Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen



Kunsthalle Recklinghausen zeigt Frühwerk von Jan Fabre
 
Recklinghausen - Die Kunsthalle Recklinghausen zeigt vom 21. April bis zum 23. Juni eine Ausstellung zum Frühwerk des Künstlers Jan Farbe. Die Schau präsentiert Insektenzeichnungen und Insektenskulpturen der Jahre 1975 bis 1979 hieß es in einer Ankündigung der Kunsthalle. Die Ausstellung findet im Rahmen der diesjährigen Ruhrfestspiele Recklinghausen statt. Die Schau erzählt von der leidenschaftlichen Faszination Fabres für Insekten und Spinnen, die den Anfang seines Werks markieren und sich bis heute wie ein roter Faden durch sein Gesamtwerk ziehen, hieß es in der Ankündigung.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Schokoladenmuseum präsentiert die Ausstellung “Kölner Augen-blicke“
 
Köln - Unter dem Titel Bitter „Bitter - Süß. Ausstellung: Stadtarchiv 2013“ zeigt das Schokoladenmuseum in Köln seit Donnerstag gemeinsam mit dem Historischen Archiv der Domstadt die Ausstellung „Kölner Augen-blicke“ mit Bildern von Peter-Fischer. Die Tafel-Präsentation „Bitter - Süss“ informiert im Foyer des Museums über die Geschichte des Historischen Archivs. Zu den Themen gehören der Einsturz am 3. März 2009, die Bergung sowie die Restaurierung der Archivalien, hieß es in einer Ankündigung der bis zum 2. Juni terminierten Schau.
Im Café des Museums hängen 29 Schwarz-Weiß-Fotografien des Kölner Fotografen, Schriftstellers und Journalisten Peter Fischer aus den 1950er Jahren. Er gehörte nach 1945 zusammen mit seiner Frau Charlotte Sänger zu den wichtigsten Kölner Pressefotografen. Zunächst waren es Fotoreportagen über das Leben in und mit den Trümmern sowie Aufnahmen von Kindern, Heimkehrern und vaterlosen Familien. Nach der Währungsreform spezialisierte sich Fischer auf Werbeaufnahmen für verschiedene Branchen. Er starb 1980 in Erftstadt-Niederberg. Seinen umfangreichen fotografischen Nachlass bewahrt das Historische Archiv der Stadt Köln auf.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 19 Uhr geöffnet.
 
 
Museum für Lackkunst zeigt „Die russische Sammlung“
 
Münster - „Die russische Sammlung“ lautet der Titel einer Ausstellung, die vom 17. April bis zum 14. Juli im Museum für Lackkunst in Münster zu sehen ist. Die russische Sammlung des Museum für Lackkunst wurde in den zwanzig Jahren seines Bestehens zu der außerhalb Rußlands vermutlich bedeutendsten Sammlung russischer Lackkunst erweitert und dokumentiert die Entwicklung vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis 1940, hieß es in einer Ankündigung der Schau.
Die russische Lackkunst geht auf Peter den Großen zurück, der diesen Kunst- und Gewerbezweig auf seinen Studienreisen ins westliche Europa kennengelernt hatte. Mit dem 1722 vollendeten Lackkabinett seines Lustschlößchens Monplaisir entstand das erste bedeutende Werk dieser Gattung im Zarenreich. Ein zweiter maßgeblicher Impuls erfolgte durch die nach dem Vorbild der Braunschweiger Unternehmung Stobwasser 1793 bei Moskau gegründete Manufaktur Lukutin.
 
