Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 




Krefelder Puppentheatertage gestartet
 
Krefeld - Die diesjährigen Krefelder Puppentheatertage sind vor einer Woche mit dem Stück "Vollpfosten" in der Krefelder Kulturfabrik Heeder gestartet. Bis zum 24. Juni werden insgesamt zehn Aufführungen von sieben Bühnen angeboten. Manche Stücke sind auch für Kinder ab vier Jahren geeignet, hieß es zum Auftakt der traditionellen Puppentheatertage. Gespielt wird mit Marionetten, Tischfiguren, Stab- und Handpuppen, Tisch- und Großfiguren. Zudem gibt es zwei Figurenbau-Workshops. Um den weniger mobilen Eltern auch die Möglichkeit zu geben, mit ihren Kindern ein Puppentheater zu besuchen, gibt es neben der Fabrik Heeder zudem Vorstellungen in den Stadtteilen Fischeln, Hüls und Uerdingen.
 
 
 
Zweite Wuppertaler Literatur-Biennale
 
Wuppertal - Unter dem Motto "Unterwegs nach Europa" findet die diesjährige Literatur-Biennale Wuppertal statt. Die zweite Auflage der Veranstaltung in der bergischen Metropole läuft bis zum 31. Mai. Insgesamt gibt es 31 verschiedene Veranstaltungen, bei denen 51 Autorinnen und Autoren aus 19 Ländern zu Wort kommen werden, hieß es vor dem Start der Literatur-Biennale, die an 16 verschiedenen Veranstaltungsorten stattfindet. 
Aus Deutschland werden unter anderem die Autoren Rupert Neudeck, Feridun Zaimoglu, Martin Walser, Anna Kuschnarowa, Philipp Möller und Fabian Hischmann teilnehmen. Als Sprecher sind auch die bekannten Schauspieler Mechthild Grossmann und Rufus Beck dabei. Unterstützt wird die Wuppertaler Literatur-Biennale unter anderem durch die Kunststiftung NRW, den Landschaftsverband Rheinland, das Land NRW und das Kultursekretariat NRW.
 
 
 
Deutscher Chorwettbewerb in Weimar
 
Weimar/Bonn - Der diesjährige Deutsche Chorwettbewerb findet seit Samstag bis zum 1. Juni in Weimar statt. Wie der Deutsche Musikrat am Dienstag in Bonn mitteilte, gilt der Chorwettbewerb auch als die Deutsche Meisterschaft der Chöre. 110 Formationen aus 14 Kategorien haben sich für das Wertungssingen der Landesmeister qualifiziert. Insgesamt 5.000 Musizierende, Juroren und Gäste sind angemeldet.
Gleich am zweiten Tag gab es zwei Sonderkonzerte. Der Dresdner Kreuzchor, eine der bekanntesten deutschen Chorinstitutionen mit über 700-jähriger Tradition lädt in die Herderkirche, die Frauen der Pfälzischen Kurrende und die Vokal-Band JuiceBox treten in der Weimarhalle auf. Für einen stimmungsvollen Auftakt im zweiten Teil des Wettbewerbs sorgen am 28. Mai das Vokalensemble Quartonal und der Kammerchor Stuttgart, einer der renommiertesten deutschen Profichöre.
Wie schon im ersten Teil stehen auch am 29. Mai wieder zwei Konzert-Highlights auf dem Programm. Die 2010 ausgezeichnete Christophorus-Kantorei Altensteig (Jugendchor) singt zusammen mit der Camerata Musica Limburg (Männerchor) Werke von Schütz, Schubert und Britten in der Weimarhalle. Zeitgleich erfüllen das Ensemble EXtraCHORd (Gemischter Chor) und der Mädchenchor am Essener Dom die Herderkirche mit Klängen von Palestrina bis Rudin. Unter dem Motto "Klangschichten" präsentiert sich der Landesjugendchor Thüringen mit dem Calmus Ensemble in einem abschließenden Sonderkonzert am 30. Mai.
 
 
 
Öffentliche Kulturförderung lohnt sich nach Angaben des Bühnenvereins für die Kommunen
 
