Der Kunsthändler Paul Cassirer und die Schauspielerin Tilla Durieux

von Angelika Zöllner

Becker & Mass phot.
Der Kunsthändler Paul Cassirer
und die Schauspielerin Tilla Durieux
 
P.C.: * 21. Februar 1871 in Breslau; † 7. Januar 1926 in Berlin
T.D.: * 18. August 1880 in Wien; † 21. Februar 1971 in Berlin
 
 
Berlin um 1900. Die Stadt ist geprägt von fieberhafter Aufbruchsstimmung. Der Zuzug von Fremden nach Berlin wächst von Woche zu Woche. Seit 20 Jahren (1880) ist Berlin eigenständige Stadt und aus der Provinz Brandenburg ausgetreten. 20 Jahre weiter (1920) wird Berlin zur Großstadt durch Eingemeindung von Randbezirken (Charlottenburg, Schöneberg, Neukölln, Spandau…). Der Brockhaus Leipzig zählt 1923: 2.071.257 Einwohner, davon 24. 020 Katholiken, 90. 013 Israeliten und 21 900 Militärpersonen. Die Kaiserzeit ist von Fortschritten geprägt. Wachsende Industrie, verstärkte Einführung von Elektrizität und Zentralheizung, gedeihende Architektur und Kunst – nicht alles allerdings, wie Wilhelm II. es sich gewünscht hat.
 
Paul Cassirer, bis heute legendärer Kunsthändler, Visionär und Verleger, wurde 1871, im Gründerjahr des Kaiserreichs (Wilhelm I.), in Breslau geboren, woher seine Familie stammte  und 1872 nach Görlitz zog. Er schuf mit seiner untrüglichen Witterung für Neues, das um die Jahrhundertwende überall in der Luft lag, freie Bahn für die Moderne, für noch wenig bekannte Künstler. Im September 1898 eröffnet er in Berlin, zusammen mit dem Cousin, die ‚Bruno & Paul Cassirer·Kunst- und Verlagsanstalt in der Victoriastraße 35. Im angesehenen Tiergartenviertel präsentieren sie in einer ersten Ausstellung drei Künstler unterschiedlicher Nationalität, den Deutschen Liebermann, den Franzosen Degas und den Belgier Meunier. Rilke schildert am 15.12. 1898 in der Wiener Rundschau den neuen Salon der Drei: „Bruno und Paul Cassirer laden…je einen Meister zu Gast und die drei Fremden, die von einander nichts wissen, erhalten Raum und Recht, sich auszubreiten“. Im kleinsten Raum, künstlerisch ausgestattet von van de Velde, auch gern benutzt als Lesesalon „empfindet man, wunschlos, das Wohltun dieses...Ortes.“
Im Mai des Jahres war die Berliner Secession gegründet worden (Liebermann, Corinth, Kollwitz, Zille…). Sie verstand sich als Abspaltungsgruppe mit Neuausrichtung gegenüber der ‚Akademie der Künste‘ und des ‚Berliner Künstlervereins‘, da sich massive Meinungsverschiedenheiten, besonders betreff einer Ausstellung von Edvard Munch,  entzündet hatten. Die Cassirer-Vettern berief man zu ‚Sekretären‘. Schnell entwickelten sie sich als vielseitige Geschäftsführer.
 
