Die Big Band-Kultur auf höchstem Niveau fortgeschrieben
Ein prall volles, saftiges Big Band Album liegt im CD-Player. 73 Minuten und 12 Sekunden - mehr geht kaum auf eine Scheibe. Das bestens besetzte und gestimmte Clayton-Hamilton Jazz Orchestra aus Pittsburgh, Pennsylvania hat unter seinem Gründer und Leiter John Clayton elf von diesem brillant arrangierte Stücke aus der Schatzkiste des US-amerikanischen Jazz in einer öffentlichen Veranstaltung der gemeinnützigen "Manchester Craftsmen´s Guild", die schon Größen wie Nancy Wilson, Ivan Lins, Stanley Turrentine, Bob Mintzer und Paquito d´Rivera für ihre CD-Projekte verpflichtet hat, eingespielt. Das Konzert mit Titeln von u.a. Hoagy Carmichael (Georgia), Horace Silver (Jody Grind), Duke Ellington (Mood Indigo), Thelonious Monk (Evidence) und Sonny Stitt (Eternal Triangle) riss nicht nur die Live-Gäste mit, die Verve der Aufnahme überträgt sich ansteckend auch auf den Hörer am Lautsprecher.
John Clayton, sein Bruder Jeff und Drummer/Co-Leader Jeff Hamilton sind alte Hasen im Gewerbe, die auf lange und fruchtbare Erfahrung mit der eigenen Band, aber auch in Orchestern wie dem Doc Severinsen Orchestra, der Count Basie Band, der Gene Harris/Philip Morris Superband, dem Tommy Dorsey Orchestra unter Murray McEachern und Woody Herman zurückblicken können. Kaum ein großer Jazz-Star der USA, der nicht mit einem von den dreien gespielt hätte: Ray Brown, Monty Alexander, Bud Shank, Laurindo Almeida, Henry Mancini, Frank Sinatra, Mel Tomé, Lena Horne oder Sammy Davis jr. - um nur einige zu nennen. Mit dieser Erfahrung und einer hochkarätigen Big Band ist ihnen mit "Live At MCG" ein wundervolles Album in allen Schattierungen des gepflegten Big Band Jazz gelungen. Soli wie das von John Clayton am virtuos und seelenvoll gestrichenen Kontrabaß in "Nature Boy", das von Ryan Porter an der Posaune in "Jody Grind" oder George Bohanon (Posaune) in "Lullaby Of The Leaves", Christoph Luty am Slap-Bass in "Captain Bill", Ira Nepus und seiner passend "absolutely blue" gespielten Posaune und dazu Charles Owens am Tenorsaxophon in "Mood Indigo", Eugene "Snooky" Youngs und Jeff Claytons Dialog in "Like A Lover" und Randy Napoleons Spaziergang in "Evidence" bieten vom Besten das Beste. Die köstlich arrangierten Bläsersätze, ob butterweich, federleicht oder in fetzigen Riffs - und natürlich die hier nicht im einzelnen erwähnten Solo-Leistungen tragen neben dem feinfühligen Klavierspiel Tamir Hendelmans das hohe Niveau dieses hörenswerten Albums, das die Big Band-Kultur auf dem höchsten Stand der Jazz-Entwicklung fortschreibt. |
The Clayton-Hamilton Jazz Orchestra Jeff Clayton - Lead Altsaxophon, Sopransaxophon, Altflöte, Flöte Jeff Hamilton - Schlagzeug Keith Fiddmont - Altsaxophon, Klarinette Rickey Woodward - Tenorsaxophon, Klarinette Charles Owens - Tenorsaxophon Lee Callet - Baritonsaxophon, Baßklarinette Bijon Watson - Erste Trompete Sal Cracchiolo - Trompete Eugene "Snooky" Young - Trompete Clay Jenkins - Trompete Gilbert Castellanos - Trompete Ira Nepus - Erste Posune George Bohanon - Posaune Ryan Porter - Posaune Maurice Spears - Baßposaune Tamir Hendelman - Klavier Randy Napoleon - Gitarre Christoph Luty - Kontrabaß Produziert von Jay Ashby, John Clayton, Jeff Clayton, Jeff Hamilton © + (P) 2005 Manchester Craftsmen´s Guild - MCGJ1017 1. Georgia 3:56 2. Jody Grind 5:40 3. Nature Boy 4:43 4. Lullaby Of The Leaves 8:25 5. Silver Celebration 7:56 6. Captain Bill 5:55 7. Mood Indigo 5:04 8. Evidence 6:45 9. Like A Lover 9:58 10. Eternal Triangle 6:10 11. Squatty Roo 8:12 Gesamtzeit: 1:13:12
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