Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 




Marienkäfer suchen Winterquartiere
 
Naturschützer raten die "Glücksbringer" mit Kehrblech und Handfeger wieder nach draußen befördern 
 
Düsseldorf - Marienkäfer sorgen angesichts der derzeit warmen Temperaturen an vielen Orten für große Verwunderung. Auf der Suche nach geeigneten Winterquartieren sitzen sie gruppenweise und teils sogar in großen Schwärmen auf Balkongeländern, Hauswänden und Pflanzen. Der heimische Siebenpunkt-Marienkäfer und seine asiatischen Verwandten würden dabei auch schon mal durch geöffnete Fenster in mutmaßlich zum Überwintern geeignete "Hohlräume" in Wohnungen krabbeln, hieß es am Dienstag in einer Mitteilung des Naturschutzbundes in Düsseldorf.
 
Die Organisation rief alle Betroffenen dazu auf, unerwünschte "Eindringlinge" mit Hilfe von Kehrblech und Handfeger wieder sanft nach Draußen zu befördern.
"Alle Marienkäfer nutzen nun die letzten Sonnentage, um sich auf ihre Wanderungen in wärmere Regionen Europas zu begeben oder sich hier Überwinterungsplätze zu suchen", erklärte Karl-Heinz Jelinek vom NABU NRW. Die Marienkäfer, die hier überwintern, machten es sich am liebsten in Hohlräumen gemütlich, etwa in Mauerritzen oder Dachsparren.
Jelinek riet allen Naturfreunden, die alljährlich wiederkehrende "Marienkäferinvasion" zum Anlaß zu nehmen, einmal Umschau zu halten und die erstaunliche Artenvielfalt der roten, schwarzen und gelben Marienkäferverwandtschaft zu bewundern. Denn allein in Mitteleuropa bringen es diese Käfer auf 70 verschiedene Arten. Immer häufiger finde sich dabei auch der Asiatische Marienkäfer (Harmonia axyridis).
Er wird im gewerbsmäßigen Gartenbau gezielt zur biologischen Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Inzwischen hat er sich aber auch in der freien Natur etabliert und verdrängt einheimische Marienkäferarten, so Jelinek. Er fresse nicht nur Blattläuse, sondern auch Gallmückenlarven, Larven konkurrierender Marienkäferarten und viele andere Insekten. Ihrem Ruf als Glücksbringer würden Marienkäfer aber in jedem Fall gerecht: "Wer viele im Garten hat, ist gut dran, denn im Frühjahr werden sie wieder antreten zur biologischen Blattlausbekämpfung", so der NABU
 
 
LesArt.Festival in Dortmund macht Lust auf zeitgenössische Literatur
 
Dortmund - Unter dem Motto "hoch glanz lesen“ geht das diesjährige Dortmunder LesArt.Festival vom 7. bis 17. November in seine inzwischen 14. Ausgabe. Es präsentiert nach Angaben der Veranstalter vom Montag die Vielseitigkeit der Gegenwartsliteratur an den verschiedensten Orten der Stadt. So lesen im Dortmunder Fußballstadion die Autoren Uli Hesse und Gregor Schnittker auf ihrem Buch "Unser ganzes Leben – die Fans des BVB".
Weitere Gäste sind unter anderem der Filmemacher Rosa von Praunheim, AniYo Kore, Ulrich Kienzle und Arno Wiedmann. Außerdem sind die "Chamisso-Tage an der Ruhr" Teil des LesArt-Programms. Veranstalter des Festivals ist der Verein für Literatur in Kooperation mit dem Kulturbüro sowie der Stadt- und Landesbibliothek.
 
 
 
Otto-Steinert Preis der Gesellschaft für Photographie für Björn Siebert
 
Köln/Leipzig - Der mit 5.000 Euro dotierte Otto-Steinert Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie geht in diesem Jahr an den in Leipzig lebenden Photographen Björn Siebert. Dies teilte ein Sprecher der Gesellschaft am Donnerstag in Köln mit. Siebert habe sich mit seiner zeitgemäßen Fortführung einer an der Arbeit am Bild orientierten Photographie gegen 250 Mitbewerber um den Preis durchgesetzt, hieß es weiter.
Der Preis wird als Stipendium für die Umsetzung eines neuen Projektes von Siebert vergeben. Die im Sinne von Remakes inszenierten Photographien überzeugten die Jury mit ihrem hohen theoretischen und reflexiven Gehalt wie auch in der konsequenten und perfekten bildnerischen Umsetzung. Eine Lobende Erwähnung sprach die Jury Sascha Weidner für seine couragierte und sensible photographische Arbeit über den japanischen Selbstmordwald Aokigahara aus.
Der Otto-Steiner-Preis wird seit 1979 vergeben. Er dient dem Andenken an den großen Photographen und Pädagogen Steinert (1915 – 1978), der die subjektive Fotografie begründete. Als Kurator und als Lehrer an der Folkwangschule Essen prägte er zudem eine ganze Generation von Photographen und Ausstellungsmachern.
 
Internet: www.dgph.de
 
 
Festival für Neue Musik "Now!" gestartet 
 
Essen/Bochum - Am Freitag ist das diesjährige Festival für Neue Musik "NOW!" in der Jahrhunderthalle Bochum gestartet. In Karlheinz Stockhausens "Gruppen" wird das Publikum in der Industrie-Kathedrale von gleich drei Orchestern umringt. Bis zum 17. November steht das Festival unter dem Motto "sound surround" und beleuchtet nach Angaben der Veranstalter aus unterschiedlichen Perspektiven das Phänomen von Klang und Raum. Die Philharmonie Essen lädt gemeinsam mit der Folkwang Universität der Künste, der Stiftung Zollverein, dem Landesmusikrat NRW und dem Kunstring zu insgesamt 17 Konzerten ein. 
Zu den Künstlern und Ensembles zählen unter anderem das SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, das Kammerensemble Neue Musik Berlin, die Bang on a Can All-Stars, die Duisburger Philharmoniker sowie die Ondes Martenot-Spielerin Suzanne Binet-Audet und Matthew Herbert. Das Festival endet am 17. November mit dem Konzert "Xenakis". In den Werken "Terretektorh" und "Nomos gamma" des griechischen Komponisten Iannis Xenakis verteilen sich im Alfried Krupp Saal der Philharmonie in Essen nahezu einhundert Musiker im kreisförmig sitzenden Publikum. Das Festival wird gefördert von der Kunststiftung NRW.
 
 
Redaktion: Frank Becker