Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen



Städtische Galerie in Paderborn zeigt die Ausstellung "Kuriosa"

Die Schau präsentiert Unbekanntes und Ungewöhnliches aus den kulturgeschichtlichen Sammlungen

Paderborn - Die Städtische Galerie am Abdinghof in Paderborn zeigt seit Sonntag die Ausstellung "Kuriosa". Sie präsentiert Unbekanntes und Ungewöhnliches aus den kulturgeschichtlichen Sammlungen der ostwestfälischen Metropole. Bis zum 21. April sind von der Froschlampe aus dem 2. Jahrhundert bis zum Phallusglas aus dem 16. Jahrhundert zahlreiche Kuriositäten zu sehen. Neben Nützlichem und Unnützen, Wohlgestaltetem und eher Geschmacklosem gibt es auch Interessantes und Banales zu entdecken.

Zu den Exponaten zählen auch diverse Vasen, die aus den Hülsen von Kartuschen des Ersten Weltkrieges gefertigt wurden. Eher aus der Rubrik Wohlgestaltetes  stammt  eine um 1970 entstandene Holzskulptur mit dem Titel "Adam und Eva", die einen knienden Adam zeigt, auf dessen Rücken Eva steht, die einen Apfel vom Baum der Erkenntnis pflückt. Ebenfalls zu sehen: Ein präparierter indischer Mungo im Kampf mit einer Kobra-Schlange oder der Türklopfer aus Messing mit einem grimmigen - vermutlich - Krötengesicht aus dem 19. Jahrhundert. 

Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Internet: www.paderborn.de


Alte Synagoge Essen zeigt Kunst von Grigory Berstein
 
Essen/Köln - "Fallen und Fliegen" lautet der Titel einer Ausstellung mit Werken des Künstlers Grigory Berstein, die am Sonntag in der Alten Synagoge Essen (Haus Jüdischer Kultur) eröffnet wurde. Zu sehen sind Malerei und Objekte des 1948 in Moskau geboren Künstlers. Der studierte zunächst Buchillustration und arbeitete für mehrere Verlage, hieß es in einer Ankündigung der Ausstellung. Seit 1991 lebt und arbeitet Berstein als freischaffender Künstler in Köln.
In seinen Arbeiten erzielt er durch Verwendung variabler Materialien Mehrschichtigkeit, Komplexität und Leichtigkeit, so die Aussteller kurz vor dem Start der bis zum 19. Mai terminierten Schau weiter. In den letzten Jahren stellte er für große Einzelausstellungen in Deutschland und Russland beeindruckende Rauminstallationen her. In der aktuellen Schau in der Alten Synagoge befasst sich der Künstler auf vielfältige Art mit seinen jüdischen Wurzeln. Er erzählt von Abschied und Aufbruch und führt uns die Bedeutung lebendiger Erinnerung vor Augen. Die Ausstellung kam mit Unterstützung der NRW-Landeszentrale für politische Bildung zustande.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.
 
 
Lehmbruck-Museum verlängert seine drei aktuellen Ausstellungen
bis zum 10. März
 
Duisburg - Wegen des regen Besucher-Interesses hat das Duisburger Lehmbruck-Museum seine aktuellen Ausstellungen bis zum 10. März verlängert. Wie ein Sprecher des Museums mitteilte, gelte dies sowohl für die ursprünglich nur bis zum 24. Februar terminierte Ausstellung "Einfach. Eigen. Einzig" zum Werk des Künstlers Otto Mueller (1874-1930), als auch für die Schauen "47/12 - Kunst aus Duisburg" und "Hey, Alter...!". Die Ausstellung zu Mueller zeigt insgesamt 140 Werke des Künstlers aus öffentlichem und privatem Besitz, die seine gesamte Schaffenszeit von 1902 bis 1929 umfassen.
Die Ausstellung "47/12" präsentiert aktuelle Arbeiten von 21 Duisburger Künstlerinnen und Künstlern. Die Ausstellung "Hey, Alter...!" schließlich widmet sich mit Videoinstallationen, Skulpturen, Malerei und Grafik dem Älterwerden und dem Begegnen unterschiedlicher Generationen. 
 
Die Ausstellungen sind sonntags von 11 bis 18 Uhr, mittwochs, freitags und samstags von 12 bis 18 Uhr und donnerstags von 12 bis 22 Uhr geöffnet.
 
 
Deutsches Keramikmuseum zeigt "Königliche Eleganz, preußische Pracht"
 
Die Schau in Düsseldorf würdigt mit zahlreichen prunkvollen Exponaten den 250. Geburtstag der "Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin"
 
Düsseldorf - "Königliche Eleganz, preußische Pracht" lautet der Titel einer Ausstellung, die seit Sonntag im Deutschen Keramikmuseum (Hetjens-Museum) in Düsseldorf zu sehen ist. Die bis zum 2. Juni terminierte Schau erinnert daran, daß Friedrich der Große in Berlin vor 250 Jahren die
Porzellanmanufaktur des Kunsthändlers Johann Ernst Gotzskowsky kaufte und sie in "Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin" (KPM) umbenannte. Er gab damit zugleich den entscheidenden Impuls zur Porzellanherstellung auf höchstem Niveau, sagte Kuratorin Daniela Antonin am Freitag bei der Präsentation der Ausstellung.
 
Gezeigt werden künstlerisch wie technologisch bedeutende Porzellane aus der Zeit des Rokoko, des Klassizismus und der Jugendstilzeit – den drei herausragenden Produktionsphasen der traditionsreichen Manufaktur, die noch heute zu den führenden Porzellanmanufakturen Europas gehört, betonte Antonin weiter. Der Preußenkönig ließ auch Service nach eigenen Dekorvorgaben für seine Schlösser ausführen. In der sehenswerten Ausstellung ist unter anderem eine wunderschöne, teils vergoldete Adlervase mit dem Porträt Friedrich II. zu sehen, die um das Jahr 1780 gefertigt wurde.
Auch eine Art Picknick-Koffer für die Reise sticht ins Auge. Der mit Seide ausgelegte kleine Koffer, den vermutlich zwei Bedienstete tragen mußten, enthält Kaffee-Kännchen unterschiedlicher Größe, Kaffee-Tassen und kleinere Porzellanbehältnisse für Zucker und Milch sowie zierliche Kaffee-Löffel. Fantastische, oft verzierte Terrinen für Suppen, Abdeckhauben, Kerzenleuchter, Figuren aus der Mythologie, Karaffen, Prunkvasen nach antiken Vorbildern, und jede Menge Eßgeschirr. Die Bemalungen sind bis ins kleinste Detail präzise, mal mit tiefroter "Ochsenblutglasur", mal mit
mehrfarbigen Lauf- oder schimmernden Kristallglasuren. 
 
Als künstlerisch herausragend gelten auch die Tierplastiken der KPM sowie die schreitenden Figuren für den "Hochzeitszug" des Kronprinzen Wilhelm aus Anlaß seiner Vermählung mit Herzogin Cecilie von Mecklenburg-Schwerin im Jahre 1904. Die Inszenierung des Hochzeitszuges aus Düsseldorfer Privatbesitz ist nach den Worten der Kuratorin "einer der Höhepunkte der Ausstellung." Andere Exponate sind Leihgaben der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, des Berliner Kunstgewerbemuseums, des Museums für Angewandte Kunst in Köln und anderen Museen oder Privatsammlungen.
 
Die Ausstellung ist dienstags sowie donnerstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr und mittwochs von 11 bis 21 Uhr geöffnet.