Zwei wundervolle Kalender aus dem assoverlag bringen eine schöne Zeit zurück "Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus welchem wir nicht getrieben werden können", schreibt Jean Paul 1793 in «Die unsichtbare Loge». Diese Erkenntnis war sicher schon damals nicht neu, er aber hat es auf den literarischen Punkt gebracht. Eine weitere, mittlerweile ebenfalls schon topisch gewordene Sentenz ist ein Werbe-Jingle des Rundfunksenders WDR 4: "Schönes bleibt...". In der Tat, Schönes bleibt uns im Archiv unserer Erinnerungen, vor dem Auge und im Ohr. Wir benötigen oft nur einen kleinen Anstoß, einen Duft, eine Melodie, ein Bild, um quasi in Cinemascope das Schöne, das wir im Herzen bewahrt haben, nicht nur wieder zu sehen - wir erleben es noch einmal.
Der Oberhausener "assoverlag" hat in Kooperation mit dem Ruhrlandmuseum Essen Fotografien aus dessen Archiv zu zwei Kalendern zusammengestellt, deren je zwölf großformatige Monatsblätter denen in Streiflichtern eine Zeit zurückbringen, die sie noch miterlebt haben, allen jüngeren Generationen ein Schatz an Information und Impression schenken, die heute eine völlig neue Zeit erleben. Ich spreche von den 30er bis 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, einer Zeit, die im verheerenden Sog der beiden Weltkriege und ihrer Folgen jeweils die individuelle Bereitschaft zum Aufbau und zum Frieden forderte. Der Mensch zählte. Die Bilder sind friedvoll, sparen Eindrücke des Dritten Reichs und des 2. Weltkrieges bewußt aus. Davon ist anderenorts reichlich geschrieben, gesagt und gezeigt worden. Das Häßliche darf auch mal ausgelassen werden. Schönes bleibt. Überwiegend aus den 50er Jahren stammen die stimmungsvollen Duotone-Fotografien der beiden Kalender "Mobil - Unterwegs im Revier" und "Blagen - Kinderjahre im Revier", die ein Jahr lang Blatt für Blatt nachzeichnen, wie es damals war und einen Eindruck vermitteln, wie die Welt, das tägliche Leben damals zwischen Oberhausen und Hamm, Hagen und Recklinghausen, Duisburg und Straßenbahnen, Omnibusse, Fahrräder waren die überwiegend genutzten Verkehrsmittel auf dem Weg zur Arbeit. Wer hatte schon ein eigenes Auto? Eindrucksvoll berichten die Bilder des Kalenders © Kalender: assoverlag Oberhausen - © Fotos: Ruhrlandmuseum Essen Weitere Informationen unter: www.assoverlag.de und www.ruhrlandmuseum.de |