Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 



Gustav-Heinemann-Friedenspreis für Anna Kuschnarowa
 
Die Autorin erhielt den Preis für ihren Roman "Kinshasa Dreams"
 
Berlin - NRW-Jugend- und Kulturministerin Ute Schäfer (SPD) hat am vergangenen Mittwoch in der nordrhein-westfälischen Landesvertretung in Berlin die Leipziger Autorin Anna Kuschnarowa für ihren Roman "Kinshasa Dreams" mit dem Gustav-Heinemann-Friedenspreis für Kinder- und Jugendbücher ausgezeichnet. Der mit 7.500 Euro dotierte Preis wird in diesem Jahr zum 30. Mal verliehen. "Kinshasa Dreams" schärft das Bewußtsein für die internationale Flüchtlingsproblematik und entlarvt Alltagsrassismus und insbesondere auch die Ressentiments gegenüber sogenannten Wirtschaftsflüchtlingen in Europa, hieß es bei der Preisverleihung.
"Das Buch ist hier im besten Sinne ‚engagierte Literatur‘. Es bewegt und regt zum Nachdenken an – dazu, Flüchtlingen bei uns im Land offener und aufmerksamer zu begegnen, eigene Vorurteile abzubauen und Zivilcourage gegen Alltagsrassismus zu zeigen", sagte Schäfer. Das Buch erzählt vom Schicksal des jungen Kongolesen Jengo. Er wächst bei seinen abergläubischen Verwandten auf, die ihn für ein mutmaßliches Hexenkind halten. Nachdem seine Mutter ihn und seine Geschwister im Stich gelassen hat, entzieht er sich durch Flucht einer Geisteraustreibung. Es beginnt eine abenteuerliche Reise über Ägypten und Libyen nach Europa, wo er Profiboxer werden will, um seinem Idol Muhammad Ali nachzueifern.
Der von der Landeszentrale für politische Bildung betreute Preis der nordrhein-westfälischen Landesregierung erinnert an das friedenspolitische Engagement des früheren Bundespräsidenten Gustav Heinemann. Ausgezeichnet werden Romane oder Sachbücher, die Zivilcourage und gewaltlose Formen der Konfliktlösung vermitteln. Der Preis gilt als eine der wichtigsten friedenspolitischen Auszeichnungen für Kinder- und Jugendbücher im deutschsprachigen Raum. 
Anna Kuschnarowa, 1975 in Würzburg geboren, studierte Ägyptologie, Germanistik und Prähistorische Archäologie in Leipzig, Halle/Saale und Bremen. Sie unterrichtete zehn Jahre an mehreren deutschen Hochschulen und arbeitet als freie Autorin und Fotografin. 2011 gründete sie die Seschat Fernschule, in der sie Seniorstudierenden vor allem die altägyptischen Sprachen und Hieroglyphenschrift näher bringt. "Kinshasa Dreams" ist erschienen im renommierten Verlag Beltz & Gelberg (Weinheim. Basel 2012) und wird für Jugendliche ab 14 Jahre empfohlen.
 
 
Deutscher Tanzpreis 2014 für Bertram Müller
 
Der aus dem Amt scheidende langjährige Intendant des Tanzhauses NRW wird am 8. März nächsten Jahres ausgezeichnet
 
Düsseldorf/Essen - Der Deutsche Tanzpreis 2014 geht an den langjährigen Intendanten des Tanzhauses NRW in Düsseldorf, Bertram Müller. Der undotierte Preis werde dem 67jährigen Müller vom Förderverein Tanzkunst Deutschland am 8. März kommenden Jahres im Aalto-Theater Essen feierlich verliehen, so eine Sprecherin des Tanzhauses NRW am Mittwoch in Düsseldorf. Der Preis würdige Müllers Lebenswerk, das renommierte Tanzhaus NRW. Müller verabschiedet sich Ende 2013 aus der künstlerischen und geschäftsführenden Leitung des Tanzhauses NRW.
Was als Künstler- und Bürgerinitiative in einer Industriebrache begann, entwickelte sich vor mehr als 35 Jahren unter seiner Leitung zunächst als "Die Werkstatt e.V." und seit dem Jahr 1998 als Tanzhaus NRW zu einem "internationalen Modell der Vermittlung von Tanz als Bühnenkunst und Lebensform", hieß es in der Begründung der Jury. Der angesehene Preis für künstlerischen Tanz in Deutschland wurde 1983 von Ulrich Roehm, dem damaligen 1. Vorsitzenden des Deutschen Berufsverbandes für Tanzpädagogik ins Leben gerufen.
2004 übernahm der Förderverein Tanzkunst Deutschland die Verleihung des Deutschen Tanzpreises. Sein Anliegen ist, herausragende, verdiente Persönlichkeiten des künstlerischen Bühnentanzes für ihr Lebenswerk zu ehren und ihr Schaffen sowie ihre Bedeutung für den künstlerischen Bühnentanz ins Bewusstsein von Politik, Kulturpolitik, der tanzbegeisterten Allgemeinheit sowie der tanzkünstlerischen Szene zu bringen.
Die Schirmherrschaft des Preises hat der Präsident des Deutschen Bundestages, Norbert Lammert (CDU) inne. Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderem Heinz Spoerli (2009), John Neumeier (2008 und 1988), Susanne Linke (2007), William Forsythe (2004), Pina Bausch (1995), Maurice Béjart (1994), Hans van Manen (1993), Kurt Koegler (1992) und Kurt Peters (1984). Neben Müller werden Demis Volpi, Haus-Choreograf beim Stuttgarter Ballett, mit dem Deutschen Tanzpreis "Zukunft" 2014 sowie Nina Hümpel, Mitbegründerin und Redaktionsleiterin der Internet-Plattform Tanznetz, mit dem Anerkennungspreis 2014 gewürdigt.  
 
