Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 





Deutscher Hörbuchpreis wird am 12. März in Köln verliehen
 
Köln - Der diesjährige Deutsche Hörbuchpreis wird am 12. März in Köln verliehen. Nach Angaben des Westdeutschen Rundfunks werden die besten und innovativsten Hörbücher des Jahres 2013 er ausgezeichnet. Außerdem erhält die Schauspielerin und Sprecherin Katharina Thalbach einen Sonderpreis für ihr Lebenswerk. Daneben werden zwei Partnerauszeichnungen verliehen: Der Preis für das „Hörbuch des Jahres 2013“ der hr2-Hörbuchbestenliste und der Publikumspreis „HörKules“ der Buchwerbung der Neun.
 
 
BDKJ-Online-Ausstellung erinnert an Verbot durch Nationalsozialisten
 
Düsseldorf - 75 Jahre nach der durch die Nationalsozialisten verordneten Schließung der Bundeszentrale für katholische Jugendarbeit erinnert das Jugendhaus Düsseldorf des Bundes der Katholischen Jugend (BDKJ) seit Donnerstag mit einer Online-Ausstellung an den 6. Februar 1939. Damals stürmten über 140 Gestapo-Leute das Gebäude in Düsseldorf. Die deutschlandweite Zentrale für die katholische Jugendarbeit wurde durch die Nazis aufgelöst.
Schon vor 1939 hatte es massive Einschränkungen gegeben. Neben dem Verbot mehrerer katholischer Jugendorganisationen und Schließungen ihrer Häuser wurden Mitarbeitende verhaftet und zu Gefängnisstrafen verurteilt. Der Reichsführer des katholischen Sportverbandes DJK, Adalbert Probst, war bereits 1934 verhaftet und ermordet worden. Denn als Zentrale des Katholischen Jungmännerverbandes Deutschlands (KJMVD), dem damals größten Jugendverband, hatte das Jugendhaus katholische Jugendarbeit aufrechterhalten - gegen den Absolutheitsanspruch der Nationalsozialisten.
„Das klare Bekenntnis zu Gott und Kirche hatte für die Jugendlichen Pöbeleien, Angriffe und Verhaftungen zur Folge“, so der amtierende BDKJ-Bundesvorsitzende Dirk Tänzler. Die Online-Ausstellung zeigt unter anderem Original-Bilder und Berichte aus der NS-Zeit und informiert über die Entwicklung der katholischen Jugend während des Nationalsozialismus. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Haus fast an gleicher Stelle wieder errichtet und ist nach wie vor Bundeszentrale für Katholische Jugendarbeit. 
Auch heute gehöre das Engagement gegen politischen Extremismus, Intoleranz und Gewalt zur präventiven Jugendarbeit der katholischen Kirche, erklärte Tänzler anlässlich des Starts der Online-Schau. So engagieren sich die jungen Katholiken unter anderem in der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus. Angesichts von NSU-Morden und steigender, rechtsextremer Gewalttaten sowie einem Anstieg rechtsextremen Denkens in der Mitte der Gesellschaft sei diese Arbeit bedauerlicherweise aktueller denn je.
 
 
 
17 Museen erhalten Fördergelder vom Landschaftsverband Rheinland
 
Realisierung von Projekten und Ideen werden mit insgesamt 230.000 Euro unterstützt
 
Köln/Düsseldorf - Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) unterstüzt insgesamt 17 Museen bei der Förderung von Projekten und Ideen. Nach Angaben des Verbandes vom Mittwoch in Köln beschloß der Kulturausschuß der Landschaftsversammlung Rheinland die Unterstützung in Höhe von insgesamt rund 230.000 Euro. Der LVR leiste damit „einen unverzichtbaren Beitrag zur Erhaltung der rheinischen Museumslandschaft und trägt zur Kulturvielfalt im Rheinland bei“, hieß es in der Mitteilung.
Mit dem Geld werden Projekte in allen musealen Bereichen unterstützt, wie etwa bei der Museumsplanung, Ausstellungskonzeption und -realisierung, Restaurierung, Publikation und Museumspädagogik. Die Förderung helfe insbesondere kleineren Einrichtungen, bestehende Angebote zu verbessern und umzusetzen. Alle Museen werden im Vorfeld ihrer Projektrealisierung durch die LVR-Museumsberatung inhaltlich beraten und betreut.
Zu den siebzehn geförderten Museen gehören das Stadtmuseum Siegburg und der Altenberger Dom-Verein mit ihren Sonderausstellungen. Das Mühlen-Museum im Kreis Kleve erhält einen Zuschuss für die Neugestaltung des Außengeländes. Die Anschaffung von Präsentations- und Lagermobiliar im Wilhelm-Fabry Museum in Hilden (Kreis Mettmann) wird ebenso unterstützt wie die Restaurierung von Kunstwerken im Museum DKM in Duisburg.
Die wissenschaftliche Bearbeitung eines Sammlungskonvolutes aus der Nachkriegszeit zur Provenienzforschung des Museums Kunstpalast in Düsseldorf wird ebenfalls unterstützt. Gefördert werden außerdem das Bergische Museum für Bergbau, Handwerk und Gewerbe in Bergisch Gladbach sowie das Deutsche Glasmalerei-Museum Linnich, der Verein Seewerk Skulpturenpark e.V. (Niederrhein) und das Museum für Ostasiatische Kunst Köln.
 