Paul Cassirer war erst kürzlich nach Berlin zurückgekehrt. Oft wird der falsche Geburtsort angegeben (u.a. Wikipedia) und behauptet, Cassirer habe in München Kunstgeschichte studiert. Tatsächlich soll er (vgl. Thomas Raff in ‚Paul Cassirer, ein Fest der Künste‘, C.H. Beck 2006) sich beim Meldeamt als Jurastudent eingetragen haben. Im nächsten Semester bezeichnete er sich als Schriftsteller. Betreffend Kunstgeschichte oder Jura findet man zumindest keine Eintragung an der Münchner Ludwig Maximilian-Universität. Paul besaß weitreichende Talente. Anfang Zwanzig war er wohl nicht sicher, welche er vorrangig entwickeln würde. Von Haus aus vermögend, konnte er sich Zeit lassen, zeichnete gut und betätigte sich zunächst literarisch. 1894 publizierte er das Drama Fritz Reiner, der Maler und 1895 den Roman Josef Geiger, zwei Studien des Berliner bzw. Münchner Bohemienlebens. Stefan George nahm 1894 ein Cassirer-Gedicht in seinen ‚Blättern der Kunst‘ auf. Bald arbeitete Paul mit in der Redaktion der 1896 begründeten satirischen Zeitschrift ‚Simplicissimus‘. Seine Hochzeitsreise aber führte zusammen mit Lucie Oberwarth (Heirat 1895) nach Paris. Dort begeisterte er sich für die so neuartige Kunstszenerie, die genialen Impressionisten. Er beendete seine Münchner Zeit und verlegte sein Domizil wieder ins aufblühende Berlin. Auch seine betuchte jüdische Verwandtschaft hatte sich in Berlin niedergelassen.   
Der neue Salon in der Victoriastraße gedeiht. Bruno und Paul Cassirer stellen kühn Manet, Monet, Slevogt, Segantini, Corinth und Cezanne aus. Ihr Konzept imponiert bereits, auch wenn sie sich 1901 nach erst drei Jahren Gemeinsamkeit trennen. Paul präsentiert 1902 mit seinem untrüglichen Instinkt van Gogh (der erst zum zweiten Mal in Deutschland gezeigt wird). Werke der ‚Neuen‘ sind auch in seiner Wohnung zu bestaunen, lange zum Unmut diverser Besucher. Denn Cassirer ist nicht nur Kunsthändler. Er ist leidenschaftlicher Sammler zu einer Zeit, als Impressionisten erst wenigen Sammlern in Frankreich, England oder Amerika etwas bedeuten.
Nach der Trennung von Bruno führt Paul die Ausstellungen und den Kunsthandel alleine weiter. Bruno übernimmt den Verlag, bricht aber die meisten Kontakte zur Secession ab (Paul hingegen wird 1912 Präsident). Erst 1908, das ist schriftlich vereinbart, kann Paul einen eigenen Verlag begründen. Um sich den Mut der Vettern damals vorzustellen, ist es anregend, in kaiserlichen Reden nachzulesen (vgl. Möhrmann: Tilla Durieux und Paul Cassirer, Rowohlt 1997). 1901 donnert Wilhelm II., anläßlich der Enthüllung einer Denkmalgruppe der brandenburgisch-preußischen Herrscher in der Siegesallee: ‘Kunst soll mithelfen, erzieherisch auf das Volk einzuwirken… eine Kunst, die sich über die von MIR bezeichneten Grenzen und Schranken hinwegsetzt, ist keine Kunst‘. Damit sind die Grenzen klar gesetzt. In einer anderen Kaiserrede heißt es: ‘Dieser Cassirer, der die französische Dreckkunst zu uns bringen möchte‘. 1894 bereits hat Wilhelm II. aus Protest gegen Gerhart Hauptmanns Stück die Weber seine Loge im Deutschen Theater gekündigt und der ‚Rinnsteinkunst‘ den Kampf angesagt. Er mischt sich weiter ein, setzt Stücke ab oder läßt vor Gericht antreten (Cassirers Publikation von Wedekinds ‚Büchse der Pandora‘). Cassirer gelingt es immer findig, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Ankäufe von Bildern und Hängungen in der Berliner Nationalgalerie hat der Kaiser zu gestatten. Deshalb werden verbotene oder mühsam geduldete Gemälde von den Cassirer-Vettern ‚nicht öffentlich‘ in Privathäusern oder ihrer hauseigenen Galerie ausgestellt. Der Durchbruch neuer Kunstformen ist nicht mehr zu stoppen.
 
