Golf und Kulinaria im Vinschgau

Sport, Champagner und Musik

Eine Empfehlung von Christa Leopold

Golfplatz Vinschgau

Entwicklungshilfe aus St. Moritz

Champagnerklima, Golfer, Feuerzauber, Business-Events und Songs von Bennett

Einst kamen Händler, Faschisten, Schmuggler – Heute Radler, Wanderer und Golfenthusiasten


Der im März 2007 neu gegründete Golfclub Vinschgau und neueröffnete Golfplatz im beschaulichen Dörfchen Lichtenberg, über den sich die mächtigste Schlossruine Südtirols erhebt, wächst und wächst an begeisterten Mitgliedern, die derzeit bereits knapp Hundert zählen. Der Präsident Kurt Ortler ist stolz auf den großen Zuspruch, den seine Arbeit und unermüdlicher Einsatz findet. Er bekommt tatkräftige Unterstützung aus der nahen Schweiz, dem wohl bekanntesten aller Golfclubs weltweit, dem Engadin Golfclub St. Moritz - Samedan. Seit über 100 Jahren wird im Engadin Golf gespielt. Die Wiege des Golfsports auf dem alten Kontinent stand in St. Moritz und es begann mit einem 9-Loch-Golfplatz, damals 1891. Wen wundert es da, dass der erfahrene Greenkeeper, Friedl aus St. Moritz auf dem neuen Vinschgauer Golfplatz hilfreiche Tipps gibt und selbst mit Hand anlegt um ein perfektes Green zu zaubern. So perfekt wie auf dem ehrwürdigen Mutterplatz in St. Moritz. Kein anderer als der wohl bekannteste Golfplatzarchitekt der Schweiz, Mario Verdieri aus St. Moritz half bei der Verwirklichung des neuen Golfplatzes in Lichtenberg.

Die Initiatoren des Golfplatzes im Vinschgau und deren Sponsoren sind stolz auf ihren zwar noch kurzen 3-Loch-Platz aber immerhin sehr anspruchsvollen Course. Jeden Mittwoch ist Mitgliedertreffen im Clubhaus, doch bevor man sich zum Umtrunk in der Rösslbar trifft, wird ein 9-Loch Turnier abgehalten. Verzweifelte Golfprofis mit Wunsch-Handicap für Neustarter, kann man da schon am ersten Loch sehen. Ein, man darf sagen verzwicktes Loch, das so schnell nicht mit einem „Hole in One“ oder „Birdie“ zu schaffen ist. Der Abschlag dazu findet unter 300 Jahre alten Palabirnbäumen statt, die Palabirne (auch Palapirne), ist eine Spezialität des Vinschgaus, wie der neue Golfclub mit seinem geschichtsträchtigen und ebenfalls 2007 eröffneten Clubhauses, dem Hotel „Weisses Rössl“.

Es gibt wohl nicht viele Enthusiasten, die dem Beispiel von Bernhard Tschenett folgen würden. In dreijähriger, harter und kostenintensiver Arbeit hat er den elterlichen, dem Verfall preisgegebenen Gastbetrieb „Weisses Rössl“ aus dem 15. Jahrhundert mit viel Eigenengagement und Liebe zum Detail zu neuem Leben erweckt. Nach mehr als 16 Jahren Unterbrechung, sollte der Gast- und Hotelbetrieb wieder aufgenommen werden. Dazu galt es, vom Einsturz gefährdete Mauern zu


Weisses Rössl (Lichtenberg) mit Schloß
erhalten, Gewölbe, Lärchenholzböden, Wandtäfelungen und Türen zu restaurieren. Wie ein Juwel erstrahlt die alte gotische Gaststube heute im neuen Glanz, als wären 500 Jahre Zeitgeschichte spurlos an ihr vorüber gezogen. Viele lange Tage hat der Hausherr selbst damit zugebracht, um die alte Wandbemalung vorsichtig abzuwaschen und ursprünglich zu erhalten. Die Ausstattung der Zimmer und Suiten überzeugen jeden Gast. Das Interieur fügt sich mit einer kühlen Moderne in alte Mauern, Gewölbe, alte Holzböden und Türen. Eine perfekte Mischung aus Alt und Neu. Die holzgetäfelte Renaissance-Suite „Franz“ ist das Glanzstück der Gästezimmer und an Romantik nicht zu übertreffen. Die Suite überrascht mit einem großen Bad, in dem renaissancezeitliche Fresken die Wände schmücken, ein Feuerzauber für Verliebte wird hier arrangiert, ein Luxuswochenende mit Zimmerservice, dem Rössl Champagnerfrühstück und sechsgängigen Gourmetmenüs schon ab 375 Euro.

Sämtlich vom Hausherrn Bernhard Tschenett ausgewählte Ausstattungen für die Stuben, Gästezimmer und Wintergarten spiegeln seine Begeisterung und Liebe zur Hotellerie wieder. Diese Begeisterung lässt auch die feine Küche des Hauses erkennen. Die Gourmetküche aus regionalen und mediterranen Speisen lässt keine Wünsche offen. Jeder Abend im Weissen Rössl kann stimmungsvoll auf der Sonnenterrasse oder im Wintergarten ausklingen oder man wählt die moderne Bar in der ehemaligen Räucherküche mit der romantischen Nische für Verliebte im einstigen Backofen des alten Gasthofes. Ein Hotel für Individualisten die immer wieder kommen, die Magie dieses Hauses werden sie stets in sich tragen. Bernhard Tschenett wurde für diese Sanierung und Erhaltung eines Denkmales von der Südtiroler Landesregierung ausgezeichnet.

Für 2008 lässt das „Weisse Rössl“ aufhorchen, denn da sind spezielle Events geplant für exklusive Präsentationen, Vernissagen und Jahrestreffen für Geschäftspartner. Wie man hört, sind neben Gourmetmenüs und Musikabende für Freunde des klassischen Jazz, Soul oder Beat, auch Golfturniere geplant und Siegesfeiern mit Champagner in der Rösslbar, der ehemaligen Räucherküche des alten Gasthofes - über Jahrhunderte Herberge für Händler, Kutscher und Pferde. In jüngster Zeit belagerten die Faschisten das Haus und hinterließen ihre Spuren an den Wänden, danach kamen die Schmuggler und heute kommen – Radler, Wanderer und Golfenthusiasten.

Da wünscht man den beiden Initiatoren des aufstrebenden Tourismus in Lichtenberg, dem Rösslwirt Bernhard Tschenett, den Südtirolern besser bekannt als der stimmgewaltige Sänger „Bennett“ (seine Songs sind ein Ohrenschmaus an den Rössl Musikabenden) und dem Präsidenten des Golfclubs
 
Gotische Stube - Ein halbes Jahrtausend Geschichte
Vinschgau, Kurt Ortler, dass der Mythos St. Moritz demnächst auch ein bisserl in Lichtenberg einzieht. Das Moritzer „Champagnerklima“ nebst Golfer im Sommer und zahlreichen Wintersportlern, könnten die Lichtenberger schon ganz gut für den Neustart gebrauchen. Die gemütlichen Rösslstuben, Glanzstück ist die 500 Jahre alte Gotische Stube, laden ein zu geselligen Stunden am wärmenden Kachelofen, bei einem Glaserl guten Südtiroler Wein – dann, wenn das Rössl eingeschneit ist.


Information: Tel. 0039-0473-618-284 oder www.weisses-roessl.bz.it oder  www.golfclubvinschgau.com
sowie unter www.imaufwind.de