Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen



Ausstellungen mit Werken von Goya und Picasso in Münster
 
Die Schau zu Francisco de Goya findet anläßlich des 200jährigen Jubiläums des spanischen Unabhängigkeitstages statt
 
Münster - Das Picasso-Museum in Münster zeigt noch bis zum 17. August zwei Ausstellungen zum Werk der spanischen Künster Francisco de Goya und Pablo Picasso. Das Werk Goyas (1746-1828) Werk gelte aufgrund seiner Radikalität als Vorbote der Moderne, hieß es beim Start der Schau unter dem Titel "Dunkle Materie". Goya schildert insbesondere in seinen grafischen Zyklen "Los Caprichos" und "Die Schrecken des Krieges" in ästhetisch drastischer Art und Weise die Mißstände seiner Zeit, so die Aussteller.
Seien es die Verheerungen der Napoleonischen Kriege oder auch das Wiedererstarken der Inquisition – Goya bannte die existentiellen Erfahrungen seiner Epoche in atemberaubenden Bildschöpfungen. Anläßlich des 200 jährigen Jubiläums des spanischen Unabhängigkeitskrieges veranstaltet das Kunstmuseum Pablo Picasso Münster eine große Sonderausstellung mit Grafiken des "Propheten der Moderne".
Parallel dazu ist die Schau "Mediterane Gefilde" zu sehen, die Arbeiten des Malers, Grafikers und Bildhauers Pablo Picasso (1881-1973) zeigt. Kein anderer Künstler war nach Angaben des Museums auch in seinen Ferien so produktiv, wie Picasso. In den Sommermonaten der 1920er Jahre, die er regelmäßig in Südfrankreich verbrachte, wurden Badende zu seinem bevorzugten Motiv. Ab den 1940er Jahren verlegte der spanische Ausnahmekünstler endgültig seinen Lebensmittelpunkt in und um die Städte Antibes und Cannes, in denen sowohl neue künstlerische Techniken als auch vermehrt mythologische Sujets Einzug in sein Werk halten.
Zu sehen sind neben Lithografien und Linolschnitten auch Fotografien von David Douglas Duncan (Fotografien aus der diesjährigen Schenkung des Fotografen an das Museum werden erstmals gezeigt), Irving Penn und Lucien Clergue.
 
Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 18 Uhr, freitags bis 20 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung zur Geschichte des Architekturmodells in der zeitgenössischen Kunst
 
Siegen - Unter dem Titel "Was Modelle können" zeigt das Museum für Gegenwartskunst in Siegen ab dem 29. Juni eine Ausstellung zur Geschichte des Architekturmodells in der zeitgenössischen Kunst. Die bis zum 12. Oktober geplante Schau präsentiert rund 45 Arbeiten von 31 Künstlern, hieß es am Montag in einer Ankündigung des Museums. In der Architektur, im Entscheidungs- und Bauprozess dient das dreidimensionale, im Maßstab verkleinerte Architekturmodell als Werkzeug, so die Kuratorin Eva Schmidt.
Das Modell sei ein Hilfsmittel der Verständigung über geplante und gebaute Architektur und zugleich könne es Visionen und Utopien im städtebaulichen Kontext verkörpern. Das Architekturmodell könne außerdem auch zum Instrument der Kritik an gesellschaftlichen oder sozialen Zuständen eingesetzt werden. Die Kunst funktioniert das Modell nach Angaben des Museums auf vielfältige Weise um. Ws wird poetisch geöffnet und auf methaphorische, gar theatralische Weise genutzt.
 
Teilnehmende Künstler sind laut Museum Absalon, Michael Ashkin, Thomas Bayrle, Peter Downsbrough, Jimmie Durham, Jean Pascal Flavien, Alicia Framis, Carlos Garaicoa, Ludger Gerdes, Dan Graham, Christian Haake, Gabu Heindl & Drehli Robnik, Matthew Day Jackson, Friederike Klotz, Langlands & Bell, Rita McBride, Isa Melsheimer, Stephan Mörsch, Sirous Namazi, Hermann Pitz, Heinrich Sachs, Michel Auser, Thomas Schütte, Laurie Simmons & Peter Wheelwright, Charles Simonds, Stephan Willats, Elizabeth Wright und Yin Xiuzhen.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr sowie donnerstags von 11-20 Uhr geöffnet.
 
 
Dauerausstellung "Kelten im Rheinland" ab 5. Juni in Bonn
 
Bonn - "Kelten im Rheinland. Die neue Schatzkammer" lautet der Titel der neuen Dauerausstellung im LVR-Landesmuseum Bonn, die ab dem 5. Juni zu sehen ist. Die Schau läßt nach Angaben des Museums die versunkene Kultur der Kelten rund um den einzigartigen Grabschatz der keltischen Fürstin von Waldalgesheim wieder auferstehen. Präsentiert werden die Höhepunkte der international bedeutenden Sammlung keltischer Objekte des Bonner Museums.
Sie umfasst zigtausende Funde aus der Zeit zwischen 500 vor Christus bis zu den Eroberungszügen Caesars im Rheinland 58 - 51 v. Chr. Zu den bedeutendsten keltischen Kunstschätzen der Welt gehören bronzene Trinkservice und außergewöhnlich verzierter Goldschmuck als Beigaben für die Ewigkeit aus den Fürstengräbern von Weiskirchen, Wallerfangen und Waldalgesheim. Im Umfeld dieser Gräber erinnerten steinerne, mit Gesichtern verzierte Monumente wie der Pfeiler von Pfalzfeld an die hier ruhenden wohlhabenden Kelten.
Anfangs konnten sich die Kelten unter Führung von Ambiorix, König des keltischen Stammes der Eburonen noch erfolgreich gegen die Eroberung ihrer Welt durch die römischen Legionen wehren. Doch am Ende mißten sie sich der Militärmaschinerie Roms geschlagen geben. Dennoch lebte ihre Kultur an Rhein und Mosel noch für mehrere Jahrhunderte weiter. Der Grund war, daß die Römer von dem unterlegenen Volk fasziniert waren und Elemente des täglichen Lebens, der Religion und der Kunst in die römische Kultur integrierten.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags sowie sonntags von 11 bis 18 Uhr und samstags von 13 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "Krieg! 1914 an Rhein und Mosel" in Koblenz
 
