicherung des Kriegseinsatzes, sondern auch die moralische Unterstützung der Truppen obliegen.
Doch unter dem Eindruck des Kriegsverlaufs wich die anfänglich vielfach positive Stimmung einer sich verstärkenden Desillusionierung. Die Ausstellung beleuchtet die Geschehnisse exemplarisch aus dem Blickwinkel der Zivilbevölkerung in der Region. Die Präsentation möchte Einblicke in den Alltag in Westfalen und Lippe im Zeichen von Not, Entbehrung, Trennung und Verlust geben. Auf diese Weise soll eine "Innenansicht" des Krieges ermöglicht werden. Die Ausstellung berücksichtigt Aspekte wie Mobilmachung, Versorgungslage, Familienleben, Arbeitswelt, organisierte „Liebestätigkeit“, Versehrtheit, Kriegsende und private Kriegserinnerung. Die gezeigten Objekte stammen zum großen Teil von Privatleihgebern und Institutionen aus Westfalen-Lippe.
 
Die Ausstellung ist dienstags, mittwochs, freitags und sonntags von 10 bis 17 Uhr, donnerstags von 10 bis 20 Uhr und samstags von 12 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Bundeskunsthalle Bonn zeigt Kunst der Elfenbeinküste
 
Bonn - "Afrikanische Meister" ist der Titel einer Ausstellung in der Bonner Bundeskunsthalle, die ab dem 28. Juni Kunst der Elfenbeinküste präsentiert. 200 Jahre westafrikanische Kunst und rund 200 Meisterwerke von etwa 40 Bildhauern zeigt nach Angaben der Bundeskunsthalle vom Donnerstag die bis zum 5. Oktober geplante Schau. Erstmals werden demnach in einer Ausstellung individuelle afrikanische Künstlerpersönlichkeiten verschiedener Generationen aus sechs wichtigen Kunstregionen Westafrikas mit ihnen zugeschriebenen Werken vorgestellt.
Die Schau widerlegt nach Angaben der Aussteller die noch immer verbreitete Meinung, daß es in der afrikanischen Kunst kaum ästhetische Prinzipien und keine „wirklichen“ Künstler gegeben habe, sondern lediglich "Stammeswerkstätten" mit anonymen Bildhauern. Zu entdecken sind in dieser Ausstellung die großen Meister der Guro, Baule, Dan, Senufo, Lobi sowie der Lagunenvölker. Besucher könnten ihre Werke – Skulpturen und Masken von eindringlicher Kraft und Schönheit - betrachten. Am Beispiel von drei zeitgenössischen ivorischen Künstlern werden zudem aktuelle westafrikanische Kunsttrends vorgestellt, hieß es in der Ankündigung weiter. Die Schau findet in Kooperation mit dem Museum Rietberg im schweizerischen Zürich statt.
 
Die Ausstellung ist dienstags und mittwochs von 10 bis 21 Uhr sowie donnerstags bis sonntags von 10 bis 19 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung über Leben und Sterben in einer römischen Militärsiedlung
 
