Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen


Ausstellung "Zeitenwende" im Stadtmuseum Brakel
 
Brakel - Unter dem Titel "Zeitenwende" zeigt das Stadtmuseum Brakel eine Ausstellung mit Fotografien aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sie zeigen, wie die industrielle Revolution ihren Einzug auch in Westfalen hielt. Die Fotos stammen aus dem Fotoatelier Jäger aus Harsewinkel im Kreis Gütersloh, dessen gut 2.000 Glasnegative in das Bildarchiv des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe übernommen werden konnten. Die bis zum 13. Oktober laufende Schau zeigt eine Auswahl von 40 Fotografien, darunter Porträts, Motive vom Leben auf dem Land sowie Aufnahmen von Gebäuden.
"Die Bilder veranschaulichen, daß der Einbruch der Moderne im ländlichen Westfalen mit dem Verschwinden alter Traditionen einher ging", erklärte der Leiter des Bildarchivs des Verbandes, Volker Jakob zum Auftakt der Ausstellung. Die Fotos der Sammlung zeigen, wie sich der Ort Harsewinkel über 100 Jahre hinweg vom späten Biedermeier hin zur Moderne entwickelte. Die Sammlung stelle auch eine einzigartige Gelegenheit dar, orts- und landesgeschichtliche Aspekte der Geschichte der Fotografie in Westfalen zueinander in Beziehung zu setzen, so Jakob weiter. Zur Ausstellung ist ein Katalog mit 152 Bildern aus der Sammlung Jäger erschienen.
 
Die Ausstellung ist dienstags und donnerstags sowie sonntags von 14 bis 16 Uhr geöffnet.
Internet: www.brakel.de
 
 
Ausstellung mit Zeichnungen von Max Beckmann in Mülheim/Ruhr
 
Mülheim/Ruhr - Unter dem Titel "Von Europa nach Amerika" präsentiert das Kunstmuseum Museum Mülheim/Ruhr ab dem 1. September eine Ausstellung mit Zeichnungen des Künstlers Max Beckmann. Weltberühmt und im Mülheimer Kunstmuseum zu Hause ist das 1936 in Berlin entstandene Gemälde "Quappi mit Papagei" von Peckmann (1884-1950), hieß es in der Ankündigung der bis zum 24. November laufenden Schau. Dargestellt ist Beckmanns zweite Ehefrau.
Von den Nationalsozialisten diffamiert und verfolgt, emigrierte das Paar 1937 anlässlich der Eröffnung der Feme-Ausstellung "Entartete Kunst" in München nach Amsterdam. Nach dem Ende des NS-Regimes kehrten die Beckmanns nicht mehr nach Deutschland zurück, sondern übersiedelten 1947 nach Amerika, wo Beckmann eine Gastprofessur an der Washington University School of Art in St. Louis übernahm. Weniger bekannt als seine Gemälde sind die Zeichnungen aus diesen späteren Jahren, die jetzt in Mülheim/Ruhr zu sehen sind.
Als Leihgaben aus dem Nachlaß von Mathilde Beckmann im Museum der bildenden Künste Leipzig – der Geburtsstadt des bedeutenden deutschen Malers – präsentiert das Museum Mülheim/Ruhr zusammen mit eigenen Beständen rund 30 Skizzen, Entwürfe, Aquarelle und Zeichnungen. Die intime Ausstellung gebei Einblick in das private Lebensumfeld der Beckmanns aber auch in Bildthemen, die Beckmann in dieser Zeit des erzwungenen Rückzugs und Übergangs beschäftigten.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Kunstmuseum Mülheim/Ruhr ehrt Otto Pankok mit Ausstellung
 
Mülheim/Ruhr - Mit einer großen Einzelausstellung ehrt das Kunstmuseum Mülheim den im Juni vor 120 Jahren in der Stadt geborenen Zeichner Otto Pankok (1893-1966). Vom 15. September bis zum 12. Januar nächsten Jahres werden Werke aus der umfangreichen Sammlung des Museums gezeigt, die rund 300 Arbeiten vor allem aus der frühen Schaffensphase des Künstlers umfasst, hieß es am Montag in einer Ankündigung der Schau.
Neben Kohlezeichnungen und Grafiken gehören zu diesem Bestand auch großformatige Kohlegemälde, die charakteristisch für Pankoks künstlerisches Werk der 1920er und 30er Jahre sind. Die Ausstellung schließt mit einem Ausblick auf die Zeit der Verfemung und Ausgrenzung Pankoks unter dem nationalsozialistischen Regime.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung mit Becher-Photographien von Hochöfen startet in Köln
 
Köln - "Hochofenwerke" lautet der schlichte Titel einer Ausstellung mit Photographien von Bernd und Hilla Becher, die ab dem 20. September in der Photographischen Sammlung der Stiftung Kultur in Köln zu sehen ist. Nach Angaben der Stiftung vom Montag bietet sich mit der bis zum 26. Januar nächsten Jahres terminierten Schau erstmals die Gelegenheit, die vom Künstlerpaar auf vielen Reisen in Deutschland, Belgien, Luxemburg, Frankreich und in den USA umfangreich erarbeiteten Bildreihen unterschiedlicher Hochofenwerke im nahen Vergleich zu betrachten.
Die Präsentation stellt über 300 seit den 1960er-Jahren entstandene Schwarz/Weiß-Aufnahmen von über 45 Hochofenwerken vor. Nach Angaben der Aussteller sind die Bilder beeindruckend plastisch. Fast modellhaft veranschaulichten die Anlagen der Hochöfen mit ihren über Jahrzehnte entwickelten Großapparaturen das vielzitierte Ideal "Form folgt Funktion", hieß es in der Ankündigung weiter. 
Einige der Hochofenwerke wurden zwischenzeitlich abgebrochen, umgenutzt oder sogar zu Industriedenkmalen ernannt, andere produzieren immer noch. Gemeinsam sei ihnen allen eine "hohe identitätsstiftende Kraft", formten die monumentalen Werksanlagen doch nicht allein das Landschaftsbild einer Gegend, sondern auch die Geschichte eines Ortes oder des Landes. 
 
Die Ausstellung ist täglich (mit Ausnahme vom Mittwoch) von 14 bis 19 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "Antike Traumbilder" im Archäologischen Museum der Uni Münster
 
Münster - "Antike Traumbilder" lautet der Titel einer Ausstellung im Archäologischen Museum der Universität Münster, die am 31. August eröffnet wird. Griechen und Römer der Antike sahen in den Traumbildern die Äußerung der Götter, die über diesen Weg den Menschen ihre Ratschläge weitergeben wollten, hieß es in der Ankündigung der bis zum 1. Dezember terminierten Schau. Götter und Menschen kommunizierten über die Deutungen der Traumbilder, so die Vorstellung in der Antike.
Der russische Bildhauer und Nationalkünstler Alexander Burganov aus Moskau widmet sich diesem Thema in seinen nun in Münster ausgestellten Skulpturen und Grafiken. Das Besondere an der Ausstellung sei, daß Burganovs Werke mit den antiken Originalen, die im Archäologischen Museum zu sehen sind, in Verbindung gebracht werden und so quasi einen Dialog eingehen, hieß es in der Ankündigung weiter. Die Schau wird im Rahmen der "Langen Nacht der Museen" eröffnet.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 14 bis 16 Uhr geöffnet.
Internet: www.uni-muenster.de/ArchaeologischesMuseum

Redaktion: Frank Becker