Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 




Sven-Eric Bechtolf dementiert Wechsel ans Düsseldorfer Schauspielhaus
 
Salzburg/Düsseldorf - Sven-Eric Bechtolf, Schauspiel-Chef der Salzburger Festspiele und für 2015 und 2016 gemeinsam mit Helga Rabl-Stadler an der Spitze des renommierten Festivals, hat am vergangenen Dienstag einen Bericht der deutschen "Bild"-Zeitung dementiert, wonach er Intendant des Schauspielhauses in Düsseldorf werde. Er lege "Wert auf die Feststellung, daß ich in den Spielzeiten 2014/15 und 2015/16 mit großer Freude meiner Tätigkeit bei den Salzburger Festspielen nachgehen werde", erklärte Bechtolf in einer Mitteilung.
Ein Engagement neben den Salzburger Festspielen kann sich Bechtolf nach eigenen Angaben nicht vorstellen. Seine Tätigkeit bei den Festspielen schließe zudem "selbstverständlich" eine Beschäftigung an anderen Häusern aus, erklärte der 57-Jährige. Das Schauspielhaus am Gustav Gründgens-Platz in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt ist seit längerem in einer Krise. Seit dem gesundheitlich bedingten (Burnout) und nicht vorhersehbaren Weggang des schwedischen Intendanten Staffan Valdemar Holm nach nur einem Jahr als künstlerischer Leiter des ehemals renommierten Theaters Ende November 2012 ist der bisherige kaufmännische Geschäftsführer Manfred Weber Interimsintendant.
Auch die NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf und das Kulturministerium des Landes NRW erklärten am Dienstag kurz und bündig in einer gemeinsamen Pressemitteilung, die Berichterstattung der Boulevardzeitung sei falsch.
 
 
Josef Neuberger-Medaille für Punkrock-Band "Tote Hosen"
 
Düsseldorf - Die Punkrock-Band "Tote Hosen" um Frontsänger Campino und Thomas Leander, Prorektor der Robert Schumann Hochschule sind die diesjährigen Träger der Josef-Neuberger-Medaille. Die Jüdische Gemeinde Düsseldorf ehrt mit diesem Preis Personen des nichtjüdischen öffentlichen Lebens, die sich um die jüdische Gemeinschaft verdient gemacht haben. Die Auszeichnung wird am 1. Oktober in der Synagoge der NRW-Landeshauptstadt überreicht, teilte die Gemeinde am Donnerstag mit.
Im vergangenen Jahr hatte sich die Band gemeinsam mit jungen Musikern der Robert Schumann Hochschule mit der von Nationalsozialisten als "entartet" stigmatisierten Musik beschäftigt. Mitte Oktober 2013 hatten sie mit insgesamt drei Veranstaltungen in der Tonhalle daran erinnert, daß die Nationalsozialisten 75 Jahre zuvor in unmittelbarer Nähe – im Ehrenhof – mit der Ausstellung "Entartete Musik" jüdische und nichtjüdische Komponisten diffamierten. Die Konzertabende standen unter dem Titel "Willkommen in Deutschland", dem Titel eines Songs der Düsseldorfer Band gegen Rechts.
"Über das gemeinsame Engagement der "Toten Hosen" und des Sinfonieorchesters der Robert Schumann Hochschule haben wir uns sehr gefreut. Nur auf diese Art und Weise können wichtige musikalische Werke der Vergangenheit - und ihre Komponisten - dem Vergessen entrissen werden", begründete der Vorstandsvorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Oded Horowitz die Entscheidung zur Auszeichnungsvergabe. Die Band erhalte die Josef Neuberger-Medaille zudem für ihr jahrzehntelanges Engagement gegen Ausgrenzung und Rassismus.
Seit 1991 verleiht die Düsseldorfer Gemeinde die Auszeichnung, die nach dem ehemaligen nordrhein-westfälischen Justizminister Josef Neuberger (1902 bis 1977) benannt ist. Neuberger ließ sich 1952 als Rechtsanwalt wieder in Düsseldorf nieder und war aktives Mitglied der jüdischen Gemeinde, Vorsitzender des Gemeinderates sowie des Vorstandes. Mit seinem Namen sind eine aktive und erfolgreiche Gemeindearbeit ebenso wie der humane Strafvollzug und die Resozialisierung von Straftätern in NRW untrennbar verbunden.
Zu den Trägern der Josef-Neuberger-Medaille zählen unter anderem der ehemalige Bundespräsident Roman Herzog, die frühere Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth, der ehemalige Ministerpräsident von NRW und spätere Bundespräsident Johannes Rau sowie Bundeskanzlerin Angela Merkel.
 
