Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 





Schumannfest in Düsseldorf mit Konzert des Tschaikowski-Symphonieorchesters Moskau eröffnet
 
Düsseldorf - Mit einem Konzert des Tschaikowski-Symphonieorchesters Moskau unter der Leitung von Vladimir Fedoseyev ist am Freitagabend in Düsseldorf das diesjährige Schumannfest eröffnet worden. Als Solist spielte Igor Levit am Klavier das Klavierkonzert von Robert Schumann. Bis zum 2. Juni stehen zahlreiche Konzerte auf dem Programm des Festivals. Zu den Höhepunkten im Verlauf des Schumannfestes zählen der Auftritt der bulgarischen Mezzosopranistin Vesselina Kasarova, die an Schumann seinen Liedern vor allem eine besondere "Helligkeit" des Klangs und der Gedanken schätzt. Am 24. Mai kommt der österreichische Schauspieler Klaus Maria Brandauer, der eine eigens erstellte Fassung von Shakespeares "Sommernachtstraum" aufführen wird. 
 
 
 
Internationale Tanzmesse in Düsseldorf feiert 20. Geburtstag
 
Vom 27. bis zum 30. August werden rund 60 Kompanien erwartet
 
Düsseldorf - Die internationale Tanzmesse feiert in diesem Jahr ihr 20jähriges Bestehen. Vom 27. bis zum 30. August gibt es in der NRW-Landeshauptstadt nach Veranstalterangaben an 11 Spielorten insgesamt 35 Vorstellungen. Angesagt haben sich für das globale Netzwerktreffen für den zeitgenössischen Tanz rund 60 Kompagnien aus zahlreichen Ländern. Einzelne Veranstaltungen finden auch in Krefeld und in Leverkusen statt.
Weiterhin wird es bei der Jubiläumsveranstaltung 125 Messestände geben, die über 400 Tanzkompanien aus aller Welt vertreten. Als die Tanzmesse 1994 gegründet wurde, um die Tanzszene Nordrhein-Westfalens ins rechte Licht zu rücken, habe niemand mit diesem langanhaltenden Erfolg rechnen können, hieß es am Mittwoch. In den letzten 20 Jahren habe sich die internationale Tanzmesse kontinuierlich zu einem weltweit maßgeblichen Forum für den zeitgenössischen Tanz entwickelt.
Die Jubiläumsausgabe steht unter der neuen künstlerischen Leitung von Felix Wittek, der das Projekt auch zukunftsfähig machen will. So wird erstmals auch Programm für das ganz kleine Publikum ab zwei Jahre gezeigt. Tanz sei für ihn eine direkte Ausdrucksform, "die einen unmittelbaren Zugang zum herzen hat und unsere Köpfe und unsere Körper reicher macht", sagte Wittek. Die internationale Tanzmesse ist ein Projekt des NRW-Landesbüros Tanz, das von der Gesellschaft für Zeitgenössischen Tanz NRW getragen wird.
 
 
 
Südwestfalen feiert am 22. Juni ersten Höhlentag
 
Iserlohn - Südwestfalen feiert am 22. Juni seinen ersten Höhlentag. Nach Angaben des Märkischen Kreises vom Mittwoch ist die Region das Höhlenland schlechthin. Rund 80 Prozent aller Höhlen in Nordrhein-Westfalen liegen in Südwestfalen. Nun will die Region "ihre Unterwelten für Neugierige sichtbar" machen. Bei Taschenlampenführungen, Radtouren, Meditationen und Musik können die Dechenhöhle in Iserlohn, die Heinrichshöhle in Hemer, die Balver Höhle und die Reckenhöhle in Balve sowie die Bilsteinhöhle in Warstein entdeckt werden.
Im Rahmen des Regionale-Projektes "Höhlenland Südwestfalen" haben sich diese Höhlen zu einem Verbund zusammen geschlossen und wollen stärker kooperieren. Ziel ist es, naturkundliche Zusammenhänge und frühkulturelle Entwicklungen der Region sichtbar zu machen und stärker touristisch zu nutzen, erklärte ein Sprecher des Märkischen Kreises.
 
 
Erlebnisprogramm "Unter freiem Himmel" startet am Donnerstag im Emscher Landschaftspark
 
Essen - Am vergangenen Donnerstag startete im Emscher Landschaftspark das Erlebnisprogramm "Unter freiem Himmel". Die bis zum 26. Oktober geplante Veranstaltung des Regionalverbandes Ruhr rückt nach dessen Angaben vom Mittwoch alte Halden und neue Parks als Spielorte fröhlicher Feste in den Mittelpunkt. Rund 80 Touren, Führungen und Feste stehen auf dem Programm.
Picknick-Lounge, Genießermarkt, Sunset-, Theater- oder Strand-Picknick lassen das Welterbe Zollverein, das Haus Ripshorst in Oberhausen, die Halde Hoheward im Kreis Recklinghausen, den Landschaftspark Duisburg-Nord und den Nordsternpark in Gelsenkirchen zu Erlebnisorten werden. Die größte Party des Jahres wird am 19. Juli wieder auf der Halde Hoheward im Kreis Recklinghausen gefeiert. Beim Strand-Picknick am 30. August im Nordsternpark feiern Jung und Alt das 100jährige Jubiläum des Rhein-Herne-Kanals.
Gleichzeitig ist im Kammgebäude der Kokerei Zollverein in Essen die Ausstellung "Produktive Stadtlandschaften. Wenn Landschaft Stadt repariert!" zu sehen. Das Museum für Architektur und Ingenieurkunst NRW hat die Schau dem Emscher Landschaftspark gewidmet. Vom (morgigen) Donnerstag an bis zhum 29. Juni werden bereits realisierte Projekte und weitere Pläne dokumentiert.
 
