Clowns

Ein offenes Wort

von Ludwig Lenis

Peer Steinbrueck - Foto © Dietmar Meinert / pixelio.de

Clowns


Wenn schon Ex-Bundespräsident Wulff mit seiner unbedachten Äußerung: „Der Islam gehört zu Deutschland“ kulturhistorisch und politisch ordentlich falsch lag, so folgt ihm in der Spur der ungeschickten und spürbar unreflektierten politischen Fettnäpfe aktuell in noch eklatanterer Weise der SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück, der die Stirn hatte, mit einem Kniefall vor Islamisten den getrennten Sportunterricht für Jungen und Mädchen zu befürworten. Als wie überheblich und gefährlich für unsere Demokratie darf sich eigentlich ein Anwärter auf das höchste Regierungsamt unserer Republik entlarven, bevor die eigene Partei ihn fallen läßt? Ein Mann, der die Mehrzahl der Bürger seines Landes derart verprellt und die Prinzipien der freiheitlich demokratischen Grundordnung mit solch unsäglich dummen Äußerungen zur Disposition stellt, gehört nicht in ein politisches Amt, schon gar nicht in das des Kanzlers. Kaum ist ein wenig Gras über seine unerhört peinliche Honorar-Affäre gewachsen, frißt dieses Kamel das dürftige Grün in Selbstüberschätzung persönlich wieder ab. Und die Sympathien durch den einzigen verbalen Volltreffer der letzen Monate, nämlich Pepe Grillo und Silvio Berlusconi nach der lachhaften italienischen Wahl klarsichtig als Clowns zu bezeichnen, hat er sich so und anderswo wieder gründlich verscherzt. Ein Volk, das Peer Steinbrück wählt, hätte auch einen Berlusconi oder Grillo verdient. Eine Knallcharge, einen Clown eben.