 
Erweiterungsbau für das Ikonenmuseum Recklinghausen geplant

Recklinghausen - Das Ikonenmuseum in Recklinghausen soll einen Erweiterungsbau erhalten. Finanziert werden soll das mehr als fünf Millionen Euro teure Projekt ausschließlich durch Spenden- und Sponsorengelder, die der Förderverein Ikonenmuseum einwerben will, teilte ein Sprecher des Fördervereins am Mittwoch mit. Die Kommune wird danach dem Verein das notwendige Grundstück verkaufen, sich allerdings nicht an den Kosten für den Erweiterungsbau beteiligen, hieß es weiter in der Mitteilung.
Einen entsprechenden Beschluß habe der Stadtrat in seiner Sitzung am (vergangenen) Montag getroffen. Der Erweiterungsbau soll dazu beitragen, daß mehr Wechsel- und Sonderausstellungen gezeigt werden können, hieß es weiter. Das Ikonenmuseum Recklinghausen gilt als die bedeutendste Einrichtung ostkirchlicher Kunst außerhalb der orthodoxen Länder. Es wurde 1956 eröffnet.
 
 
 
Literaturpreis Ruhr 2014 ausgeschrieben
 
Essen - Das Literaturbüro Ruhr und der Regionalverband Ruhr suchen auch in diesem Jahr herausragende Autoren, Kritiker oder Verleger und vielversprechenden Schriftsteller-Nachwuchs für den Literaturpreis Ruhr 2014. Der Wettbewerb um die Förderpreise steht in diesem Jahr nach Angaben der Regionalverbandes Ruhr vom Mittwoch unter dem Motto „Schauplatz Museum“. Angesprochen ist hier der literarische Nachwuchs, der sich mit unveröffentlichten Texten bewerben kann. Einsendeschluß für Vorschläge zum Hauptpreis und für Bewerbungen um die Förderpreise ist der 20. Juni.
Mit seiner jährlichen Preissumme von 15.110 Euro (10.000 Euro für den Hauptpreis, je 2.555 Euro für die beiden Förderpreise) ist die Auszeichnung die wichtigste für Autoren, Kritiker und Verleger im Ruhrgebiet oder sich mit der Region befassende Autoren. Der Literaturpreis wird seit 1986 vergeben. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem Max von der Grün, Liselotte Rauner, Frank Goosen, Fritz Eckenga und Harald Hartung.
 
 
 
„OneBillionRising“ auch in vielen westfälischen Städten
 
Münster - Tanzen für Gerechtigkeit: Auch in Westfalen beteiligen sich zahlreiche Menschen an der weltweiten Protestkampagne „OneBillionRising“, bei der am Valentinstag öffentlich getanzt wird. Mit den Flashmobs in Fußgängerzonen, auf Marktplätzen oder in Bahnhöfen soll ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen gesetzt werden. Unter anderem haben sich nach Veranstalterangaben vom Mittwoch in Bielefeld, Bochum, Münster, Meschede, Wickede und Minden bereits Gruppen für die Tanzaktion organisiert.
In Detmold beispielsweise wird mit Unterstützung der städtischen Gleichstellungsstelle in Jugendzentren der Tanz „Sprenge die Kette“ einstudiert, um ihn am 14. Februar als gemeinsame Choreografie auf dem Marktplatz aufzuführen. Die Kampagne „OneBillionRising“ wurde von der New Yorker Künstlerin Eve Ensler initiiert und fand im vergangenen Jahr erstmals statt. Nach Angaben der Organisatoren beteiligten sich Menschen in über 200 Ländern an der Aktion. Hintergrund der Solidaritätsbewegung ist, daß eine Milliarde Frauen (jede Dritte auf der Welt) im Laufe ihres Lebens geschlagen oder vergewaltigt werden.
 
