Sex sells!

Slavko Benic Orkestr – „Weniger ist nicht immer mehr“

von Frank Becker

Cover-Foto: Milicent von Gork
Shaft läßt grüßen
 
Sagen Sie mal, hätten Sie als Jazzfreund spontan zu einer Platte eines Slavko Benic Orkestr gegriffen? Seh´n Sie! Aber in diesem Fall entscheidet eindeutig das von Opulenz verwöhnte Auge mit. „Zurück in die Siebziger“ könnte das Motto dieses nicht allein durch seine ausgesprochen anregende Cover-Gestaltung unterhaltsamen Albums sein. Doch, da wird einem Alt-Siebziger schon warm uns Herz. Und wo Wieland Braunschweiger – er steckt hinter dem gelungenen Projekt – recht hat, hat er recht. Manchmal ist mehr sehr schön, q.e.d.. Dankbarer Gruß an A.S. für ihre Auslagen und an die fabelhafte Besetzung, bei der Braunschweiger ebenfalls nicht gespart hat.

In medias res: wenn beim Opener „Rappelkiste“ nicht Isaac Hayes Pate gestanden hat, müßte das schon ein mächtig zufälliger Zufall sein. Fetzige Bläsersätze und atemlose Soli, funky Basslinien, mitreißender Rhythmus – das haut hin! „Is dit jetzt Jazz?“ fragt No. 4 – mit viel Humor. Ja, isses. Und weil Braunschweiger neben Humor (die Namensgebung der Band spricht ebenfalls dafür) offenbar auch Herz hat, gelingt ihm (fast) ohne Ironie der sanfte Schmelz in „Ok, eins für die Liebe“ mit der Hilfe von Bruder Daniel Braunschweiger an der Gitarre, Daniel Wehr am Vibraphon und Michael Friedinger an den Fender Rhodes. Ein Stück zum Kuscheln. Die halbe Schlummerminute am Schluß sei ihm verziehen. Friedinger haut bei „Spy Games“ im Sinne erfolgreicher TV-Serien der 70er und im Gedenken an Jimmy McGriff in die Orgeltasten, während die Bläser, voran Gerhard Füger am Tenorsaxophon, die Filmkulisse bauen, die es dazu und zur Bond-Reminiszenz „Kananga“ braucht. Daß Wieland Braunschweiger allen neun von ihm komponierten und arrangierten Stücken des Albums Rhythmus und Rückgrat gibt, sei nur nebenbei erwähnt. Und was tun wir, nachdem das „Finale furioso“ mit einem Schluß-Seufzer und dem furiosen Triangel-Solo von Dominik Kuhn gelaufen ist? Richtig: wir hören das Album noch mal von vorn. Macht Spaß.Und weil uns das Cover von Milicent von Gork so sehr gefiel, taucht es in dieser Woche gleich zweimal auf: nämlich am Freitag auch als Schallplatte der Woche.
 
Slavko Benic Orkestr – „Weniger ist nicht immer mehr“
© 2003 Starpatrol – produziert von Wieland Braunschweiger
Wieland Braunschweiger (comp., arr., dr), Michael Friedinger (fender rhodes, org), Andreas Renz, Alessandro Marano (e-bass), Gerhard Füger, Libor Sima, Oliver Böse (ts), Oliver Wendt, Matthias Anton (as) Christian Mück, Bernd Hufnagel (tp), Eberhard Budziat (tb), Marcus Halver, Heiner Willers, Daniel Braunschweiger (g), Konrad Wiemann (perc), Daniel Wehr (vib), Frankie Chinasky (synth)
 
Titel: 01. Rappelkiste 5:55 - 02. Fuck the clave! 5:57 - 03. Me and B 4.52 - 04. Is dit jetzt Jazz? 8:02 - 05. Ok, eins für die Liebe 7:12 - 06. Yes, maybe no 6:21 - 07. Spy games 6:03 - 08. Kananga 6:56 - 09. Finale furioso 4:52  
Gesamtzeit:  56:10

Wichtiger Nachtrag des Produzenten:
Hinweis!
Diese CD ist kalorienreduziert, sowie fett-, laktose- und sinnfrei, und kann bedenkenlos im Rahmen einer diätetischen Ernährungsweise angehört werden. Für die Aufnahmen zu dieser CD haben wir keine Regenwälder abgeholzt. Die Rechte von Minderheiten wurden geachtet. CD nicht in Körperöffnungen einführen. Kann Spuren von Erdnüssen enthalten, warum auch immer.
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