Hoch Oma Duck!

Die Grande Dame der Entenhausener Enten-Sippe hat ihren 70. Geburtstag gefeiert

von Andreas Rehnolt
Oma Duck feiert ihren 70. Geburtstag
 
Die Grande Dame der Entenhausener Enten-Sippe fährt schon
seit Ewigkeiten ein Elektromobil und serviert den Gästen auf ihrem
Bauernhof sicherlich selbstgemachte Köstlichkeiten
 
Von Andreas Rehnolt
 
Düsseldorf/Entenhausen - Oma Duck, die Grande Dame der Entenhausener Entensippe um Donald Duck, Onkel Dagobert, Daisy und Tick, Trick und Track, hat am 27. September ihren 70. Geburtstag gefeiert. Zwar hat die resolute alte Dame einen in drei Ringen auf dem Kopf getürmten Berg grauer Haare, doch ihr Alter sieht man Dorette Duck wahrlich nicht an. Das liegt nicht nur daran, daß Comicfiguren so gut wie nie altern, es hat sicherlich auch mit ihrer meist ruhigen Lebensart und ihrer extrem gesunden Ernährung zu tun.
 

© Disney
Schließlich wohnt Oma Duck auf einem hübschen, kleinen Bauernhof am Rande der Comic-Metropole Entenhausen, wo sie neben Nutztierhaltung auch ökologische Landwirtschaft betreibt. Tomaten, Äpfel, Mais, Kartoffeln, Getreide, Kürbisse, Kirschen und manche andere Köstlichkeiten baut Dorette Duck mit Hilfe ihres cholerisch faulen Knechts Franz Gans an. Der ist übrigens der Enkel ihres verstorbenen Bruders Emanuel Erpel, was vielleicht erklärt, daß sie den stets hungrigen und müden Gesellen nicht ein für allemal von ihrem Hof verjagt.
Auch zu ihrem 70. Geburtstag war Oma Duck ganz sicher viel beschäftigt. Die Kühe wollen gemolken, die Hühnereier eingesammelt, der Kuchen gebacken und die Leibspeisen ihrer stets hungrigen Großfamilie zubereitet werden.
 
Zu irgendeinem früheren Geburtstag hatte Entenhausens eifriger Erfinder Daniel Düsentrieb ihr mal eine Maschine geschenkt, die ganz von alleine und nur mit der Zugabe von Erde alles herstellte, was es an landwirtschaftlichen Produkten überhaupt gab. „Und was soll ich den ganzen Tag tun?“, fragte sie da. „Und was sollen meine Hühner, Schweine und Kühe tun? Da haben wir hier ja nur eine Fabrik und keinen Bauernhof mehr.“
Dem etwas enttäuschten Erfinder sagte Oma Duck dann übrigens: „Nichts gegen dein Geburtstagsgeschenk! Es ist sehr schön. Aber ich werd's erst benutzen, wenn ich alt und klapprig bin und wirklich Ruhe brauche.“ Ganz klar, auch mit 70 Jahren ist Dorette Duck alles andere als alt und klapprig. Deshalb macht sie alles für ihren runden Geburtstag von Hand. Fertigprodukte haben in ihrer legendären Küche nichts verloren. Suppen, Torten, Braten, Nachtisch oder Eis - nie schmeckt es dem Clan um Dorettes ewig geizigen Bruder Dagobert besser.

© Disney
Stets sind die Bäuche voll und nie steht jemand hungrig von ihrem Tisch auf, den sie auch schon mal mitten in der Scheune aufstellt und zu dem sie dann auch Hansi, das Pferd, Billy oder Fridolin den Ziegenbock, Susi das Schwein oder Emilie das Huhn einlädt. Das machte sie ganz sicher auch an ihrem 70. Geburtstag so. Schließlich sagt sie gerne trotz aller Arbeit für die Vorbereitung eines Festes: „Wir schenken Freude, Franz! Wir schenken sie unseren Tieren ... und damit auch uns.“
 
Oma Duck ist eine wahre Bilderbuchoma, die von ihren Enkeln und Urenkeln geliebt wird und der jeder wegen ihrer großen Erfahrung, Güte und Weisheit aufmerksam zuhört. Sie wurde übrigens vor 70 Jahren für die täglichen Donald-Duck-Comicstrips erfunden. Zwischen 1950 und 1954 trat sie zusammen mit den beiden Mäusen von „Aschenputtel“, Jacki und Karli, in kurzen Geschichten auf. Beide Mäuse leben noch heute auf dem Bauernhof nahe von Entenhausen, in dem es eines ganz sicherlich nicht gibt: Mausefallen.
Als die herzensgute und von einem extremen Reinlichkeitssinn beseelte Oma Duck das Licht der Comicwelt erblickte, hatte ihr cholerisch-sympathischer Enkel Donald übrigens nichts zu lachen. Denn als sie am 27. September 1943 erstmals persönlich in Entenhausen auftauchte, bekam Donald von ihr am Bahnhof zunächst kräftig den Enten-Hals gewaschen. Auf ihrem legendären Bauernhof soll sie den jungen Donald danach auch großgezogen haben. Und auch ihre Urenkel Tick, Trick und Track kommen nicht ungewaschen an ihren reichlich gedeckten Tisch.
 
Als einziges Zugeständnis an den Fortschritt schmückt übrigens ein altes Telefon die Wand ihres ansonsten nicht elektrifizierten Hauses. Ach ja, in der Scheune wartet das berühmte Elektromobil, das vermutlich von einem „Detroit Electric“ inspiriert wurde und aus den Jahren zwischen 1890 und 1902 stammt, auf seine eher seltenen Einsätze. Im Film-Cartoon „This is Your Life, Donald Duck“ hatte Oma Duck übrigens 1960 ihren ersten und bis dato einzigen Zeichentrick-Auftritt.
 
Mehr Informationen über Oma Duck: www.duckipedia.de  -  http://www.ehapa-shop.de  - www.musenblaetter.de

Redaktion: Frank Becker