 
In Aachen findet Anfang April eine Comiciade statt
 
Aachen - Vom 4. bis 6. April findet in Aachen zum ersten Mal eine Comiciade statt, die sich mit sämtlichen Facetten des Themas Comic beschäftigt. Zum Programm gehören nach Angaben der Veranstalter vom vergangenen Donnerstag international bekannte Zeichner, eine Messe der einschlägigen Comic-Verlage, Vorträge, Filme und Workshops. Veranstaltungsort ist das Ludwig Forum, hieß es weiter. Der Familiensonntag am 6. April richtet sich gezielt an das Familienpublikum mit Comics für Kinder und einem Comic-Trödelmarkt, bei dem jeder mitmachen kann.
Im Rahmen der Comiciade ist einer der profiliertesten zeitgenössischen Disney-Zeichner mit einer Ausstellung zu Gast. Ulrich Schröder, Spezialist für Donald Duck, der in der klassischen Tradition des legendären Disney-Zeichners Carl Barks steht, wird unter anderem die Zusammenarbeit mit seinem Kollegen Daan Jippes in Skizzen und Zeichnungen präsentieren.
 
 
Rosemarie Schwarzwälder erhält diesjährigen Art-Cologne-Preis
 
Köln/Wien - Rosemarie Schwarzwälder von der Wiener Galerie nächst St. Stephan erhält den diesjährigen, mit 10.000 Euro dotierten Art-Cologne-Preis. Die Auszeichnung würdigt herausragende Leistungen der Kunstvermittlung und wird von der Kölner Messegesellschaft zusammen mit dem Bundesverband Deutscher Galerien und Kunsthändler vergeben. Der Preis wird am 10. April im Historischen Rathaus der Stadt Köln übergeben.
Die Galerie nächst St. Stephan wurde 1954 von Otto Mauer gegründet, einem kunstsinnigen Priester, dessen umfangreiche Sammlung österreichischer Kunst des 20. Jahrhunderts sich heute im Wiener Dommuseum befindet. Rosemarie Schwarzwälder begann 1978 ihre Tätigkeit in der Galerie und wurde 1987 deren Inhaberin. Zuvor arbeitete die gebürtige Schweizerin in PR-Agenturen und als freiberufliche Journalistin in diversen Verlagen und beim Rundfunk.
Die im globalen Kunstbetrieb bestens vernetzte Galeristin organisiert neben Ausstellungen auch Performances, Konzerte, Lesungen, Filmabende und Diskussionsrunden.
Die museumsreif inszenierten Ausstellungen in den großzügigen Wiener Galerieräumen sind Leitbild für die Präsentationen auf den großen internationalen Kunstmessen, an denen Rosemarie Schwarzwälder teilnimmt. Ihre Aktivitäten haben in den letzten Jahrzehnten entscheidend zu einer Wiederbelebung der Donaumetropole als Stadt für die zeitgenössische bildende Kunst beigetragen.
 
 

Opern in Düsseldorf, Duisburg, Dortmund und Bonn kooperieren
 
Düsseldorf/Duisburg/Dortmund/Bonn - In einer deutschlandweit einmaligen Kooperation haben sich die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg, die Oper Dortmund und das Theater Bonn zusammengetan, um Kinder und Jugendliche für Musiktheater zu begeistern. Unter dem Projekttitel „Junge Opern Rhein-Ruhr“ bringen die Häuser ab Februar speziell aufbereitete Familienopern auf die Bühne.
Premiere feiert die Kooperation mit der Aufführung der Auftragskomposition „Vom Mädchen, das nicht schlafen wollte“ am 14. Februar im Theater Duisburg. Ab Mai ist die Familienoper dann in Dortmund zu sehen, bevor sie in der Spielzeit 2015/16 ins Theater Bonn kommt. Im Februar kommenden Jahres steht als zweite Auftragskomposition „Ronja Räubertochter“ von Astrid Lindgren erstmals als Oper auf der Bühne. Durch die Kooperation wollen die Bühnen nach eigenen Angaben nicht nur ein breiteres Publikum erreichen, sondern auch Kosten sparen.
 

Ausstellung "Rosenmontagszug 2014" im Düsseldorfer Stadtmuseum
 
Düsseldorf - Rund vier Wochen vor dem Beginn des Straßenkarnevals ist am Sonntag im Düsseldorfer Stadtmuseum die Ausstellung "Rosenmontagszug 2014" eröffnet worden. Die Schau wurde in Kooperation mit dem Comitee Düsseldorfer Carneval konzipiert und von Oberbürgermeister Dirk Elbers am Sonntag eröffnet. Zu sehen sind unter anderem die Entwürfe für die Wagen des diesjährigen Rosenmontagszugs, der am 3. März wieder den Höhepunkt des Straßenkarnevals bilden wird. 
Die Ausstellung im läuft bis zum 4. März. Präsentiert werden rund 100 Entwürfe der Wagen des Rosenmontagszugs 2014. Es handelt sich um Exponate des für seine originellen und politisch ambitionierten Wagenmotive bekannten Jacques Tilly und weiteren kreativen Mitgliedern der Karnevalsvereine. Am Veilchendienstag kommen noch die Entwürfe der Mottowagen der diesjährigen närrischen Session hinzu, die bis zum Start des Rosenmontagszuges nicht zu sehen sind.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.