Köln - Die öffentlichen Zuschüsse für Kultureinrichtungen sind nach Angaben des Deutschen Bühnenvereins indirekt eine Finanzspritze für die Stadt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Anfang Mai veröffentlichte Studie der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig zur Umweg-Rentabilität städtischer Kulturbetriebe. Vor allem durch Tourismus, Aufträge von Theatern an die ortsansässige Wirtschaft und Steuerzahlungen fließe mehr Geld in die Stadt, als diese für die Kultur ausgibt, teilte der Bühnenverein mit Verweis auf die Studie jetzt in Köln mit.
"Einmal mehr ist bewiesen: Die Kultur ist kein Zuschussgeschäft, sondern ein entscheidender Wirtschaftsfaktor", betonte Bühnenvereins-Direktor Rolf Bolwin. "Kürzungen der öffentlichen Kulturfinanzierung schaden also nicht nur der Kunst, dem Ansehen einer Stadt und deren Lebensqualität, sondern machen auch finanziell keinen Sinn." Die Studie war von der Stadt Leipzig in Auftrag gegeben worden, um die wirtschaftliche Relevanz von Oper, Schauspiel und Theater der Jungen Welt zu prüfen. In der Studie wurden verschiedene Szenarien durchgerechnet, die alle ergeben haben, daß die Häuser mehr Geld in die Stadt bringen, als sie an Zuschüssen benötigen.
Die Oper Leipzig erzielt beispielsweise mit einem städtischen Zuschuß von 41,7 Millionen Euro in einem optimistischen Szenario eine Umwegrendite von 85 Millionen Euro, in einem pessimistischen Szenario von 42,9 Millionen Euro (2,04 Euro bzw. 1,03 Euro je eingesetztem städtischen Euro). Im Fall des Schauspiels Leipzig stehen bei einem städtischen Zuschuß von 14,4 Millionen Euro im optimistischen Szenario ein Ergebnis von 25,1 Millionen Euro gegenüber, im pessimistischen 14,7 Millionen Euro (1,75 Euro bzw. 1,03 Euro je eingesetztem städtischen Euro). Beim Theater der Jungen Welt erwirtschaftet ein städtischer Zuschuß von 3,3 Millionen Euro im optimistischen Szenario 6,0 Millionen Euro, im pessimistischen 3,8 Millionen Euro an Umwegrendite (1,83 Euro bzw. 1,14 Euro je eingesetztem städtischen Euro).
 
 
 
Osthaus Museum Hagen zeigt die Ausstellung "Weltenbrand - Hagen 1914"
 
Hagen - "Weltenbrand - Hagen 1914" lautet der Titel einer Ausstellung im Osthaus Museum Hagen, die seit einer Woche an den Ersten Weltkrieg und seine Folgen für die Stadt erinnert. Für Hagen bedeutete das Jahr 1914 eine grundlegende Zäsur, hieß es zum Auftakt der bis zum 10. August geplanten Schau. Die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs veränderten die bis dahin prosperierende Stadt. Kultur, Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und vieles andere mehr wurden in den Grundfesten erschüttert. Die Folgen waren nachhaltig und sind bis in die Gegenwart spürbar.
1914 war Hagen die bedeutendste Stadt im südlichen Teil der preußischen Grafschaft Mark. Als Verkehrsknotenpunkt und Standort bekannter Unternehmen stand Hagen mit fast 100.000 Einwohnern knapp vor dem Aufstieg zur Großstadt. Nach dem für das Deutsche Reich verlorenen Ersten Weltkrieg erlebte die Stadt dann aber einen Rückschlag. Von den politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Folgen erholte sich die Stadt nur langsam.
Die Jahre vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs waren die kulturelle und wirtschaftliche Blütezeit der Stadt. Davon zeugen bis heute der 1910 eröffnete Hauptbahnhof, das 1911 eingeweihte Stadttheater und das 1899-1903 errichtete Rathaus sowie der von 1906 bis 1908 nach Entwürfen von Henry van de Velde erbaute Hohenhof. Die Architektur und Funktion dieser Gebäude standen symbolisch für den Fortschrittsglauben der Bevölkerung in der prosperierenden Stadt Hagen der Vorkriegsjahre.
Die Ausstellung "Weltenbrand – Hagen 1914" beschränkt sich nicht nur auf das Museum. Vielmehr wird der öffentliche Raum mit seinen zahlreichen Baudenkmälern und Geschichtsorten im Stadtgebiet einbezogen.
 
Die Ausstellung ist dienstags, mittwochs und freitags von 10 bis 17 Uhr, donnerstags von 13 bis 20 Uhr und samstags/sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Vertragsunterzeichnung für neuen Kölner Generalmusikdirektor François-Xavier Roth
 
Köln - Der neue Kölner Generalmusikdirektor Francois-Xavier Roth tritt sein Amt am 1. September kommenden Jahres an. Oberbürgermeister Jürgen Roters, die Beigeordnete für Kunst und Kultur, Susanne Laugwitz-Aulbach, und Roth unterzeichneten am Mittwoch im Historischen Rathaus den Vertrag. Roth wurde 1971 in Paris in ein musikalisches Elternhaus geboren, sein Vater ist der Organist Daniel Roth an St. Sulpice in Paris. Sein Sohn studierte Flöte bei Alain Marion am Konservatorium Paris.
Neben seiner Tätigkeit als Flötist an der Opéra national de Paris begann Roth ein Dirigentenstudium bei János Fürst und Jorma Panula. Nachdem er im Jahr 2000 den renommierten Donatella-Flick-Dirigierwettbewerb gewonnen hatte, war er ein Jahr lang Assistent Conductor beim London Symphony Orchestra und arbeitete dort unter anderem mit Pierre Boulez und Colin Davis zusammen.
Sein Repertoire reicht von der Musik des 17. Jahrhunderts bis hin zu zeitgenössischen Werken und umfasst alle Genres: sinfonische Musik, Oper und Kammermusik, er ist in der neuesten Musik ebenso wie in der Alten verwurzelt. Schon zu Beginn seiner Karriere dirigierte er das Ensemble Intercontemporain, eines der maßstabsetzenden Ensembles der Neuen Musik. Im Jahr 2003 gründete er das innovative Orchester Les Siècles, das sowohl auf neuen wie auf alten Instrumenten, je nach Werk und oftmals während des gleichen Konzertes, kontrastreiche und bunte Programme aufführt.
Seit 2011 ist Roth Chefdirigent des Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg des Südwestdeutschen Rundfunks. Als Gastdirigent leitet er weltweit führende Orchester, darunter das London, das BBC und das Boston Symphony Orchestra, das Royal Concertgebouw Orkest, das Bayrische Staatsorchester, die Bamberger und die Wiener Sinfoniker, das Radio Symfonie Orkest Hilversum, das Radiosymfoniorkestret Kopenhagen, das NHK Symphony Orchestra, das Gothenburg Symphony Orchestra und das Finnish Radio Symphony Orchestra.
Ebenso engagiert ist Roth in der Opernszene. Seine Aufführungen von „Mignon" (Ambroise Thomas) und „Les Brigands" (Jacques Offenbach) an der Opéra Comique in Paris wurden von der Kritik hoch gelobt. In Luxemburg und Caen dirigierte er Neuproduktionen von Mozarts „Idomeneo". Im Juni 2014 gibt er sein Debüt an der Berliner Staatsoper mit Morton Feldmanns „Neither". 2015 wird er Richard Wagners „Der fliegende Holländer" mit Les Siècles aufführen.
 