1905, Paul Cassirer hat einen guten Bekanntheitsgrad erreicht, begegnet er der Reinhardt-Schauspielerin Tilla Durieux, seiner künftigen zweiten Frau. Tilla, 1880 geboren als Ottilie Godeffroy, den Namen Durieux nimmt sie von der Großmutter an, erlebte in Wien eine einsame Kindheit. Die älteren Geschwister zogen bald aus. Der Vater, Chemieprofessor, war zuhause ein Schweiger. Die Ehe besaß unlösbare Schwierigkeiten. Tilla bewunderte ihren Vater. Sie verbrachte Stunden neben ihm, ohne eine Verbindung zu bekommen. Als sie ein Alter erreichte, in dem es wohl einfacher geworden wäre, war sie 14, ihr Vater erst 46 und starb an Krebs. Die Mutter fand schwer Zugang zur Tochter. Mit der bräunlichen Hautfarbe und dem strähnigen Dunkelhaar galt Tilla damals nicht als hübsch. Sie besaß keinen herzigen Mund, sondern breite Lippen und seltsame Funkelaugen. Die Mutter ging davon aus, dieser ‚Kobold‘ würde kaum einen Mann bekommen. Sie beschloß, das Mädchen müsse einen Beruf erlernen. Ab dem 6. Lebensjahr wird Tilla zur Pianistin ausgebildet und muß täglich Stunden üben. Dabei liebt sie Musik, tanzt und schwingt sich gern zu Klavierklängen, wenn Mutter spielt. Vor der Ehe soll sie selbst Pianistin gewesen sein. Tänzerin wäre Tilla viel lieber geworden. Ein hinreißender Ballettabend fasziniert sie früh. Das ausdauernde Üben macht ihr das Piano verhaßt. Oft besucht die Familie glücklicherweise das Theater. Die glitzernde Welt der Bühne entzückt Tilla. Bald träumt sie, nicht nur Tänzerin, sondern auch Schauspielerin zu werden. Der Zufall hilft. Einmal trällert Tilla ein Lied vor sich hin. Eine Gesangslehrerin hört es und schlägt ihr vor, beim Burgtheater vorzusprechen. Tilla schleicht sich hin, gefällt - und stürmt begeistert nach Hause. Die Mutter schlägt sie entsetzt ins Gesicht. Tilla schreibt in ihrer Biographie(„Meine ersten 90 Jahre“, Herbig 1971) : „Mein bleiches Erstarren aber mußte ihr Mitleid und Angst eingeflößt haben... wenn einen Beruf auszuüben an sich schon… für ein Mädchen eine Degradierung bedeutete, wieviel mehr stellte sich eine werdende Schauspielerin abseits von allem Erlaubten‘‘. Schauspielerinnen galten kaum als ernsthafte Darstellerinnen. Hübsch hatten sie zu sein, Muse, gern erotische Beikost für Männer. Manche Männer zogen eine Bühnen-Liaison den Bordellen vor oder wollten sich nicht wegen einer verheirateten Frau duellieren. An einigen Theatern (vgl. R. Möhrmann, s.o.) war es üblich, daß heiratenden Schauspielerinnen gekündigt wurde (Schnitzler machte mit seinem Stück Freiwild , 1896 uraufgeführt am Deutschen Theater Berlin unter Otto Brahm, auf solche Mißstände aufmerksam).
 
