Kunstsachverständigentag

zum Thema "Raubkunst/Beutekunst"

von Andreas Rehnolt

  Stefan Koldehoff - Foto © Jörg Lange
Deutscher Kunstsachverständigentag
zum Thema "Raubkunst/Beutekunst" in Köln
 
Köln - Der diesjährige Deutsche Kunstsachverständigentag befaßt sich am 27. Januar in Köln mit dem Thema „Raubkunst/Beutekunst“. Die Veranstaltung findet im Kölner Wallraf-Richartz-Museum statt. Nicht zuletzt der Fall des Kunsthändler-Sohns Cornelius Gurlitt, in dessen Schwabinger Wohnung 1.406 Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle und Druckgrafiken sichergestellt worden waren, zeige wie hochaktuell das Thema sei, hieß es gestern in der Ankündigung der Tagung. 
 
Insgesamt werden sechs Referenten aus Wissenschaft und Forschung, Kultur und Medien das Thema Raub- und Beutekunst interdisziplinär erörtern, erklärte der Präsident des Bundesverbandes öffentlich bestellter und vereidigter sowie qualifizierter Sachverständiger (BVS), Willi Schmidbauer. So wird etwa die Leiterin der Dokumentation und Öffentlichkeitsarbeit der Koordinierungsstelle Magdeburg der Bundeseinrichtung für Kulturgutdokumentation und -verluste, Andrea Baresel-Brand, in die Thematik der Dokumentation von NS-Raub- und Beutekunst einführen. Sie wird zudem die Internetseite „Lostart.de“ vorstellen, die als Basis und Forum unter anderem für die Findung und die Zurückgabe geraubter, enteigneter und zwangsverkaufter Kulturgüter dient.
Weitere Themen des 14. Deutschen Kunstsachverständigentags werden sein: „Der Amsterdamer Kunstsammler und -händler Jaques Goudstikker - Verfolgung, Recherche, Restitution“ und „Täter und Opfer: Die Folgen von Raub- und Beutekunst sowie staatlicher Enteignung aus Sicht eines Museums“ (Dr. Samuel Wittwer). Ein Referat des Fachjournalisten Stefan Koldehoff  ist „Die Bilder sind unter uns - Der Fall Gurlitt und das anhaltende Geschäft mit Raub- und Beutekunst“ überschrieben. Als das Thema des Kunstsachverständigentags im Januar letzten Jahres festgelegt worden sei, habe man „nicht ahnen können, wie nah wir gerade jetzt am Puls der Zeit mit dem Thema Raub- und Beutekunst sind“, erklärte Schmidbauer.
Der BVS organisiert den alle zwei Jahre im Wechsel in Köln und Berlin stattfindenden Kunstsachverständigentag in Kooperation unter anderem mit Museen, Restauratoren, Vertretern des Kunsthandels und der  Versicherungen. 
 
Internet: www.bvs-ev.de
 
Redaktion: Frank Becker