Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen


Ausstellung "52 Wochen, 52 Städte" im Museum Marta in Herford
 
Die Schau präsentiert seit Sonntag Fotos außergewöhnlicher Bauten und ihre soziale Nutzung von Iwan Baan
 
Herford - "52 Wochen, 52 Städte" lautet der Titel einer Ausstellung im Museum Marta in Herford, die Fotografien von Iwan Baan präsentiert. Von Slums bis hin zu hypermodernen Bauten: Die bis zum 16. Februar nächsten Jahres geplante Schau verbindet visuelle Dokumentation der gebauten Räume mit ihrer sozialen Nutzung, hieß es zum Start. Im Zentrum der Schau stehen 52 Fotografien aus dem vergangenen Jahr, die von persönlich gesprochenen Erzählungen von Baan begleitet werden.
Es sind einfühlsame Begegnungen mit ebenso alltäglichen wie ungewöhnlichen Orten überall auf dem Globus, die der niederländische Fotograf zu einem engagierten Kommentar der menschlichen (Über-)Lebensstrategien verdichtete. So wurde beispielsweise seine Dokumentation eines 45-stöckigen, unvollendeten Wolkenkratzers in Caracas, in dem rund 750 Familien "extra-legal" in einem "vertikalen Slum" wohnen, zu einem der bekanntesten Projekte des Fotografen.
Nicht nur hier werden die Grenzen zwischen Architekturdokumentation und der Interpretation sozialer Lebensräume fließend. Der Niederländer hat das Projekt exklusiv für das Herforder Museum entwickelt. Im Mittelpunkt der Schau stehen 52 Aufnahmen, die während einer Fotoreise im vergangenen Jahr entstanden sind und besondere Lebensräume sowie außergewöhnliche Bauten auf der ganzen Welt abbilden.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet sowie jeden 1. Mittwoch/Monat von 11 bis 21 Uhr.
 
 
Leopold-Hoesch-Museum Düren zeigt Arbeiten aus der Sammlung Frerich
 
Düren - Das Leopold-Hoesch-Museum in Düren zeigt seit Sonntag Arbeiten aus der Sammlung des Kölner Arztes Frerich. Die über Jahrzehnte angelegte Sammlung umfaßt über 400 Grafiken und Handzeichnungen von 158 Künstlerinnen und Künstlern, hieß es zum Auftakt der bis zum 23. März geplanten Schau. Zur Sammlung gehören ausschließlich Künstlerselbstporträts auf Papier. Ein Konvolut von ausgewählten Alten Meistern, wie Francisco de Goya y Luciente’s Deckblatt zu "Los Caprichos" von 1799 zählt dazu, ebenso Arbeiten der Stilrichtungen Impressionismus, Expressionismus und Neue Sachlichkeit.
Selbstbildnisse von Lovis Corinth und Max Liebermann sind vertreten ebenso wie Max Pechstein, Conrad Felixmüller, Max Beckmann und Käthe Kollwitz sowie Otto Dix. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Arbeiten aus den 1960er und 1970er Jahren, mit Werken von Andy Warhol, Thomas Bayrle, Pit Morell und Ursula, die ergänzt werden mit Konvoluten von Horst Janssen und Vertretern der Wiener Schule des Phantastischen Realismus.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr sowie donnerstags von 10 bis 19 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "Kreatur Pferd" im Emil-Schumacher-Museum Hagen
 
Hagen - Das Emil-Schumacher-Museum in Hagen präsentiert seit Samstag die Ausstellung "Emil Schumacher - Kreatur Pferd." Eine besondere Verbundenheit des Menschen mit dem Pferd drücke sich durch die künstlerische Darstellung des Pferdes in allen Zeiten aus, hieß es bei der Präsentation der bis zum 9. März geplanten Ausstellung am Mittwoch. 
Der Mensch habe das Tier durch Zucht geformt und sich durch das Pferd in seiner eigenen Entwicklung befördert, so die Aussteller. Emil Schumacher habe sich als Künstler dem Pferd jedoch nicht als Verehrer des menschlichen Schöpfungswillens genähert, der dem natürlichen Geschöpf den eigenen Stempel aufgedrückt. Als sensibler Beobachter habe der Maler vielmehr mit künstlerischen Mitteln das Wesen der Kreatur Pferd umrissen. Die Zeichnungen des Tieres seien im Werk Schumachers von einem offenen experimentellen Zugang geprägt.
 