Tilla genießt nun Unterricht in der ‚Theater-Vorbereitungsschule‘ ihres Prüfers, des Hof-Schauspielers Arnau. 1899 tritt sie 19-jährig erstmals als Elevin auf, auch mit Gesang. Ins Institut kamen gern Agenten, um Talente zu entdecken. Tilla erhält zügig ein Angebot nach Olmütz. Die Mutter braucht gutes Zureden des Hofschauspielers Arnau, um einzuwilligen. Dann löst sie den Wiener Haushalt auf, um Tilla 1901 an die erste Stelle zu folgen. Die Begrüßung des Direktors Lesser aber überrascht Tilla: „Mit dem ‚Ponem‘ (jiddisch: Gesicht) wollen Sie zur Bühne? Lernen Sie lieber kochen!“ Doch sie läßt sich nicht erschüttern. In ihrer Biographie schreibt sie: „Heute weiß ich, daß nur ein Narr oder ein Talent solche Worte hören kann und doch überzeugt bleiben.“ Kurz darauf wird Tilla schon zur Probe nach Breslau engagiert. Sie gewinnt knapp eine tragende Rolle und überzeugt. Direktor Loewe schließt mit ihr einen Fünfjahresvertrag. Das Verhältnis zur Mutter wird trotz Beruf nicht besser, obwohl diese beim Schneidern von Kostümen hilft. Schauspieler hatten für ihre Kleidung selbst zu sorgen. Eines Tages kommt ein Telegramm vom Berliner Max Reinhardt-Theater und bringt ein Angebot. Tilla reist hin, unterschreibt, geblendet von Reinhardts Ausstrahlung und der Theaterszene Berlin. Ein befreundeter Anwalt erkennt schließlich die Lücke im Breslauer Vertrag. Tilla ist noch nicht volljährig, die Mutter hatte nicht unterschrieben. Endlich erhält sie Rollen, die auf sie zugeschnitten sind. Sie glänzt u.a. als Salome (Oscar Wilde) vor ausverkauftem Haus, als Lady Milford in Kabale und Liebe (Schiller), später als beeindruckende Judith (Hebbel).
Dann entschließt sie sich zur Heirat mit dem Maler Eugen Spiro. Ist er der Erste, der wie seine Mutter gut und freundlich zu ihr ist? Tilla hofft, endlich von den bedrückenden Launen der eigenen Mutter frei zu kommen. Aber schon neun Monate nach der Hochzeit begegnet sie dem Mann ihres Lebens, Paul Cassirer. Als sie sich beim Kunsthistoriker Meyer-Graefe erstmals begegnen (1905), sind beide schon bekannte Berliner Persönlichkeiten, jeder auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen der Ästhetik. Paul, noch verheiratet, entdeckt Tilla auf Anhieb ‚als Kunstwerk‘. Dem Maler Spiro bleibt keine Chance. Zwar lockt er Tilla noch in ein Sanatorium, damit sie sich in Ruhe ihren Entschluß überlegt, doch entpuppt sich die Einrichtung als Psychiatrie. Tilla gelingt es zu fliehen - mit Handtasche, ohne Gepäck. Aus einem Hotel ruft sie Paul an. Nun beginnt eine freie Liebe, die erst nach beiden Scheidungen legalisiert werden kann.
 
Paul entpuppt sich als ein Mr. Higgins, nicht nur weil Tilla wohl die erste Eliza in ‚Pygmalion‘ gespielt hat. Trotz ihrer Erfolge übt er streng an der Verminderung des Wiener Dialekts, studiert mit ihr Goethe und andere Autoren, um sie zu bilden. Tilla gilt als erstaunlich begabt, neuerdings als attraktiv-exotisch, scheint manchem aber ‚wenig gefühlvoll‘. Öffentliche Tränen mag sie nicht darstellen (dazu versteht sie sich gut mit dem sie später malenden Renoir). Negative Kritiken ändern nicht den Zustrom des Publikums. Wenn Tilla nicht spielt oder vorliest, genießt sie das Künstlerleben mit allen Facetten. Im Alltag entwickeln Paul und sie viele Gemeinsamkeiten. Die Begeisterung für die Impressionisten, die Ablehnung kaiserlicher Erziehungsansichten hinsichtlich der Moderne verbinden sie. Eines Tages sieht Tilla ein russisches Ballett. Es ist schlecht besucht, sie aber wittert gleich das Besondere und berichtet es Paul. Der wiederum hat die ‚rechte Nase‘, läßt das Stück absetzen und nach einigen Wochen mit großer Werbekampagne neu aufführen. Nun gelingt der Durchbruch, und fortan kann die russische Pawlowa öfter Berlins Bühne zieren.
Mit Pauls begüterter Familie allerdings hat Tilla Schwierigkeiten. Auf sie, die arme Schauspielerin und Nicht-Jüdin, wird herabgesehen. Paul selbst hat oft schwer zu ertragende Launen. Seitensprünge sind keine Seltenheit. Ein Bruder ist Nervenarzt, doch keine Hilfe. Tilla entschließt sich zum Durchhalten.
 