Koblenz - Im Mittelrhein-Museum in Koblenz ist am Sonntag die Ausstellung "Krieg! 1914 an Rhein und Mosel" gestartet. Bei der bis zum 6. Juli geplanten Schau handelt es sich um eine Ausstellung von Koblenzern für Koblenzer, hieß es zum Auftakt. Koblenz sei nicht nur militärischer, politischer und wirtschaftlicher Knotenpunkt der Region gewesen, sondern zugleich erster Sitz des Großen Hautquartiers unter der Leitung des Kaisers und damit im Sommer 1914 eine der wichtigsten Städte im Reich gewesen, hieß es weiter.
 
Alle Exponate dieser Ausstellung stammen ausschließlich aus dem privaten Fundus der Koblenzer Bürge. Zu den Exponaten zählen unter anderem alte Briefe, Postkarten, Fotos, Bilder und Bücher sowie dreidimensionale Objekte wie Modellflugzeuge, Waffen, Abzeichen und Orden aus der Zeit des 1. Weltkrieges, dessen Ausbruch sich in diesem Jahr zum 100. Mal jährt.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "Nirgendwo ist hier" in Schwerte eröffnet
 
Schwerte - Die Wanderausstellung "Nirgendwo ist hier" ist am Sonntag im Naturfreundehaus Ebberg in Schwerte eröffnet worden. Die bis zum 6. Juli geplante Schau ist ein Projekt des Flüchtlingsrates NRW und Studenten mehrerer Hochschulen. Sie thematisiert unter anderem, was Menschen auf ihrer Flucht mitnehmen und wie sie sich in einer vorübergehenden Unterkunft einrichten können. In der aktuellen Diskussion um die Aufnahme von Menschen auf der Flucht aus Krisenländern, will die Ausstellung auch über das Thema Abschiebung informieren.
Die Schau fragt unter anderem, was man mitnimmt, wenn man nicht weiß, wohin man geht, wie man sich einrichtet, wenn man nicht weiß, wie lange man bleiben kann, wie man sich ohne Sprachkenntnisse in der neuen Heimat verständlich macht und wie es ist, abgeschoben zu werden in eine Heimat, die man nicht kennt. Im Rahmen der Ausstellung sollen sich die Besucher anhand ganz persönlicher Schicksale mit den Themen Flucht, Asyl, Abschiebung und Leben in Deutschland auseinandersetzen können. Die ausgestellten Fotografien zeigen spontane Situationen oder auch symbolische Konstellationen aus dem Alltagsleben der Flüchtlinge.
 


Villa Hügel zeigt Krupp in der Nachkriegsfotografie
 
Essen - Unter dem Titel "Wirtschaft! Wunder! Krupp in der Fotografie 1949-1967" zeigt die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung vom 5. Juli bis 23. November rund 150 Bilder und Objekte dieser Zeit in der Essener Villa Hügel. Zu sehen sind nach Angaben der Stiftung unter anderem Dieselloks und Automobile, Bilder der Konsum-Anstalten und der Konzernlenker ebenso wie stolzer Arbeiter.
Die Fotografien der Nachkriegszeit vermitteln nach Angaben der Aussteller Aufbruch und Zuversicht. Sie dokumentieren zudem ein neues Freizeit- und Konsumverhalten und werfen Schlaglichter auf die gesellschaftlichen Umbrüche und den Strukturwandel der Arbeit oder innovative Produktion. Herausragende Reportagefotografen der damaligen Zeit besuchten die Krupp-Werke – unter ihnen René Burri, Fritz Henle, Robert Lebeck, Erich Lessing und Albert Renger-Patzsch.
Sie experimentierten mit ungewöhnlichen Einstellungen, schwarz-weiß und auch in Farbe. Die Aufnahmen zeigen die Produktion, Werkssiedlungen, Messen und ausländischen Besuch, nicht zuletzt auch den Menschen, vom Lehrling bis zum Chef. Sie vermitteln die Aufbruchstimmung jener Zeit, in der ein neues Bild des alten Unternehmens entstand.
Nach Zerstörung und Demontage ereignete sich ein “Kruppsches Wunder”. In den frühen 1950er-Jahren wurde die Firma Krupp wieder zum Aushängeschild der deutschen Wirtschaft. Spektakuläre Produkte wie die stählerne Tauchkugel für die Tiefseeforschung oder prominente Gäste wie Äthiopiens Kaiser Haile Selassie und Thailands schöne Königin Sirikit sorgten für Aufsehen und weltweite Berichterstattung. Auch Alfried Krupp und Berthold Beitz standen schnell im Fokus der Medien. Zur Ausstellung erscheint im Klartext-Verlag ein Katalog. 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.