 
 
Neue Doppelspitze im Schauspielhaus Düsseldorf bis Spielzeit 2016/2017
 
Bisheriger Interimsintendant Manfred Weber scheidet einvernehmlich aus dem Amt
 
Düsseldorf (epd) - Das künstlerisch und wirtschaftlich schwer im Trudeln begriffene Schauspielhaus Düsseldorf wird ab dem 1. März von einer neuen Doppelspitze geleitet. NRW-Kulturministerin Ute Schäfer (SPD) erklärte als derzeitige Aufsichtsratsvorsitzende, der bisherige Interimsintendant Manfred Weber scheide einvernehmlich aus dem Amt. Neuer künstlerischer Leiter des traditionsreichen Hauses wird - vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrates der 1939 geborene Günther Beelitz, der bereits 1976 bis 1986 Generalintendant des Hauses war und seit 2005 als freier Regisseur tätig ist.
Für die Finanzen des Hauses am Düsseldorfer Gustav Gründgens Platz wird ab März der 1949 geborene Alexander von Maravic zuständig sein. Er war zuletzt von 2005 bis 2011 Geschäftsführender Direktor der Oper Leipzig und 2011 bis 2012 auch künstlerischer Berater des Intendanten der Oper Leipzig. Hintergrund für die Neuaufstellung des Schauspielhauses in der NRW-Landeshauptstadt ist ein Defizit der Bühne in Höhe von rund 5,4 Millionen Euro sowie ein für die vergangenen beiden Spielzeiten erwartetes weiteres Defizit, für das Land und Landeshauptstadt als Gesellschafter des Theaters gerade stehen müssen. Ministerin Schäfer sprach am Mittwoch von „erheblichen Defiziten im Rechnungswesen und Controlling“ des Schauspielhauses.
Stadt und Land hätten zuletzt handeln müssen, weil dem Schauspielhaus anderenfalls die Insolvenz gedroht hätte. Auch die Existenz von rund 300 Arbeitsplätzen am Haus sei in Gefahr gewesen, hieß es. Bis zum Beginn der neuen Intendanz in der Spielzeit 2016/2017 soll das Theater laut Elbers und Schäfer auf eine solide finanzielle Basis gestellt werden, die dem neuen Mann oder der neuen Frau an der künstlerischen Spitze der Bühne „einen starken Aufschlag“ ermöglichen soll. Die Gespräche mit Interessenten für das Amt des neuen Intendanten sollen nach Möglichkeit bis zum Beginn der nächsten Spielzeit abgeschlossen sein. „Es ist unser Tun, das Haus zu altem Glanz zurückzuführen, der auch überregional ausstrahlt“, sagte Elbers. 
Nach den Worten von Schäfer wird sich ohne wirtschaftliche Stabilität des Theaters kein neuer künstlerischer Leiter finden. Elbers meinte, „das tut sich keiner an.“ Die Gründe für das imense Defizit müßten aufgedeckt und abgearbeitet werden, bevor man eine neue künstlerische Intendanz finden könne. Der Aufsichtsrat des Schauspielhauses wird am 25. Februar abschließend entscheiden. „Die Gespräche mit potentiellen Intendantinnen und Intendanten“ sollen nach den Worten von Ministerin Schäfer „mit Hochdruck“ wieder aufgegriffen werden. Schäfer betonte weiter: „Es gibt keine kulturpolitischen Machtkämpfe zwischen der Stadt und dem Land und auch keine Auseinandersetzung um die Neuausrichtung des Theaters.“
Weber hatte als Geschäftsführer des Schauspielhauses nach dem überraschenden Rücktritt des Intendanten Staffan Valdamar Holm im November 2012 den Posten als Interimsintendant übernommen. Die Findungskommission des Theaters hatte Anfang März 2013 mit der Suche nach einem Intendanten begonnen, im Mai war die Kommission dann zerbrochen, nachdem einzelne Interessenten-Namen in der Presse gehandelt wurden. Holm war nach nur einem Jahr als Intendant aus gesundheitlichen Gründen vom Amt zurückgetreten.
 
Redaktion: Frank Becker