Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt

 

Synagogen-Gemeinde Köln erhält 50.000 Euro Denkmalschutzgelder für Fassadensanierung
 
Köln/Bonn - Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) hat der Synagogen-Gemeinde Köln einen Fördervertrag in Höhe von 50.000 Euro für die Sanierung der Fassaden des jüdischen Gotteshauses überbracht. An dieser Maßnahme beteiligen sich nach Angaben der Stiftung in Bonn auch Bund, Bezirksregierung und Kommune. 1861 war für die jüdische Gemeinde Kölns in der Glockengasse eine Hauptsynagoge im maurischen Stil errichtet worden.
Gut 30 Jahre später reichte das Gebäude nicht mehr für die auf fast 10.000 Mitglieder angewachsene Jüdische Gemeinde. So erbauten die Kölner Architekten Emil Schreiterer und Bernhard Below 1895 eine neue Synagoge in neoromanischem Stil an der Roonstraße. Die Einweihung erfolgte am 22. März 1899. Der U-förmige Gebäudekomplex mit Tuffsteinverkleidung und Sandsteinquadern weist im Zentrum einen von einer Kuppel überwölbten Zentralraum auf kreuzförmigem Grundriß mit Vorhalle auf, der von viergeschossigen Begleitbauten flankiert wird.
Ein Vierungsturm, Flankentürmchen und zwei vorspringende, den Zentralbau begleitende Bauten, Walm- und Zeltdächer sowie Werksteinfassaden mit reicher Bauskulptur prägen den Bau. In der Reichspogromnacht mit den anderen sechs Kölner Synagogen zerstört und verwüstet, erlitt die Synagoge weitere Schäden durch Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg. Nach dem Krieg setzte sich Konrad Adenauer für die Wiederherstellung der Synagoge ein, die dabei zum Teil vereinfacht wiederaufgebaut wurde.
 
 
 
Neun Spielstätten für Jazz und Rock in NRW werden ausgezeichnet
 
Düsseldorf - Neun Spielstätten für Jazz- und Rockmusik in NRW werden am 22. Januar in Düsseldorf für ihre Programme im Winter 21012/2013 ausgezeichnet. NRW-Kulturstaatssekretär Bernd Neuendorf und der Präsident des Landesmusikrates NRW, Werner Lohmann, werden die Spielstätten-Programmprämien in Höhe von 5.000 und 10.000 Euro überreichen, so eine Sprecherin des Landesmusikrates in Düsseldorf. Die Prämien gehen an kleine und mittlere Foren, die sich besonders dem Nachwuchs in Jazz und Rock sowie den Bands geöffnet haben, die sich vor allem in ihrer Region betätigen.
Je 10.000 Euro gehen an das Domicil in Dortmund, die Klangbrücke in Aachen, den Bunker Ulmenwall in Bielefeld und an den Ort e.V. in Wuppertal. Jeweils 5.000 Euro erhalten das Loft in Köln, der Jazzkeller in Krefeld, das Kulturzentrum Pelmke in Hagen, die Jazzschmiede in Düsseldorf und das ZAKK in der NRW-Landeshauptstadt. Die Spielstättenprogrammprämien werden vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW und von der Initiative Musik in Berlin finanziert. 
 
Internet: www.lmr-nrw.de
 
 
Museumskoffer zum Thema jüdische Kindheit
 
Düsseldorf - Der Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf bietet ab sofort einen Museumskoffer "Jüdische Kindheit in Düsseldorf gestern und heute" zusammen mit umfangreichen Arbeitsmaterialien zur Ausleihe an. Das Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 14 Jahren in der schulischen und außerschulischen Bildung, so eine Sprecherin der Mahn- und Gedenkstätte am Dienstag.
Kinder und Jugendliche erfahren damit, wie Gleichaltrige früher ihre Freizeit verbracht haben, wie die Schulen waren, und auch etwas über Ausgrenzung, die Flucht einer Familie aus Deutschland und über das Überleben in Ghettos und Konzentrationslagern. Am Beispiel von vier jüdischen Kindern, die in den 1920er Jahren in Düsseldorf geboren wurden, zeigt der Museumskoffer, wie sich deren Leben nach der NS-Machtübernahme veränderte und welche Erfahrungen sie machten. Alle vier haben die NS-Zeit überlebt.
Der Museumskoffer enthält unter anderem drei Fotoalben, Informationen über Düsseldorf in der NS-Zeit, Interviewausschnitte der vier Zeitzeugen, ein Schulalbum, Spielzeug, Bücher und jüdische Kultgegenstände. Die lokalgeschichtliche Anbindung eröffnet zahlreiche Anknüpfungsmöglichkeiten für Kinder und Betreuer. Über die Leihbedingungen informiert ein Faltblatt, das an Lehrer verteilt wird und bei der Mahn- und Gedenkstätte angefordert werden kann.
 
Informationen: Astrid Wolters - Telefon: 0211-899 6192
 
 
Fünf Kultur-Förderpreise in Westfalen ausgeschrieben
 
Münster - Die Gesellschaft zur Förderung der Westfälischen Kulturarbeit vergibt auch in diesem Jahr wieder fünf Förderpreise, je zwei für Bildende Kunst und Klassische / Neue Musik und einen für Literatur. Die Preise sind nach Angaben der Gesellschaft mit jeweils 4.000 Euro Preisgeld dotiert. Hinzu kommt die Aufnahme in ein mehrjähriges Förderprogramm. Die beiden Kunstpreisträger werden im Rahmen einer Ausstellung im Kunstverein Arnsberg präsentiert, außerdem werden zwei Einzelkataloge herausgegeben. Honorierte Konzerte und Lesungen für die Musik- beziehungsweise Literaturpreisträger ergänzen das umfangreiche Förderprogramm.
Ausgezeichnet werden junge Künstlerinnen und Künstler aus Westfalen-Lippe, die in ihrer Sparte überdurchschnittliche Leistungen erbracht haben und Herausragendes für die Zukunft erwarten lassen. Bewerberinnen und Bewerber müssen in Westfalen-Lippe geboren sein oder dort seit mindestens zwei Jahren leben oder aber ihren Hochschulabschluß in der Region erworben haben. Über die Vergabe der Preise entscheiden drei Fachjurys. Alle Förderpreise werden am 29. September 2013 in Arnsberg verliehen. Der Einsendeschluß für Musiker ist der 1. März, für Bildende Künstler und Autoren der 1. April.
 
 
Redaktion: Frank Becker