Die Ausstellung ist dienstags, mittwochs und freitags von 10 bis 17 Uhr, donnerstags von 13 bis 20 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.esmh.de
 
 
 
Zwei Ausstellungen zum Thema Klimawandel im NRW-Umweltministerium
 
Düsseldorf - Im NRW-Umweltministerium in Düsseldorf sind seit Donnerstag zwei Ausstellungen zum Thema Klimaschutz und Klimawandel zu sehen. Beide Schauen sind bis zum 15. Januar nächsten Jahres geplant. Die Ausstellung "Klima-Wandelt" zeigt anhand von Bildern der Arktis den Klimawandel in Nordgrönland. Die Fotos des isländischen Fotografen Ragnar Axelsson illustrieren eindrucksvoll, wie die Erderwärmung die Natur und das Leben der Menschen in Nordgrönland verändert. Die Ausstellung wurde von der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW initiiert.
Die Ausstellung mit dem Titel "Prima Klima?" ist ein umweltpolitisches Kunstprojekt zum Thema Klimawandel. 27 Künstlerinnen aus Deutschland und Österreich haben Bilder im Format 20 x 20 Centimeter gestaltet, die assoziativ miteinander verknüpft sind. Diese Schau ist eine Wanderausstellung des Künstlernetzwerkes Crossart International.
 
Die Ausstellungen sind montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr geöffnet.
Internet: www.umwelt.nrw.de 
 
 
Stadtmuseum Köln präsentiert die Schau "Drunter und Drüber - Der Eigelstein"
 
Köln - Unter dem Titel "Drunter und Drüber - Der Eigelstein" zeigt das Stadtmuseum Köln seit Freitag eine Ausstellung über das Eigelsteinviertel in der Domstadt. Ein Teil der bis zum 27. April nächsten Jahres geplanten Schau ist zudem im Römisch-Germanischen Museum zu sehen. Dieses im besten Sinne "urkölsche Quartier" hat nach Angaben der Aussteller vieles miteinander verschweißt, was auf den ersten Blick unvereinbar schien.
Fromme Ordensbrüder und Ganoven, Kappesbauern und Bankiers, Gelehrte und Geläuterte, "leichte Mädchen" und Revolutionäre, Menschen unterschiedlichster sozialer Schichten, Prominente und namenlos Gebliebene. Der Eigelstein war und ist bis heute ein Ort des Neben- und Miteinanders der verschiedensten Milieus. Und ein Zuhause für jene, die einmal neu in unserer Stadt waren. Zugezogene und Einwanderer seit der Römerzeit – lange, bevor der Begriff "Migration" eine Rolle spielte. Vornehm war das Viertel nie, hieß es vor dem Start der Ausstellung.
Unterhaltsam und anschaulich erzählt die Schau auch von dem, was den Eigelstein heute ausmacht: Vom Karneval, vom kölschen Kneipenleben, traditionsreichen Brauhäusern und neuen Szenekneipen, vom berüchtigten "Milieu", von Wiederaufbau und Stadtsanierung, von Traditionsunternehmen, türkischen Händlern und dem Nebeneinander der Kulturen. Die Entwicklung der letzten Jahrzehnte zeigt sich in den einfühlsamen Fotografien von August Sander, Chargesheimer, Candida Höfer oder Eusebius Wirdeier, aber auch in anderen, liebevoll und mit Augenzwinkern zusammengestellten Exponaten. Vom Rennrad des Olympiasiegers Toni Merkens aus dem Stavenhof bis zur Sitzbank aus dem Lapidarium – alle Objekte erzählen die facettenreichen Geschichte des Eigelsteins.
 
Die Ausstellung ist mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr sowie dienstags von 10 bis 20 Uhr geöffnet.
 