Die Ausstellung ist dienstags bei freiem Eintritt von 12 bis 20 Uhr sowie mittwochs bis sonntags von 12 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung in Köln zeigt Porträts vom Älterwerden
 
Köln - Die fotografische Sammlung der Stiftung Kultur in Köln zeigt seit Donnerstag die Ausstellung „Ages. Porträts vom Älterwerden“ Die bis zum 28. Juli gezeigte Schau führt Werke von 15 Künstlern zusammen, hieß es bei einem Rundgang durch die Schau. Die Fotografen stammen aus den USA, aus Japan, aus den Niederlanden, aus Deutschland, Finnland, Russland, Österreich, Polen oder der Schweiz.
Mit ihren Projekten, die sie über einen bestimmten, meist längeren Zeitabschnitt erarbeitet haben, geben die Künstler Anhaltspunkte für die Auseinandersetzung mit Entwicklungsprozessen, der Beobachtung von Unterscheidungsmerkmalen und des persönlichen Zeitempfindens. Mit ihren fotografischen Porträts von Personen unterschiedlichen Alters oder auch Selbstporträts untersuchen sie das komplexe Phänomen von vielerlei Seiten, bieten Projektionsflächen für Interpretationen und geben Anlaß zu vergleichenden Studien sowie zur Selbstanalyse.
Viele Lebensmomente, seien sie kurz- oder langfristig, hinterlassen im Antlitz des Menschen, in ihrer jeweiligen Physiognomie, ihre Spuren. Nicht nur, daß der natürliche Lauf der Zeit einwirkt, auch persönliche Erfahrungen, glückliche Stunden wie Momente des Kummers, in der Kindheit, als Jugendlicher, Erwachsener oder in den letzten Jahren des Lebens prägen das jeweilige Angesicht.
In mehreren Werken haben sich die Künstler ein definiertes Zeitraster zu eigen gemacht und mitunter über Jahrzehnte hinweg regelmäßig und in gleichem Darstellungsmodus ein und dieselbe Person, oder auch sich selbst, porträtiert. Ob es Richard Avedon ist, der seinen schwer kranken Vater die letzten Lebensjahre immer wieder im Bild festhielt oder Nicholas Nixon, der seit über dreißig Jahren seine Frau mit ihren drei Schwestern jährlich porträtierte.
 
Die Ausstellung ist täglich (außer mittwochs) von 14 bis 19 Uhr geöffnet. Montags gilt freier Eintritt.
 
 
Ausstellung über Bilderbögen als frühes grenzüberschreitendes Massenmedium
 
Museum für populäre Druckgrafik in Neuss informiert über Produktion und Handel der bunten Bilder
 
Neuss – „Bunte Bilder für Europa“ lautet der Titel einer Aus­stellung im Feld-Haus – Museum für populäre Druckgrafik in Neuss, die am Sonntag eröffnet wurde. Die bis zum 21. Juli angesetzte Schau informiert nach Angaben von Museumsdirektorin Uta Husmeier-Schirlitz über Produktion und Handel in Europa mit farbigen Bilderbögen im 18. und 19. Jahrhundert. Sie seien in dieser Zeit, in der noch längst nicht alle Menschen lesen konnten, die ersten grenzüberschreitenden Massenmedien gewesen, so Husmeier-Schirlitz.
Bei den Bilderbögen handelte es sich um großformatige Blätter, die mit bunten Bildern und kurzen Texten bedruckt waren. In jeder größeren Stadt stellten Druckereien einzelne Blätter her, die auf der Vorderseite eine große Abbildung mit einem kurzen erklärenden Text kombinierten, so Kuratorin Britta Spies. Diese Bilderbögen präsentierten vor allem spektakuläre und politische Ereignisse, von denen die Menschen oft schon durch Erzählungen gehört hatten und die sie nun auch mit eigenen Augen sehen wollten.
So finden sich in der Ausstellung Bilderbögen zu Kriegen und Schlachten, zur Krönung eines Herrschers, zu einem Meteoriteneinschlag oder einem Erdbeben in einer fernen Stadt ebenso, wie Bögen, die über exotische Tiere informierten.  Daneben bestimmten auch religiöse Motive und Bögen für Kinder das Angebot. Technische Innovationen, vor allem die Erfindung der Lithografie, ließen die Drucke im Laufe des 19. Jahrhunderts immer preiswerter werden. Die bunten Blätter wurden so zum Mitnahmeartikel für jedermann.
Kennzeichen der Bilderbögen aus der Lithographischen Anstalt von Gustav Kühn in Neuruppin bei Berlin war die große Aktualität und Zeitbezogenheit. Für viele Menschen waren die Einblattdrucke die wichtigste Informationsquelle. Im 19. Jahrhundert gab es zahlreiche Verlage in Spanien, Italien, Frankreich, Deutschland, Russland und in den Niederlanden, die ihre Produkte jeweils auch in andere Länder importierten. Häufig wurden die Titel oder Texte der Blätter bereits in mehreren Sprachen aufgedruckt und konnten so problemlos in verschiedenen Ländern verkauft werden. In der Schau werden die wichtigsten deutschen und europäischen Verlage mit ihrem jeweiligen Profil vorgestellt.  
 
