Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts

Bis 1. September im Wuppertaler Von der Heydt Museum

von Frank Becker

Sean Scully, Dark Light - Kuno Gonschior, 1.6.1991  -  Foto © Frank Becker

Das Von der Heydt Museum präsentiert den
„Himmel auf Erden“
 

Wuppertal - „Himmel auf Erden“ ist ein mit Verve und Augenzwinkern - jedoch keineswegs übertrieben - gewählter Titel für die aktuelle Ausstellung mit kostbaren und berückenden Bildern und Skulpturen der Moderne aus dem Bestand des  Wuppertaler Von der Heydt Museums, die am 14. April in den nach der großen Rubens-Ausstellung völlig neu gestalteten Räumen eröffnet wurde. Bis zum 1. September sind im Obergeschoß des Hauses im Elberfelder Zentrum in reicher Auswahl Meisterwerke der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts aus der Sammlung des ausgezeichnet sortierten Museums zu sehen. Neben hervorragenden Werken des Expressionismus von unter anderem Franz Marc, August Macke, Wassily Kandinsky, Edvard Munch, Ernst Ludwig Kirchner, Kees van Dongen, Max Beckmann und Otto Dix deckt die Präsentation die ganze Bandbreite moderner Malerei und Skulptur ab. Christian Schads „Halbakt“ von 1929, Carl Grossbergs „Brücke über die Schwarzbachstraße“ und Franz Radziwills „Wilhelmshaven“ repräsentieren eindrucksvoll die Zwanziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts.

Einen der Schwerpunkte hat die Präsentation in Werken des Informel, des Konstruktivismus und der Farbmalerei. Glanzlichter des 20. Jahrhunderts von Paul Klee, Walter Dexel, Per Kirkeby, Sean Scully und Kuno Gonschior bis Leon Polk Smith, Jan Schoonhoven, Günter Uecker, Karl Otto Götz und Lucio Fontana sind zu sehen. Viel Raum im weiten, lichten Shed-Saal wird zudem auch jüngsten Neuerwerbungen gegeben, zu denen Arbeiten unter anderem von Cornelius Völker, Katharina Schilling, Bettina Pousttchi, Jan Albers, Daniel Lergon, Markus Willeke oder Brad Downey gehören. Ein aufregendes Bonbon ist das bewegte Objekt New Species von Günter Weseler, dessen Aufbau der 83-jährige Künstler selbst vorgenommen hat.
Auch in letzter Zeit selten gezeigte Stücke aus der reichen Skulpturensammlung des Museums, darunter Arbeiten von Alexander Archipenko (Schreitende), Germaine Richer (Gottesanbeterin), George Segal (Ruth am Küchentisch), Horst Antes (Große mit Vogel), Jacques Lipchitz (Hagar in der Wüste III), Rudolf Belling (Kopf in Mahagoni), Karl Hartung (Vogelform) und Aristide Maillol (Torso Ile de France) wurden aus dem Dunkel der Magazine befreit und großzügig in einem eigenen Raum arrangiert sowie teils in Vitrinen in die Ausstellung integriert gezeigt.
 
Von der Heydt Museum
Turmhof 8 – 42103 Wuppertal
Tel. 0202-563-6231 – E-Post von-derheydt-museum@stadt.wuppertal.de
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr, donnerstags von 11 bis 20 Uhr geöffnet.
Mehr Informationen: www.von-der-heydt-museum.de


 
 Leon Polk Smith, Blaue Kurve -  Foto © Frank Becker


 
 Walter Dexel, Stadt am Morgen - Foto © Frank Becker


 
Jan Schoonhoven, R-73-25  -  Otto Piene, Rote Feierblume - Foto © Frank Becker