 
In Focus-Galerie in Köln zeigt Ausstellung mit Fotos von Thomas Kellner
 
Köln - Die In Focus-Galerie im Kunsthaus Rhenania in Köln zeigt seit Freitag die Ausstellung "Kontakte". Bis zum 21. Dezember zeigt die Schau Fotografien des Siegener Künstlers Thomas Kellner. Die Arbeiten des 1966 geborenen Kellner sind nach Angaben des Kunsthauses künstlerisch eigenwillige, mosaik- und kaleidoskopartig anmutende Bildgestaltungen, die mit Kamera und Filmmaterial komponiert wurden. Bereits in den 90er Jahren, noch in der Abschlussphase seines Studiums, begann Kellner umfangreiche Experimente in der Fotografie.
Danach, zwischen 1993-1997, nach einem Studienaufenthalt in Paris entstanden die Grundlagen seiner heutigen Bildsprache. Die Vielfalt der frühen bildnerischen Experimente ist Ausdruck eines Zusammenspiels zwischen Kamera, Konzeption und Regieanweisung des Autors. Aus einem anfänglichen Entwurf über den Eiffelturm als Hommage an Robert Delaunay und den Kubismus in Paris begann Kellners Hinwendung zur Architektur und zu immer komplexeren Kompositionen mit dem Material des 35mm-Films.
 
Die Ausstellung ist samstags und sonntags von 12 bis 18 Uhr sowie montags bis freitags von 14 bis 19 Uhr geöffnet.
 
 
Eko-Haus der Japanischen Kultur zeigt "Interkulturelle Besinnungen"
 
Düsseldorf - Das Eko-Haus der Japanischen Kultur in Düsseldorf zeigt seit Samstag die Ausstellung "Interkulturelle Besinnungen - Schnittstellen zweier Traditionen". Die bis zum 9. Februar nächsten Jahres geplante Schau zeigt Bilder des Künstlers Theodor Lang, hieß es in einer Ankündigung. Die Bilder sind eine Kulmination von zwölf aufeinander folgenden Weihnachts- und Neujahrsfesten und einer Verschmelzung von zwei verschiedenen Überlieferungen in ein einziges Bild mit dem Gedanken, jahreszeitliche Grußkarten daraus zu machen, so der Künstler.
Damit wollte er eine Brücke zwischen den sehr verschiedenen Überlieferungen schlagen, die der Ahnung, der Erregung und der Verbindlichkeit dieser Winterfeste ihren Grund geben. Lang hat Familie und Freunde ebenso in Amerika und Europa wie in Japan. Im Westen tauscht man Weihnachtskarten aus, in Japan verschickt man zum Neuen Jahr sogenannte nengajō. In Europa bringt Weihnachten Familienangehörige von ferne zusammen, in Japan zieht der Jahreswechsel die Leute heim zu ihren Familien. All dies habe er in seinen als Bleistiftskizzen angelegten Bildern deutlich machen wollen.
 
Die Ausstellung ist bei freiem Eintritt dienstags bis sonntags von 13 bis 17 Uhr geöffnet.
Internet: www.eko-haus.de
 
 
Zahlreiche Advents- und Weihnachtsausstellungen in NRW-Museen
 
Am kommenden Sonntag startet im niederrheinischen Freilichtmuseum Dorenburg die Schau "Von Räuchermännchen, Engeln und Pyramiden"
 
Grefrath/Dortmund/Essen/Werl/Telgte (epd) - In den letzten Adventstagen, an den Weihnachtsfeiertagen und in der Zeit "zwischen" den Jahren locken zahlreiche Museen in Nodrhein-Westfalen wieder mit Advents- und Weihnachtsausstellungen. 
"Von Räuchermännchen, Engeln und Pyramiden" lautet der Titel einer Schau, die seit Sonntag im Freilichtmuseum Dorenburg im niederrheinischen Grefrath zu sehen ist. Präsentiert wird bis zum 2. Februar kommenden Jahres historischer Weihnachtsschmuck aus dem Erzgebirge aus der Sammlung Monika Lennartz.
Besucher der Studioausstellung erhalten Informationen darüber, seit wann es die Schnitz- und Drechselkunst im Erzgebirge gibt und welche Geschichten die unterschiedlichen Motive erzählen. Die Auswahl der Stücke zeigt auf, welche Figuren außer den bekannten Nußknackern und Räuchermännchen das Handwerk in der Region noch zu bieten hat. Die weihnachtlichen Holz-Dekorationen werden im stimmungsvollen Ambiente präsentiert. Eine nachgestaltete Weihnachtsstube bildet die passende Kulisse und stimmt mit Schwibbögen, Pyramiden und Bergmännern auf das Weihnachtsfest ein.
 