Die Ausstellung ist samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung „TürkeiAlmanya“ über den Kulturtrasfer im Buch
 
Duisburg/Düsseldorf - „TürkeiALmanya“ lautet der Titel einer Ausstellung in der Zentralbibliothek Duisburg, die sich ab dem 26. März dem Kulturtransfer im Buch widmet. Seit fast 40 Jahren bietet die Stadtbibliothek Duisburg ein Forum für Begegnungen zwischen den Kulturen, die im Ruhrgebiet heimisch geworden sind, hieß es Mittwoch in der Ankündigung der bis zum 19. April terminierten Schau.  Studierende der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf haben die Vielfalt des Kulturtransfers in Kinderbuch, Comic, Karikatur und allgemeiner Literatur verglichen. In der von ihnen gestalteten Ausstellung präsentieren sie die Geschichte und Arbeit der Türkischen Bibliothek in der Duisburger Stadtbibliothek. 
 
Die Ausstellung ist montags von 14 bis 19 Uhr, dienstags bis freitags von 11 bis 19 Uhr und samstags von 11 bis 16 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.
Internet: www.duisburg.de
 
 
Freilichtmuseum Detmold präsentziert „Geister, Hexen und Dämonen“
 
Detmold/Münster - „Verflixt! Geister, Hexen und Dämonen“ lautet der Titel einer Ausstellung, die am Donnerstag im Freilichtmuseum Detmold des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe eröffnet wurde. Bis zum 31. Oktober geht es nach Angaben der Aussteller um abergläubische Vorstellungen und Schreckgestalten. Unter anderem geht die Ausstellung den Fragen nach, was ein „Böxenwolf“ ist oder was genau mit dem „Zweiten Gesicht“ gemeint ist. Man wolle zeigen, welche Ängste in früheren Jahrhunderten Aberglauben nach sich zogen und welche abergläubischen Überzeugungen heute noch kursieren, erklärte LWL-Direktor Wolfgang Kirsch.
Das Thema ist laut Kirsch „hochaktuell“. So habe sich etwa der Glaube an gute und böse Vorzeichen in den vergangenen drei Jahrzehnten laut Langzeitstudien nahezu verdoppelt. „Abergläubische Vorstellungen und Praktiken sind oftmals Teil unseres Alltags, ohne dass wir es merken“, so Kirsch weiter. Glücksbringer aller Art, das Daumendrücken in schwierigen Situationen oder das Klopfen auf Holz, all das seien gute Beispiele dafür. „Dennoch neigen wir dazu, auf die Menschen früherer Jahrhunderte und ihre Spukgeschichten herabzublicken. Aber damals lebten die Menschen ganz anders. Allein die allgegenwärtige Dunkelheit kann sich heute niemand mehr so richtig vorstellen“, betonte Museumsdirektor Jan Carstensen. 
Dann habe man sich abends am Feuer eben schaurige Geschichten erzählt von Aufhockern und Geistern. „Kein Wunder, daß man dann vor Schreckgestalten Angst hatte.“ Bei einem Gang durch die Sonderausstellung zeigt sich, dass sich die Motive für den Glauben an Übersinnliches heute gar nicht so sehr von denen unserer Vorfahren unterscheiden. Allerdings haben sich die Ausdrucksformen des Aberglaubens im Laufe der Zeit gewandelt. Eine Zauberbohrung am Haus wird heute beispielsweise eher selten praktiziert, sich bei einer Sternschnuppe etwas zu wünschen, ist dagegen gang und gäbe.
 