1908, nach der Sperrfrist, wird der Paul Cassirer Verlag gegründet. Schnell sind Namen vertreten, die bis heute Klang haben. Liebermann, Slevogt, Barlach, Chagall, Kokoschka… sie alle sind mit Originalgraphiken und wichtigen Texten dabei. Pauls Panpresse, eine Handpresse, stellt ab 1910 Luxusdrucke her (der frühere ‚Pan‘ erschien 1895-1900 unter Herausgabe von O. J. Bierbaum und J. Meier-Gräfe). Heinrich Mann, Toller, Wedekind, Sternheim und später Bloch werden Autoren Cassirers. Lassalle, Barlach und Lasker-Schüler sind mit ihrem Gesamtwerk vertreten. Paul sponsert einige über Jahre mit Geld (Heinrich Mann, Lasker-Schüler, Barlach, Kokoschka..) und gibt drei Bände Briefe van Goghs an Bruder Theo heraus.   
Dann aber kommen Schwierigkeiten. Zu Kriegsbeginn 1914 meldet sich Paul als Freiwilliger. Zurück kehrt er als Kriegsgegner. Zeitweilig gerät er in Haft, bekommt Verfahren angehängt, da er zu Unrecht einige französische Gemälde verkauft habe. 1917 flüchtet er in die Schweiz. Nur so kann er einem neuen Ruf zum Militär entkommen mit seinem angeschlagenen Gesundheitszustand, meist psychischer Natur. Tilla kann nicht gleich folgen, hat laufende Verträge und Gastspiele. Hier gründet Paul mit den Raschers die Max Rascher Verlags AG und bringt pazifistische Schriften von deutschen und französischen Autoren heraus. 1922 wird der Verlag eingestellt; Cassirer hat durch die Inflation in Deutschland viel Geld verloren. Sein Berliner Kunsthandel wird während des Exils von W. Feilchenfeldt weitergeführt.
Tilla lebt mit Paul in der Schweiz, unterbrochen von Gastspielen. Es gibt Krisen. Die Beziehung funktioniert unterschiedlich, auch nach der Rückkehr 1919 nach Deutschland. Als sie die psychische Belastung mit Paul nicht mehr aushält und 1926 die Scheidungspapiere unterzeichnet, erschießt er sich im Nebenzimmer. Die Urkunde wollte er nicht unterschreiben (vgl. Tilla Durieuxs Biographie:„Nun bleibst du aber bei mir!“).
Tilla schließt eine dritte Ehe mit ihrem jüdischen Beschützer Ludwig Katzenellenbogen, Generaldirektor der Schultheiß-Patzenhofer-Brauerei in Berlin. Nach der Machtübernahme der Nazis flüchten sie in die Schweiz, später nach Jugoslawien, wo sie ein Hotel betreiben. Während Tilla sich um Ausreise-Visa für die USA bemüht, wird ihr Mann 1941 verhaftet und ins KZ Sachsenhausen gebracht. Er stirbt 1944. Tilla hält sich lang in Jugoslawien auf. Sie gerät, fast mittellos, unter die Partisanen. Diese Zeit wäre eine Extrabetrachtung wert. Erst 1955 kehrt sie über die Schweiz nach Berlin zurück. Mit 72 Jahren hat die Durieux begonnen, wieder Rollen zu spielen – in einer neuen Welt. Sie erhält zahlreiche Auszeichnungen und stirbt schließlich, 90-jährig, noch im Tod mit Paul verbunden, an seinem hundertsten Geburtstag.
 

© Angelika Zöllner
Redaktion: Frank Becker