 
Hans Pleschinski erhält Niederrheinischen Literaturpreis der Stadt Krefeld
 
Der Schriftsteller wird die mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung am 19. Oktober entgegennehmen
 
Krefeld/München/Düsseldorf - Der Schriftsteller Hans Pleschinski erhält den diesjährigen, mit 10.000 Euro dotierten Niederrheinischen Literaturpreis der Stadt Krefeld. Die Auszeichnung erhalte der in München lebende Autor für seinen im vergangenen Jahr erschienenen Roman "Königsallee", hieß es am Donnerstag in einer Mitteilung der Stadt. Pleschinski wurde am 23. Mai 1956 in Celle geboren. 
Der Schriftsteller versetzt mit seinem Roman nach Darstellung der Jury den Leser "hervorragend in das Düsseldorf der 1950er-Jahre und zeichne zugleich ein bemerkenswertes Gesellschaftsportrait dieser Zeit. In der Geschichte wird eine Lesereise des Schriftstellers Thomas Manns in die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt geschildert. Der Niederrheinische Literaturpreis wird am 19. Oktober im Krefelder Rathaus überreicht.
Der Preis wird alle zwei Jahre an Autoren verliehen, zwischen denen und der Stadt Krefeld oder dem Niederrhein eine Beziehung besteht, die aus der Tätigkeit, dem Wohnsitz oder der thematischen Bindung resultiert. Der Roman „Königsallee" (2013) ist mittlerweile in der siebten Auflage im C.H. Beck Verlag erschienen. Pleschinski lebt seit 1976 in München. Dort studierte er von 1976 bis 1983 Germanistik, Romanistik und Theaterwissenschaften. Im Mai dieses Jahres hatt er den mit 10 000 Euro dotierten Literaturpreis der Stadt München für sein Gesamtwerk erhalten.
 
 
Junges Schauspielhaus Bochum zum Tanztreffen der Jugend in Berlin eingeladen

Bochum/Berlin - Das Junge Schauspielhaus Bochum ist als einzige Gruppe aus der Metropole Ruhr zum ersten Tanztreffen der Jugend der Berliner Festspiele eingeladen worden. Das Ensemble zeige das Tanz- und Theaterstück "Da-Heim", das mit minderjährigen Flüchtlingen aus der ganzen Welt und Jugendlichen aus betreuten Wohngruppen entwickelt wurde, hieß es am Donnerstag in einer Mitteilung der Berliner Festpiele.
Insgesamt wurden sieben deutsche Nachwuchsgruppen zu dem Treffen eingeladen, das vom 27. August bis 1. September in Berlin stattfindet. Ins Leben gerufen wurde der Wettbewerb vom Bundesbildungsministerium gemeinsam mit den Berliner Festspielen.
 
 
 
 
Vertragsverlängerungen für Michael Schulz und Bridget Breiner in Gelsenkirchen

Gelsenkirchen - Michael Schulz bleibt weitere zwei Jahre Generalintendant des Gelsenkirchener Musiktheaters im Revier. Der Vertrag mit der Stadt sei am Donnerstag unterzeichnet worden, so ein Sprecher der Kommune. Schulz machte damit von der Option einer Vertragsverlängerung Gebrauch. Zuletzt war das Engagement im März 2011 um drei Jahre ausgeweitet worden.
Michael Schulz wechselte zu Beginn der Spielzeit 2008/09 nach Gelsenkirchen. Zuvor war er sechs Jahre Operndirektor am Deutschen Nationaltheater Weimar. Gleichzeitig wurde am Donnerstag auch der Vertrag mit Ballettdirektorin Bridget Breiner bis Juli 2018 verlängert. Sie ist seit Beginn der Saison 2012/13 am Musiktheater der Revierstadt.