Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen


Kunstausstellung "Viel Sonne und ein wenig Wolken" in Düsseldorf
 
Düsseldorf - Die Jüdische Gemeinde Düsseldorf präsentiert ab dem 31. Oktober im Ballhaus im Nordpark der NRW-Landeshauptstadt die Kunstausstellung "Viel Sonne & ein wenig Wolken". Gezeigt werden Werke von elf jüdischen Künstlerinnen und Künstlern, hieß es in einer Ankündigung der bis zum 17. November angesetzten Schau. Unter anderem sind Arbeiten von Anna Vilents und Konrad Klapheck zu sehen. Die meisten der Künstlerinnen und Künstler sind Mitglieder der jüdischen Gemeinde und kommen ursprünglich aus der ehemaligen Sowjetunion.
Zu sehen sind unter anderem Bilder mit Motiven aus dem Lebensraum der Künstlerinnen und Künstler von Odessa, über Moskau bis nach Düsseldorf. Auch einige Holzskulpturen von Juri Karakos werden zu sehen sein. Es handelt sich um die erste Kunstausstellung, die die jüdische Gemeinde Düsseldorf selbst organisiert hat, hieß es weiter. Es gehe darum, ein Forum zu schaffen, damit jüdische Künstlerinnen und Künstler ihre Werke einem breiten Publikum präsentieren können.
 
Die Ausstellung ist montags bis freitags von 14 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.jgd.de
 
 
Ausstellung zum Werk von Fred Thieler in Duisburg
 
Duisburg - Unter dem Titel "Malerei" zeigt das Museum Küppersmühle in Duisburg ab dem 1. November eine Ausstellung zum Werk des Künstlers Fred Thieler. Nach Museumsangaben gilt das Werk Thielers (1916-1999) gilt als Synonym für Informel und abstrakte Bildwelten. Thielers Kunst sei die Grundlage und Energiequelle für sein großes, konsequentes Engagement nicht nur als Künstler, sondern auch als Lehrer, Kulturpolitiker und Kunstanwalt, hieß es in der Ankündigung der bis zum 2. Februar 2014 angesetzten Schau.
Das Museum widmet Thieler eine umfassende Retrospektive, die die konsequente Entwicklung seines bildnerischen Schaffens nachzeichnet. Seine enorme Kreativität wird anhand von rund 100 Arbeiten dokumentiert, ausgehend von seinen Papierarbeiten und Grafiken bis hin zu den großformatigen Leinwänden. Schlüsselwerke aus zahlreichen Sammlungen und Museen ergänzen zentrale Arbeiten des Künstlers aus der im Museum Küppersmühle beheimateten Sammlung Ströher.
Thieler gestaltete 1965/66 für die Heilig-Geist-Kirche in Emmerich den gesamten Innenraum mit der Darstellung der vierzehn Kreuzwegstationen, 1989-91 schuf er ein Deckengemälde im Residenztheater in München. Der zweimalige documenta-Teilnehmer (1959 und 1964) war von 1959-1981 Professor an der Hochschule der Bildenden Künste in Berlin sowie zwei Jahre lang Gastprofessor in Minneapolis. 1991 stiftete er den "Fred-Thieler-Preis für Malerei", der inzwischen im zweijährigen Turnus in der Berlinischen Galerie verliehen wird.
 
Die Ausstellung ist mittwochs von 14 bis 18 Uhr sowie donnerstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Skulpturenpark Waldfrieden zeigt Werke von Harald Klingelhöller
 
Wuppertal - Der Skulpturenpark Waldfrieden in Wuppertal präsentiert seit Freitag Werke des Künstlers Harald Klingelhöller. Der 1954 in Mettmann bei Düsseldorf geborene Künstler zeigt neue Skulpturen, die auf der Grundlage sprachlicher Konstruktionen entstanden sind, hieß es bei der Präsentation der Ausstellung. Die seinen Werken zugeordneten Sprachformen bestimmen insofern deren Gestaltung, als sich aus ihnen die Grundordnung der Skulptur ableitet. Zu sehen sind bis zum 12. Januar nächsten Jahres neben den sogenannten "Schrankversionen" der Arbeiten ""Waldrand gespiegelt", "Der Himmel über schmelzendem Schnee" und "Straßen nach dem Regen" auch "Das Meer bei Ebbe geträumt". 
Klingenhöller studierte von 1976 bis 1982 bei Klaus Rinke an der Kunstakademie Düsseldorf. 1993 trat er eine Professur an der Kunstakademie Karlsruhe an, die er bis heute ausübt. Werke von Klingenhöller waren unter anderem in der Whitechapel Gallery in London, auf der documenta 9 sowie in großen Einzelausstellungen unter anderem in München und im portugiesischen Porto zu sehen.
 
