„kunsthochdrei“ geht in eine neue Runde

von Martin Hagemeyer

Jean Paul (1763-1825)
Die erfolgreiche Reihe „kunsthochdrei“
geht in eine neue Runde.
 
Die fünf bevorstehenden Programme aus Musik, Literatur und Bildender Kunst werden anders als bisher sämtlich im Von-der-Heydt-Museum stattfinden. Weitere Neuerung – und etwas paradox zur ersten: Bei zweien der Veranstaltungen wird, trotz des Ortes, nicht die Bildende Kunst im Zentrum stehen.
Am 24. April ist der Ausgangspunkt für das Treffen der Künste ein literarischer Anlaß: der 250. Geburtstag von Jean Paul. Um die „Selberlebensbeschreibung“ des Schriftstellers, gelesen einmal mehr von Bernt Hahn, werden sich der Vortrag zu Klassizismus und Biedermeier in der Sammlung des Museums wie auch die Musik von Robert Schumann thematisch gruppieren. Ähnliches gilt für einen weiteren gewichtigen Geburtstag dieses Jahres: Zu 200 Jahren Richard Wagner gibt es am 5. Juni in erster Linie Musik des Komponisten zu hören, mit Stefanie Krahnenfeld (Sopran) und Jan Ehnes (Klavier), dazu eine Einführung zu Wagner in der Bildenden Kunst und Thomas Manns „Reden zu Richard Wagner“.
 
Die drei weiteren Termine von „kunsthochdrei“ gehen indes wie bisher vom Museum und damit von Schätzen der bildenden Kunst aus. Den Anfang macht am 6. März „Das Herz des Museums“: die Einführung zur Sammlung des Hauses durch Direktor Dr. Gerhard Finckh selbst, während die gefeierte Schauspielerin Barbara Nüsse, gerade 70 geworden, Thomas Bernhard über „Alte Meister“ ätzen läßt und Beethoven, vermutlich weniger kontrovers, den musikalischen Teil des Abends bestreitet.


Jean Gigoux, Atelier - Foto: Von der Heydt Museum

Und die neue Ausstellung der Sammlung Jean Gigoux gibt den vorerst letzten zwei „kunsthochdrei“-Ausgaben ihr Gepräge: Am 4. September geht es um den selbst malenden Sammler und seine „Goldmedaille im Salon 1835“; musikalisch wird dazu Felix Mendelssohn Bartholdy zu hören sein, literarisch Gustave Flaubert. Diese hochkarätige Sammlung selbst wird schließlich am 16. Oktober näher vorgestellt; Florence Millet wird mit Debussy wieder am Klavier das Treffen der Künste mitgestalten und Bernd Kuschmann aus Viktor von Scheffel lesen.
Erfolgversprechend also auch im fünften Jahr die Reihe „kunsthochdrei“, die dem Museumsdirektor ganz offensichtlich eine Herzensangelegenheit ist: Finckh ist es wichtig, daß man auch ins Museum gehe, „um etwas zu lernen“, und der Zuspruch der so gesehen lernwilligen Besucher der Reihe zeigt ihm: „Diese Synthese spricht die Menschen an.“

Es moderieren jeweils die Journalistin Anne Linsel, Prof. Dr. Lutz-Werner Hesse oder Hausherr Dr. Gerhard Finckh.
Prof. Dr. Lutz-Werner Hesse ist hauptamtlicher Dozent, heute Professor, der Hochschule für Musik und Tanz Köln am Standort Wuppertal für die Fächer Musikwissenschaft, Musiktheorie/Tonsatz und Gehörbildung. Seit 2009 ist er Geschäftsführender Direktor des Standorts Wuppertal.