Im Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte läuft noch bis zum 5. Januar nächsten Jahres die Ausstellung "Stille Nacht - Heilige Nacht". Die Schau erzählt die Weihnachtsgeschichte in Bildern und präsentiert Darstellungen aus sieben Jahrhunderten. Rund 70 Grafiken, Gemälde, Skulpturen, Reliefs und kunsthandwerkliche Arbeiten aus den eigenen Sammlungen stehen im Mittelpunkt. Sie laden ein zu einem kurzweiligen und spannenden Rundgang zu Entwicklung und Wandel der Weihnachtsszenen von der Verkündigung an Maria über die Geburt Christi und der Verkündigung an die Hirten bis hin zur Anbetung der Heiligen Drei Könige und der Flucht nach Ägypten.
 
Die Alte Cuesterey in Essen-Borbeck zeigt ebenfalls noch bis zum 5. Januar die Ausstellung "Engel auf Reisen". Zusammengetragen hat die einmalige Auswahl an Himmelsboten die Sammlerin Eleonore Drese. Zur großen Engelschar gehören handgeschnitzte Exemplare aus Polen und aus dem Erzgebirge, Ikonen aus Griechenland und Rumänien sowie eine Pappmaché-Figur aus Mexiko. Zahlreiche Exponate mit Engelmotiven wie Bücher, Kerzen, Teller und Briefmarken komplettieren die himmlische Vielfalt.
 
Die bis zum 1. Februar nächsten Jahres geplante Krippenausstellung im Museum Religio im westfälischen Telgte steht unter dem Motto "Laßt uns das Kindlein wiegen", einer Zeile aus einem Kirchenlied von 1604. Zu sehen sind neben traditionellen Darstellungen auch zahlreiche Werke, die aus dem üblichen Rahmen fallen und dem Betrachter ungewöhnliche Zugänge zum Thema "Weihnachten" eröffnen. So liegt das Kind nicht immer in einer Krippe, sondern auch mal in einer Waagschale, in einem halbierten Fußball oder einer Schaukel. Für Überraschung sorgen auch Exponate, bei denen Anfassen und spielerisches Ausprobieren ausdrücklich erwünscht sind.
 
Im Museum Forum der Völker in Werl ist noch bis zum 4. Februar nächsten Jahres eine Sonderausstellung mit Krippendarstellungen zu sehen. Das Völkerkundemuseum der Franziskaner zeigt rund 500 Krippen aus 60 Ländern. Jeder Kontinent, jedes Land stellt die Menschwerdung Jesu in den landestypischen Formen und Farben dar. So finden wir bei afrikanischen Krippen anstelle von Ochs und Esel Zebra und Giraffe. Die Koreaner stellen die Figuren in ihrer traditionellen Tracht dar, während die peruanischen Krippen die Züge der Indios aus den Anden tragen.
 
Die Ausstellung in Werl ist dienstags bis freitags von 10 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr sowie samstags/sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Internet: www.forum-der-voelker.de
Die Ausstellung in Telgte ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Internet: www.museum-telgte.de
Die Ausstellung in Essen-Borbeck ist dienstags bis sonntags von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Internet: www.khv-borbeck.de
Die Ausstellung in Dortmund ist dienstags, mittwochs, freitags und sonntags von 10 bis 17 Uhr, donnerstags von 10 bis 20 Uhr und samstags von 12 bis 17 Uhr geöffnet. Internet: www.mkk.dortmund.de
Die Ausstellung in Grefrath ist täglich von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Internet: www.niederrheinisches-freilichtmuseum.de
 
Redaktion: Frank Becker