Düsseldorfs Theatermuseum bundesweit an der Spitze

Ausstellungen sollen auch 2013 viele Theaterfreunde ins Museum locken

von Andreas Rehnolt

Düsseldorfs Theatermuseum liegt
mit Besucherzahl
bundesweit an der Spitze
 
Zahlreiche Ausstellungen sollen auch 2013
viele Theaterfreunde ins Museum locken
 
Düsseldorf - Mit 23.667 Besuchern erreichte das Theatermuseum der NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf 2012 seine seit langem besten Besucherzahlen. "Mit über 20.000 Besuchern sind wir seit einer Reihe von Jahren schon das erfolgreichste Theatermuseum in Deutschland," freut sich Museumsdirektor Winrich Meiszies. Auch 2013 präsentiert das Theatermuseum einen breit gefächerten und dennoch anspruchsvollen Themenmix.
Eine Ausstellung des Seminars für Kunstgeschichte an der Heinrich-Heine-Universität in Kooperation mit der Fachhochschule und der Kunstakademie Düsseldorf fragt vom 23. Februar bis zum 24. März danach, wie junge Künstler bei Theater, Oper und Ballett klassische Themen umsetzen. Die Exponate, die zum großen Teil für diese Ausstellung entstanden, zeigen eine breite Vielfalt an Inspirationsquellen aus unterschiedlichen künstlerischen Arbeitsbereichen wie Malerei, Fotografie und Videokunst.

Eine Ausstellung des Staatlichen Zentralen Theatermuseums A. Bakhrushin und der Art Deco Galerie Moskau widmet sich vom 8. März bis 7. April dem Impressario der Ballets Russes, Sergej P. Diaghilev. Der gründete 1909 die Ballets Russes, die als Botschafter der russischen Kunst sowohl den Tanz als auch die bildenden Künste der Welt beeinflußten. Als Kunst- und Musikkenner stand Diaghilev mit den Zeitgenossen der Avantgarde in enger Verbindung. Die Ausstellung des Staatlichen Zentralen Theatermuseums A. Bakhrushin und der Art Deco Galerie aus der Partnerstadt Moskau folgt den künstlerischen Erfolgen der Ballets Russes wie "Feuervogel", "Petruschka", "Sacre du Printemps".

Aus Anlaß des 725. Stadtjubiläums zeigt das Theatermuseum ab dem 20. April eine Ausstellung zum Theaterleben der Stadt aus dem Blickwinkel des Zuschauers auf die Bühne. Ihm gegenüber steht der Darsteller – der Schauspieler, Sänger, Tänzer – sichtbar gemacht durch das Licht der Bühne. Die bis zum Jahresende laufende Schau erzählt über die künstlerischen, organisatorischen und technischen Bedingungen, die die Arbeit des Darstellers erst möglich machen. Namenlose Darsteller stehen am Anfang der Theaterentwicklung auf der Bühne der von Johann Monheim (1509 – 1564) seit 1545 geleiteten Lateinschule in Düsseldorf. Die Bühnenkünstler des 16. Jahrhunderts sind Angestellte des Hofes.
Sänger und Tänzer üben neben der Teilnahme an höfischen Festaufführungen Funktionen als Kirchensänger, Hofbedienstete oder ähnliches aus. So wie die Übergänge zwischen ihren einzelnen Funktionen fließend sind, finden sich auch adlige Laien als Darsteller auf der Bühne wieder. Als im 18. Jahrhundert Düsseldorf keine Residenzstadt mehr ist, treten reisende Theatertruppen mit Schauspielen, Opern und Balletten auf. Auch das Theater im 19. Jahrhundert von Karl Leberecht Immermann verzichtet auf Stars zugunsten einer gleichmäßigen Ensembleleistung. 1905 eröffnen Louise Dumont und Gustav Lindemann das private Schauspielhaus Düsseldorf. Aus ihrer Schule gehen etwa Paul Henckels, Gustaf Gründgens, Maria Alex und Wolfgang Langhoff hervor und prägen das Düsseldorfer Theaterleben bis weit ins 20. Jahrhundert.