Der alte Mann und das Meer - neu aufgelegt

Ronan Badel – „Der fette Fang“

von Frank Becker/Are


Fischer-Latein?
 
Was ist wohl das höchste Glück eines Fischers? Richtig: ein Fang, wie ihn noch kein anderer hatte. Der Bretone Ronan Badel hat das in seinem einzigartig gelungenen Bilderbuch „Der fette Fang“ aufgegriffen und schafft es auf 26 Seiten, gänzlich ohne unterstützende Worte, eine für jeden verständliche und überdies ungemein unterhaltsame Geschichte zu erzählen. Was seinem wackeren Fischer zwischen einem Schnäpschen des Entschlusses und einem Schnäpschen der Zufriedenheit widerfährt, ist so witzig, wie es dramatisch ist, so spannend, wie es nur sein kann und so befriedigend, wie man es sich als Leser wünscht. Ein bißchen wird man an Ernest Hemingways "Der alte Mann und das Meer" erinnert, aber Ronan Badel sorgt für ein glückliches Ende.
Zum Glück fährt der Fischer mit seinem kleinen Kahn nicht allein hinaus auf die unberechenbare See – sein treuer Hund fährt mit und wird im Verlauf der aufregenden Ereignisse eine wichtige Rolle spielen. Hieße es zu viel verraten zu haben, wenn ich erzähle, daß am Ende alles gut wird und unser Freund bei einem Gläschen in der Kneipe sitzt, während sich die Gäste abenteuerliche Aufschneidereien von eigenen Fängen erzählen? Und eine Frage muß sich der Autor stellen lassen: Wo bitte ist zwischen Ausfahrt und Heimkehr der Außenbordmotor des Bötchens geblieben? Na? Aber Sie wissen ja: Anglerlatein ist eine eigene Sprache. Ein paar Bilder haben wir für Sie ausgesucht.
Ronan Badels „Der fette Fang“ ist eines der schönsten Bilderbücher seit Erwin Grosches „Der Schlafbewacher“ und jedes Lob wert. Deshalb von uns dafür den Musenkuß!
 
Ronan Badel – „Der fette Fang“
© 2013 Peter Hammer Verlag, 26 unpaginierte Seiten, gebunden, 26,5 x 15,5 cm

 


 


 

Was zwischendurch geschah? Unbedingt selber erschmökern!

Weitere Informationen:  www.peter-hammer-verlag.de