SWR Sinfonieorchester bestes Konzertprogramm 2013/2014

Preis des Deutschen Musikverleger-Verbandes

von Andreas Rehnolt


SWR Sinfonieorchester für bestes Konzertprogramm 2013/2014 ausgezeichnet
 
Preis des Deutschen Musikverleger-Verbandes
 
Bonn/Baden-Baden/Freiburg - Das Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg des Südwest-Rundfunks (SWR) ist vom Deutschen Musikverleger-Verband mit dem Preis "Bestes Konzertprogramm" der Spielzeit 2013/14 ausgezeichnet worden. Wie der Verband am Mittwoch in Bonn mitteilte, habe die Jüry vor allem auf den hohen Anteil von Werken der Avantgarde des 20. Jahrhunderts hingewiesen, das mit Kompositionen etwa von Xenakis, Boulez, Ligeti, Berio, Nono und Stockhausen prominent vertreten sei. Der Preis soll am 9. Mai 2014 in Freiburg übergeben werden. 
 
In Kombination mit Schlüsselwerken der Sinfonik des 19. und 20. Jahrhunderts, unter anderem auch mit Werken von Bruckner, Strauss, Mahler, Strawinsky und Schönberg gelänge es dem SWR Sinfonieorchester nach Auffassung der Jury, dem Publikum einen instruktiven Überblick zu verschaffen, wie sich die sinfonische Musik über zweihundert Jahre hinweg entwickelt und der Orchestermusik den Weg in die Moderne und zur Erkundung neuer Klangdimensionen bereitet habe.
Folgerichtig nimmt auch die Musik der Gegenwart einen zentralen Platz im Spielplan des Orchesters ein. Neben seinen bereits zur Tradition des Festivals gehörenden Auftritten bei den Donaueschinger Musiktagen gehöre es ebenfalls zum Selbstverständnis des SWR Sinfonieorchesters, Werke zeitgenössischer Komponisten, wie etwa von Georg Friedrich Haas, Peter Eötvös, Philippe Manoury, Kaija Saariaho und Magnus Lindberg, auch in den regulären Sinfoniekonzerten zu spielen.
Damit schaffe das Orchester mit seinem Chefdirigenten François-Xavier Roth beste Voraussetzungen, zeitgenössische Musik in ihren unterschiedlichen Ausprägungen auch einem breiteren Publikum näher zu bringen. Auch in der Spielzeit 2013/2014 bestätige das SWR Sinfonieorchester als was es seit den Fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts angesehen wird, nämlich ein verläßlicher Partner der Komponisten der Gegenwart zu sein.
Viele bedeutsame Aufführungen und Einspielungen von Werken der musikalischen Moderne hätte es ohne das Engagement dieses Klangkörpers und seiner Dirigenten nicht gegeben. Daß sich das Orchester seiner Tradition und seinem künstlerischen Anspruch auch unter den sich für das SWR Sinfonieorchester verschlechternden Zukunftsperspektiven treu bleibt, belege den hohen Grad an Überzeugung der Musiker und Musikerinnen, interpretatorische Ernsthaftigkeit und künstlerischen Auftrag nicht voneinander trennen zu wollen und zu können.
In einem immer mehr auf vordergründige Effekte setzenden Klassik-Musikbetrieb ist diese Haltung ein unschätzbares Gut, das aller nur erdenklichen Unterstützung bedarf, erhalten zu werden. Der Hinweis darauf, wie spannend und erfrischend abwechslungsreich der Spielplan des SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg in der laufenden Spielzeit ist, versteht sich als solch eine Unterstützung und als Plädoyer für ein Musikleben, das sich seiner Verantwortung bewußt sein sollte, auf ein Orchester wie das SWR Sinfonieorchester nicht verzichten zu können.