 
 
Kunststiftung NRW an historischem Versöhnungsprojekt in Kathedrale von Reims beteiligt
 
Düsseldorf/Reims - Die Kunststiftung NRW ist an einem historischen Versöhnungsprojekt beteiligt. Die im Ersten Weltkrieg von deutschen Soldaten fast völlig zerstörte Kathedrale im französischen Reims erhält drei weitere neue, von dem in Düsseldorf lebenden Künstler Imi Knoebel gestaltete Glasfenster. Wie die Stiftung am Freitag in Düsseldorf mitteilte, wird mit der Schenkung der neuen Glasfenster "symbolisch eine Wunde geschlossen, die deutsche Truppen 1914 dem kulturellen Herzstück Frankreichs geschlagen haben.
Bis heute gelte die Bombardierung der Kathedrale von Reims als "einer der größten vandalistischen Akte der Kriegsgeschichte." Der Stiftung sei es gelungen, das von Knoebel und den französischen Behörden entwickelte Projekt auf nationaler und internationaler Ebene politisch zu verankern, so die Stiftung weiter. Schon 2011 hatte Knoebel auf Einladung der französischen Kultusbehörde sechs Fenster für den Chor der Kathedrale gestaltet. Deren Ergänzung um drei weitere Gläser in der Jeanne d'Arc-Kapelle bilde nun den krönenden Abschluß des Engagements des Künstlers. Die Neuverglasung weiterer Fenster der Kathedrale sei auch ein Stück "politisch und künstlerisch geschriebener Friedensgeschichte", hieß es in der Mitteilung.
 
 
Mülheimer Theatertage mit "Gasoline Bill" von René Pollesch eröffnet
 
Mülheim/Ruhr - Am vergangenen Samstagabend sind in der Stadthalle Mülheim an der Ruhr die diesjährigen Mülheimer Theatertage eröffnet worden. Die Auswahljury für das Forum deutschsprachiger Gegenwartsdramatik hat aus insgesamt 99 Uraufführungen sieben aktuelle Stücke ausgewählt, die bis zum 7. Juni um den renommierten und mit 15.000 Euro dotierten Mülheimer Dramatikerpreis konkurrieren. Zum Start des deutschlandweit beachteten Festivals gab es René Polleschs Stück "Gasoline Bill" in der Inszenierung der Münchner Kammerspiele.
Das rund 80minütige grelle Stück über die Spaltung von Anspruch und Leben überzeugte die Zuschauer, die am Ende minutenlang die vier Schauspieler, das wunderbare Bühnenbild und den Regisseur mit begeistertem Applaus feierten. Als zweiter Kandidat im Wettbewerb um den Dramatikerpreis ist am 20. und 21. Mai im Studio der Stadthalle "Du (Normen)" von Philipp Löhle und dem Nationaltheater Mannheim zu sehen.
Ansonsten stehen auch noch das Stück "Qualitätskontrolle" von Helgard Haug und Daniel Wetzel von Rimini Protokoll in der Fassung des Stuttgarter Schauspiels und Laura de Wecks "Archiv des Unvollständigen" in der Version des Oldenburgischen Staatstheaters im Wettbewerb. Am 19. Mai starten dann ebenfalls in Mülheim/Ruhr die diesjährigen Kinder-Stücke. Fünf Produktionen konkurrieren hier um den mit 10.000 Euro dotierten Preis für die beste Inszenierung.
 
Internet: www.stuecke.de
 
 
Zwei Stücke gewinnen beim Theaterfestival "Westwind" für junges Publikum
 
Essen - Mit einer feierlichen Preisverleihung ist am Sonntagabend im Essener Grillo-Theater das 30. Theatertreffen NRW für junges Publikum "Westwind" zu Ende gegangen. Nach Angaben eines Theatersprechers vom Montag erhielt den mit 7.000 Euro dotierten 1. Preis das Stück "Papas Arme sind ein Boot" von Stein Erik Lunde und Øyvind Torseter, inszeniert von Hannah Biedermann für das Theater pulk fiktion Köln in Koproduktion mit dem Comedia-Theater Köln und dem Jungen Ensemble Stuttgart. Rüdiger Papes Inszenierung "Bremer Stadtmusikanten" nach den Brüdern Grimm vom Theater Marabu Bonn landete auf dem 2. Platz und erhielt 3.000 Euro. Das Priesgeld hatte das NRW-Kulturministerium gestiftet.
Außerdem erhielten zwei Stücke eine besondere Erwähnung der Jury: Die Produktion "Robinson Crusoe" nach Daniel Defoe vom Theater an der Ruhr Mülheim (eine Koproduktion mit dem Theaterkollektiv Subbotnik und dem Forum Freies Theater Düsseldorf) sowie die Produktion "Hasenland" von Reihaneh Youzbashi Dizaji, inszeniert von Manuel Moser am Comedia-Theater Köln. 
Nach Meinung der Publikumsjury war Wajdi Mouawads Stück mit dem Titel "Die Durstigen" von Babett Grube am Theater Bielefeld in Szene gesetzt der Gewinner. Und der 2. Preis der Publikumsjury ging an die Produktion "Zigeuner-Boxer" Rike Reiniger (auch Regie und Ausstattung) vom Westfälischen Landestheater Castrop-Rauxel. Nach Angaben des Grillo-Theaters sahen insgesamt rund 3.000 junge Theaterbegeisterte die insgesamt zehn im Wettbewerb angetretenen herausragendne Inszenierungen für Kinder und Jugendliche aus NRW.