 
 
Anmeldeschluß für Neusser Kunstförderpreiswettbewerb verlängert
 
Neuss - Der Anmeldeschluss zum Kunstförderpreis­wettbewerb der Stadt Neuss ist bis zum 31. Januar nächsten Jahres verlängert worden. In diesem Jahr sind Preise in den Rubriken Darstellende Kunst und Musik ausgeschrieben. Die Preise sind jeweils mit 3.000 Euro dotiert, hieß es am Mittwoch in einer Mitteilung der Stadt. Ein Bewerbungsbogen kann unter der Rufnummer 02131-904118 oder per Mail an kulturamt@stadt.neuss.de angefordert werden.
Die Stadt Neuss vergibt zwei Preise pro Jahr zur Förderung junger Künstlerinnen und Künstler. Die Sparten Bildende Kunst und Gestaltung werden im jährlichen Wechsel mit den Kunst­richtungen Musik und Darstellende Kunst ausgeschrieben. Die Preise dienen ausschließlich dem Zweck, die Aus- oder Fortbil­dung überdurchschnittlich begabter Neusser Künstler zu fördern, die in den Sparten Bildende Kunst, Gestaltung, Musik oder Darstellende Kunst eine Hochschule, Fachhochschule oder diesen vergleichbare Schulen besuchen oder mit Erfolg absolviert haben. In Ausnahmefällen kann auch ein Autodidakt gefördert werden.
Besonders förderungswürdig sind Auslandsaufenthalte und Studien bei international renommierten Lehrern des jeweiligen Kandidaten. Die Preisträger sollen aus Neuss kommen oder in Neuss ansässig sein oder einen wesentlichen Teil ihrer künstle­rischen Ausbildung in Neuss absolviert haben und nicht älter als 30 Jahre sein. Für die Entscheidung sowohl dem Grunde als auch der Höhe nach kann auch die Bedürftigkeit des Künstlers den Ausschlag geben. Kriterium kann dabei insbesondere sein, ob ein be­stimmter Ausbildungsabschnitt oder eine bestimmte Fortbil­dungsmaßnahme ohne den Preis voraussichtlich unterbliebe. Über die Verleihung des Preises entscheidet der Kulturaus­schuß der Stadt Neuss.
 
 
Cellist Thomas Beckmann erhält Verdienstkreuz 1. Klasse
 
Düsseldorf - NRW-Sozialminister Guntram Schneider (SPD) überreichte am vergangenen Freitag das vom Bundespräsidenten verliehene Verdienstkreuz 1. Klasse an den Düsseldorfer Cellisten Thomas Beckmann. Unter dem Motto "Beckmann spielt Cello" stellt der Musiker seit Jahren mit Benefizkonzerten sein Können in den Dienst armer und obdachloser Menschen. Mit dem von ihm gegründeten Verein "Gemeinsam gegen Kälte" hat Beckmann zudem eine Reihe von Initiativen gestartet, um die Lebenssituation wohnungsloser Menschen zu verbessern. Die Ordensübergabe findet im Düsseldorfer Goethe-Museum (15.00 Uhr) statt.
 
 
Duisburger Akzente im nächsten Jahr unter dem Titel "Geld oder Leben"
 
Duisburg - Das renommierte Kulturfestival Duisburger Akzente findet im kommenden Jahr vom 7. bis zum 23. März statt. Motto der dann 35. Ausgabe der "Akzente" sei "Geld oder Leben", hieß es in einer Mitteilung der finanziell schwer angeschlagenen Stadt. Am (kommenden) Donnerstag wollen Kulturdezernent Thomas Krützberg und der künstlerische Leiter Schauspiel am Theater Duisburg, Michael Steindl Einzelheiten zum Programm des Theatertreffens vor der Presse vorstellen.
Eine Planungsgruppe aus Mitgliedern des Kulturdezernats, der beteiligten Ämter und Institute in der Stadt, den Ratsfraktionen, Wohlfahrtsverbänden und Kirchen hatte im Sommer dieses Jahres die thematischen Linien des Festivals diskutiert. Zum Thema Leben ohne Geld wurden wieder herausragende Schauspiel-Produktionen ins Theater der Revierstadt eingeladen, hieß es. Für die kommende Ausgabe des Festivals waren auch alle freien Duisburger Kulturschaffenden aufgerufen, sich mit Projekten für die Teilnahme zu bewerben.