Die Ausstellung ist täglich außer montags aber an allen Feiertagen von 9 bis 18 Uhr geöffnet.

 

Neanderthal-Museum in Mettmann lädt ins "Tierreich"

Mettmann - "Tierreich" lautet der schlichte Titel einer Ausstellung im Neanderthal-Museum im Kreis Mettmann, die seit Samstag (23.3.) die Besucher auf die Spuren großer Tiergemeinschaften führt. Die bis zum 30. Juni terminierte Schau zeigt insgesamt 42 großformatige Aufnahmen des Naturfotografen Ingo Arndt. Er hat sich auf seinen vielen Reisen immer wieder von den Massenansammlungen im Tierreich begeistern lassen und hat das Phänomen in beeindruckenden Aufnahmen festgehalten. Zu sehen sind unter anderem riesige Fischschwärme, Millionen Vögel, die eine gigantische Wolke bilden oder auch zigtausende Falter, die auf engstem Raum zusammensitzen.

Der 1968 geborene Arndt geht in der Ausstellung auch der Frage nach, warum Tiere Schwärme, Herden und Gruppen bilden und wie sie dann in diesen Ansammlungen  leben und sich bewegen. Der Fotograf beobachtete, wie Tiere in der Gemeinschaft Schutz und Nahrung suchen, sich wärmen, fortpflanzen und kommunizieren. Er reiste dazu von Alaska bis in die Südsee, von Mitteleuropa bis an den Rand der Antarktis. Die Aufnahmen versetzen den Betrachter in die Mitte sich bewegender Gruppen von Säugetieren, Vögeln, Fischen und Insekten.

Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

 

Josef Albers Museum in Bottrop zeigt Malerei von Josef Kocherscheidt

Bottrop - Das Josef Albers Museum.Quadrat Bottrop zeigt seit Sonntag eine Ausstellung zur Malerei von Kurt Kocherscheidt. Nach Angaben von Museumsdirektor Heinz Liesbrock zählte Kocherscheidt (1943 bis 1992) zu den großen Einzelgängern in der jüngeren Geschichte der Malerei. Der Künstler habe eine unverwechselbare Bildsprache entwickelt, die ihn über seine österreichische Herkunft hinaus zu einem zentralen Protagonisten der europäischen Malerei machte, hieß es zum Auftakt der bis zum 16. Juni geplanten Schau.

Sein Werk, das sich lange mehr im Verborgenen entwickelt hatte, wurde durch einen viel beachteten Auftritt auf der documenta IX 1992 endlich auch international wahrgenommen. Leider starb Kocherscheidt im gleichen Jahr im Alter von nur 49 Jahren im österreichischen Wels. Im Lauf der vergangenen Jahre hat das Werk des Malers wieder neue Aufmerksamkeit gefunden. Daran will auch die Ausstellung anknüpfen, die etwa 50 Gemälde von den 70er Jahren bis zum Tod des Künstlers sowie zehn Zeichnungen präsentiert. Die Schau ist laut Liesbrock die erste Retrospektive des Werks von Koscherscheidt in Deutschland.

Die Ausstellung ist dienstags bis samstags von 11 bis 17 Uhr sowie sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

Internet: www.quadrat-bottrop.de

 

Redaktion: Frank Becker