Schau im Grafschafter Museum Moers wird am 15. Juni eröffnet
 
Moers - "Asciburgium. Leben und Sterben in einer römischen Militärsiedlung" ist der Titel einer Ausstellung, die am 15. Juni im Grafschafter Museum im Moerser Schloß eröffnet wird. Vor rund 2000 Jahren gründeten die Römer im heutigen Asberg ein Militärlager, im benachbarten Lagerdorf siedelten Handwerker und Händler, hieß es in der Ankündigung der bis zum 5. Oktober geplanten Schau. Die Ausstellung präsentiert zahlreiche Grabungsfunde aus der Zeit der ersten Grabungen im 19. Jahrhundert bis zu den aktuellsten Funden.
Die Schau führt 2000 Jahre zurück, in die Zeit, als der Rhein die Grenze zwischen dem Römischen Reich im Westen und den freien germanischen Stämmen im Osten bildete. Um diese Grenze zu bewachen, errichteten die Römer im Jahre 16. v. Chr. an einem Altarm des Rheins im Gebiet des heutigen Moers-Asberg ein Kastell, das etwa 100 Jahre Bestand hatte: Asciburgium. Zum Lager gehörten ein Dorf, ein Hafen und Gräberfelder. Die in Asciburgium stationierten Soldaten stammten aus Italien, Syrien, Germanien und dem Balkan.
Außerhalb der befestigten Mauern des Kastells entwickelte sich ein Lagerdorf mit Tavernen, Handwerksbetrieben und Händlern. Außerhalb der Dörfer lagen auf beiden Seiten der Straßen die Gräberfelder. Jedes Jahr im Februar richteten die Hinterbliebenen ein Festmahl am Grab aus, an dem die Toten symbolisch teilnahmen. Totengedenken war in der römischen Kultur wichtig: Gedachte man der Toten nicht in angemessener Weise, zogen - so glaubte man - die Schatten der Verstorbenen nachts jammernd und heulend durch die Straßen. Wer es sich leisten konnte, gab den Verstorbenen kostbare Grabbeigaben mit.
Das Römerlager Asciburgium wurde um 90 n. Chr. aufgelöst, das Lagerdorf blieb noch längere Zeit bestehen. Aus dem römischen Asciburgium entwickelte sich die Ortbezeichnung Asberg. Im 19. Jahrhundert wuchs die Sensibilität der Menschen für ihre Geschichte – und damit das Interesse am römischen Erbe Asbergs. Pionier war hier der Amtsgerichtsrat Hermann Boschheidgen. Der Begründer des Grafschafter Museums leitete Ende des 19. Jahrhunderts die ersten systematischen Ausgrabungen auf dem Burgfeld. Die Ausstellung ist in großen Teilen eine Übernahme aus dem Kultur- und Stadthistorischen Museum Duisburg. Das Grafschafter Museum erweitert die Präsentation um die ersten Grabungsfunde aus der Sammlung Boschheidgen und die spektakulären neuesten Grabungsfunde aus dem Jahr 2009.  
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
"Moderne. Weltkrieg. Irrenhaus"
 
Ausstellung in Düren zeigt die Entwicklung von Kunst und Psychiatrie in der Epoche des Ersten Weltkriegs
 
Düren/Köln - "Moderne. Weltkrieg. Irrenahus. 1900 - 1930" ist der Titel einer Ausstellung, die bis zum 6. August im Leopold-Hoesch-Museum in Düren und im Psychiatriegeschichtlichen Dokumentationszentrum Düren zu sehen ist. Die Schau zeigt nach Angaben des Landschaftsverbandes Rheinland in Köln die Suche nach neuen Therapieformen in der Psychiatrie im Schatten des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren. Die Fragen nach der Behandlung traumatisierter Soldaten und die Verarbeitung von erschütternden Erlebnissen näherten sich damals auf künstlerische Art an.
Wie sich Kunst und Psychiatrie in der Epoche rund um 1914 entwickelten und in Berührung kamen, zeigt die gemeinsame Ausstellung. Vertiefende Einblicke in die Themen bietet dabei auch ein umfangreiches Begleitprogramm. Im Haus 5 auf dem Gelände der LVR-Klinik Düren und im Leopold-Hoesch-Museum Düren zählen dazu Vorträge und Museumsdialoge zur Fotografie in der Anstalt zwischen 1900 und 1930, über die Emanzipation der Pflege oder über die renommierte Sammlung Prinzhorn aus Heidelberg.
Aus ihr stammen die Arbeiten von Dürener Patienten aus der Zeit zwischen 1906 und 1920, die in der Ausstellung "Moderne. Weltkrieg. Irrenhaus" nun erstmals für die Öffentlichkeit zu sehen sind. Die Lesung mit dem Titel "Geist, Seele, Herz und Sinne. Der gedichtete Krieg" veranschaulicht dagegen die psychische und gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Ersten Weltkrieg. Das Ausstellungsdoppel ist Teil des bundesweit einzigartigen Verbundprojektes "1914 - Mitten in Europa. Das Rheinland und der Erste Weltkrieg", mit dem der Landschaftsverband noch bis Mitte 2015 an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor rund 100 Jahren erinnert.
 
Die Ausstellung im Haus 5 auf dem Gelände der LVR-Klinik Düren ist donnerstags von 15 bis 19 Uhr geöffnet und sonntags zwischen 11 und 17 Uhr.
Der Teil der Ausstellung im Leopold-Hoesch-Museum ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr sowie donnerstags von 10 bis 19 Uhr geöffnet.
 
Redaktion: Frank Becker