Die Ausstellung ist bis Ende November dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr und ab Dezember freitags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "Fellini und die Künste" ab 27. Oktober in Koblenz
 
Koblenz - Das Ludwig Museum Koblenz präsentiert ab dem 27. Oktober die Ausstellung "Fellini und die Künste". Anlässlich des 20. Todestages von Federico Fellini (1920-1993) widmet das Museum in Kooperation mit der Schweizer Fondation Fellini dem großen Filmemacher die bis zum 19. Januar nächsten Jahres angesetzte Schau, hieß es am Donnerstag in einer Ankündigung. Die einzelnen Phasen der Entstehung eines Filmes, von der Ideenfindung bis hin zur Produktion und internationalen Werbung werden skizziert - von der ersten Fellini-Zeichnung mit Charakterstudien bis hin zu Requisiten, historischen Plakaten und den teils hinreißenden Fotos vom Set mit den verschiedenen Stars seiner Filme.
Alle Exponate der Ausstellung stammen aus der Sammlung der Fondation Fellini und sind erstmalig in Deutschland zu sehen, hieß es in der Mitteilung weiter. Einige der Zeichnungen erleben in Koblenz ihre Weltpremiere. Die Schau umfasst rund 250 Objekte und wird ausschließlich im Koblenzer Museum zu sehen sein. Zur Ausstellung erscheint ein 56seitiger Katalog.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis samstags von 10.30 bis 17 Uhr sowie sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung zu Uruk, der 1. Großstadt der Menschheit
 
Herne - "Uruk - 5.000 Jahre Megacity" lautet der Titel einer Ausstellung im Museum für Archäologie in Herne, die sich der ersten Großstadt der Menschheit im heutigen Irak widmet. Nach Angaben des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe vom Donnerstag brachte Uruk alles mit, was Großstädte der Gegenwart auszeichnet: Wasserversorgung, Straßenbau, intensiver Handel, kulturelle Zentren und - nach der Erfindung der Schrift - Bürokratie. Bekannt ist die Stadt auch durch ihren legendären König Gilgamesch, dessen Heldentaten im ältesten Mythos der Welt beschrieben werden.
Ob es um Kredit- und Bürgschaftssysteme geht, Eheverträge, Lieferscheine oder mehrsprachige Wörterbücher: In Uruk gab es das alles bereits. Dank der Keilschrift erhält der Ausstellungsbesucher Einblick in Getreide- und Fischrationen der Arbeiter in Uruk, Probleme mit dem Abwassermanagement und das Schulwesen. Die Schau präsentiert die Ergebnisse der vor 100 Jahren begonnenen deutschen Ausgrabungen. Nachdem die Sonderausstellung über 400.000 Besucher auf der Museumsinsel in Berlin hatte, ist das Ruhrgebiet die zweite Station.

Die Ausstellung ist dienstags, mittwoch und freitags von 9 bis 17 Uhr, donnerstags von 9 bis 19 Uhr und samstags/sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung über das riskante Geschäft der Kunst
 
Schau im Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen in Düsseldorf
 
Düsseldorf - "Das Beste vom Besten. Vom riskanten Geschäft der Kunst" lautet der Titel einer Ausstellung, die seit Samstag im Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen in Düsseldorf zu sehen ist. "Kunst und Kommerz stehen in einem notorisch problematischen Verhältnis zueinander", hieß es zum Auftakt der bis zum 5. Januar nächsten Jahres angesetzten Schau. Ein Blick in die Feuilletons beweise, daß Kunst nur dann verstärktes mediales Interesse erfährt, wenn sie durch Preisrekorde auf sich aufmerksam mache.
Dagegen findet eine breitenwirksame Auseinandersetzung mit den aktuellen Formen der Kunst, ihren Themen und Anliegen kaum statt. "Kunst scheint nur dann Nachrichtenwert zu besitzen, wenn sie sich teuer verkauft", so die Aussteller.  Umgekehrt wird gegenüber einer Kunst, die sich zu gut verkauft allzu gerne der pauschale Vorwurf laut, sie sei "kommerziell". Kunst, die einen dezidiert politischen oder kritischen Anspruch verfolgt, schlägt bei gleichzeitigem ökonomischen Erfolg seitens der Kritik und nichtkommerzieller Institutionen allergrößtes Mißtrauen entgegen.
Marktgängigkeit und kritisches Potenzial schließen sich offenbar also von vorneherein aus. Die Ausstellung will an diesen verhärteten Fronten rütteln und macht sich das, vielleicht unauflösbare, Spannungsverhältnis zwischen der wahren Kunst und der Kunst als Ware zum Thema. Am Beispiel der Conceptual Art wird das Ineinandergreifen ästhetischer, ökonomischer und institutioneller Interessen im Zuge ihrer Etablierung als künstlerisches Genre besonders gut sichtbar.
Aktuell scheint sich die Kluft zwischen dem, was auf Auktionsmärkten spekulativ als das Beste vom Besten gehandelt wird, und jener kunstbetrieblichen Wirklichkeit, wie sie das überwältigende Gros der daran Beteiligten erlebt, nochmals zu verbreitern. Umso dringender ist danach zu fragen, was den Wert der Kunst eigentlich ausmacht, der sich eben doch nicht nur in Preisen sondern auch in ihrer Bedeutung bemißt. Zu sehen sind Werke unter anderem von Gerhard Richter, Jörg Immendorff, Louise Lawler, Caspar Scheuren, Tino Sehgal oder Haim Steinbach.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.kunstverein-duesseldorf.de

Redaktion: Frank Becker