Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 





In Neuss startet am Donnerstag das Shakespeare-Festival
 
Neuss - Am vergangenen Donnerstag startete im Neusser Globe-Theater das diesjährige Shakespeare Festival. Bis zum 13. Juli werden im Nachbau des originalen Shakespeare Theaters neun Inszenierungen aus England, Georgien, China und Deutschland gezeigt. Zur Eröffnung der inzwischen 23. Ausgabe des weit über die Grenzen von NRW hinaus bekannten Festivals präsentierte die Film- und Fernsehschauspielerin Senta Berger musikalisch unterstützt von der Capella Monacensis unter dem Titel "With Shakespeare in Love" eine Auswahl der geheimnisvollen Sonette, in denen William Shakespeare immer wieder die rätselhafte "Dark Lady" besingt.
Das aus dem fernen Georgien anreisende staatliche Schauspieltheater Kote Marjanishvili aus Tiflis brachte am Wochenende an beiden Tagen das Stück "As you like it" auf die Bühne. Nach Angaben der Veranstalter war die Aufführung im letztjährigen Londoner Globe-to-Globe-Festival einer der absoluten Höhepunkte im Programm. Insgesamt gibt es im Verlauf des diesjährigen Neusser Festivals 12 verschiedene Stücke zu sehen.
 
 
 
In Düsseldorf wurde Mahnmal für NS-Opfer geschändet
 
Düsseldorf - Noch unbekannte Täter haben in Düsseldorf ein Mahnmal für die in Vernichtungslager deportierten Juden geschändet. Nach Angaben der Polizei vom Dienstag hatten die Täter am vergangenen Wochenende das Mahnmal mit Hakenkreuzen beschmiert sowie das Wort "Hakenkreuz" geschmiert. Ein Zeuge hatte am Montagnachmittag die Polizei informiert. Das Mahnmal war im April vergangenen Jahres auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs im Stadtteil Derendorf eingeweiht worden und erinnert an die Deportation von über 6.000 Juden aus Düsseldorf und der Region in die nationalsozialistischen Vernichtungslager im Osten. Michael Szentei-Heise von der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf nannte die Tat "schäbig und geschmacklos." Der polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen.
 
 
Großes Konzert zum deutsch-koreanischen Jubiläum in Düsseldorf
 
Düsseldorf - Unter dem Titel "Der Klang Koreas" erlebten rund 600 in NRW lebende Südkoreaner am vergangenen Dienstagabend in Düsseldorf ein großes Konzert. Anlaß waren gleich zwei deutsch-koreanische Jubiläen, erklärte Generalkonsul Kim, Hee-Teck. Zum einen wurde die Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern vor 130 Jahren gefeiert, zum anderen das Anwerbeabkommen für koreanische Arbeitskräfte in Deutschland, das vor 50 Jahren unterzeichnet wurde.
Während des knapp zweieinhalbstündigen Abends im Robert-Schumann-Saal der NRW-Landeshauptstadt traten das Busan Metropolitan Traditional Music Orchestra sowie die Busan Metropolitan Dance Company auf. Die Künstler aus der zweitgrößten südkoreanischen Stadt brachten Hof- und Bauernmusik sowie höfische und bäuerlicher Tänze auf die Bühne. Dabei begeisterten die farbenprächtigen Kostüme und die hierzulande selten gehörten Instrumente. Lebhaften Beifall erhielten besonders die Tänzerinnen, die mit ihren Fächern die verschiedensten Naturphänomene wie etwa Wasserwellen, Lotusblumen oder Vögel darstellten.
 
Seit dem Anwerbeabkommen vor 50 Jahren kamen vor allem Bergleute und Krankenschwestern aus Südkorea nach Deutschland. Viele von ihnen haben in ihrer neuen Heimat Familien gegründet und besitzen inzwischen die deutsche Staatsangehörigkeit. Seit etwa 20 Jahren kommen auch viele Studentinnen und Studenten in die Bundesrepublik. Besonders beliebt sind bei ihnen Studiengänge an Kunst-Akademien und Musikhochschulen. Alleine in Düsseldorf leben derzeit gut 1.500 Menschen aus Südkorea, hieß es am Dienstagabend bei dem Konzert.
 
 
316 Millionen Jahre alter Ursaurier-Fund in Bochum

Bochum - 316 Millionen Jahr alt ist der Fußabdruck, der in einem Bochumer Steinbruch gefunden wurde. Er stammt nach Angaben der Stadtverwaltung vom Mittwoch von einem Ichniotherium praesidentis und sei die älteste Wirbeltierfährte in Deutschland. Der Ursaurier hat mehrere vollständige, je rund 20 Zentimeter lange Abdrücke vom Fuß und der Hand hinterlassen. Das Tier dürfte nur etwas kleiner als ein Hausschwein gewesen sein, hieß es weiter.
Wie die genauere Untersuchung der Fundschicht ergab, handelt es sich bei dem Gestein um Ablagerungen eines großen Flusses, der die Steinkohlenmoore des heutigen Ruhrgebiets durchströmte. Der Ursaurier hinterließ seine Hand- und Fußabdrücke wohl am feuchten Flußufer oder auf einer Sandbank im Fluß. Ein Unternehmen wird die Funde am kommenden Montag bergen. Unter Koordinierung des Geologischen Dienstes NRW wurden bereits detaillierte Untersuchungen der Fundstelle begonnen. Die Platte wird danach im LWL-Museum für Naturkunde in Münster präpariert und danach wissenschaftlich weiter untersucht. Ihren endgültigen Standort wird sie im Deutschen Bergbau-Museum in Bochum bekommen.
 
 
Philharmonie Essen präsentiert zum Spielzeitende "Paradise Lost"
 
Essen - Bereits zum dritten Mal setzt die Philharmonie Essen mit dem Themenabend "Ein Sommernachtstraum" einen gewichtigen künstlerischen Akzent zum Ende der Spielzeit. Unter dem Titel "Paradise Lost" thematisiert der Abend am 22. Juni den Umgang des Menschen mit der Natur, hieß es in einer Ankündigung. Die Konzeption und künstlerische Leitung liegt in den Händen des Dirigenten und Komponisten Eberhard Kloke.
Auf spannende Weise erfahrbar wird die Idee zunächst in zwei Konzertblöcken mit Werken von Ives, Berlioz, Varèse, Mahler, Wyschnegradsky und Berg, gespielt von den Essener Philharmonikern. Zur inhaltlichen Vertiefung tragen Texte von Milton, Dostojewski, Müller und Poe sowie Projektionen des Videokünstlers Markus Wintersberger bei. Schließlich zeigt das Aalto Ballett Essen auf einer Bühne im Stadtgarten Patrick Delcroix’ Choreographie "End-Los".
 
 
Redaktion: Frank Becker