Die Welt als Zirkusrund

Claudia Sowa inszeniert im WTT Jules Vernes „In 80 Tagen um die Welt“

von Frank Becker

Die Welt als Zirkusrund
 
Claudia Sowa inszeniert im WTT
Jules Vernes „In 80 Tagen um die Welt“
 
 
Remscheid. Auf kaum einem Bücherbord im Jugendzimmer hat er gefehlt, wurde mehrfach verfilmt und in etlichen Fassungen auf die Bühne gebracht: Jules Vernes unterhaltsamer und spannender Abenteuerroman „In 80 Tagen um die Welt“. Der Stoff um den englischen Gentleman und Pünktlichkeitsfanatiker Phileas Fogg, Mitglied des Londoner Reformclubs, der es sich 1872 aufgrund einer Wette zum Ziel gesetzt hat, in Begleitung seines Dieners Passepartout den Globus mit den damals zur Verfügung stehenden Verkehrsmitteln in genau 80 Tagen zu umrunden, bietet Stoff genug für einen langen Abend. Die Michael-Anderson-Verfilmung 1956 dauerte immerhin mehr als drei Stunden, Claudia Sowas Ensemble schafft die Reise in Sowas eigener Bühnenfassung in passenden 80 Minuten, ohne wichtige Reisestationen oder Personen der Handlung auszulassen.
 
Daß eine solche Reise zu dieser Zeit nicht ungefährlich war, liegt auf der Hand. Fogg (Eric

Eric Rentmeister zeigt, wo´s lang geht - Foto © Frank Becker
Rentmeister) und Passepartout (Björn Lukas) müssen also allerlei Abenteuer bestehen, wie z.B. die indische Prinzessin Aouda (Kristina Otten) retten. Nicht genug damit, heftet sich ihnen auch noch der englische Detektiv Mr. Fix an die Fersen, der Fogg für einen flüchtigen Bankräuber hält und ihm Knüppel zwischen die Beine wirft, wo er kann. Björn Lenz gibt diesen Fix und etliche andere kleine Rollen des turbulenten Abends.
Kutsche, Eisenbahn, Schiff (es kommen noch diverse weitere hinzu) und nicht der Ballon, den gab es nämlich in der Originalfassung Vernes nicht, werden unsere beiden Helden also um die Erde transportieren, die in diesem Fall eine umgewidmete Zirkusarena ist. Peter Strieder hat das originelle Bühnenbild geschaffen. Das wird ein herrlich buntes Spektakel, ein Stück für die ganze Familie (Kinder ab 6 Jahren), in dem man die von unseren Reisenden durcheilte Welt mit der Vielfalt ihrer Kulturen mit Witz und Augenzwinkern gemütlich vom bequemen Theatersessel aus betrachten kann. Mit fantasievollen Kostümen, von Nils Blumenschein eigens zum Stück komponierter Musik und von Eric Rentmeister einstudierten Tänzen und vor allem mit viel Humor erwartet das Publikum ein kurzweiliger Abend.
 
Premiere ist am 22. September, 16.00 Uhr, und Claudia Sowa sagt: „Erst wählen gehen, dann ins WTT!“


v.l.: Björn Lenz, Björn Lukas, Eric Rentmeister, Kristina Otten - Foto © Frank Becker
 
Demnächst im WTT:
26. September: „Bildungslücke“ – Friedrich Schiller und das Theater als moralische Anstalt
                           am Beispiel von „Kabale und Liebe“
11. Oktober:     „Literaturen für Leserinnen“ mit Claudia Sowa und Frank Becker
30. November: Premiere der Komödie „Zwei wie Bonnie & Clyde“
 
Weitere Informationen
: www.wtt-remscheid.de