Zwischen Knickebühl und Entenbrecht
(Christian Morgenstern zu Ehren) Ich geh´ den Weg nach Knickebühl. Ein Bauer, der dort just gezecht, geht seinerseits nach Entenbrecht. Wir treffen uns nun, wo der Wald ganz nahe kommt und machen Halt. Der Bauer glotzt: „Du bist doch der...“ Ich sage: „Ja, was meinst Du wer?“ Der Bauer grinst: „Na, den ich kenn´!“ Dann geht er fort. Wer bin ich denn? Er weist den Weg, markiert Distanz. Und wird die Wanderschaft beschwerlich, ziehst du mit seiner Zahl Bilanz. Zur Siesta nicht, jedoch vielleicht zum Eintrag folgender Notizen: „Heut´ hab´ ich Entenbrecht erreicht.“ III.
Rechts geht es wohl nach Knickbühl. Doch ist das „Knicke“ abgesplittert, und „bühl“ liest sich wohl auch als „mühl“. Da kommt ein alter Mann von links. Ob er in Entenbrecht gewesen? „Ne“, sagt der Mann, „ich geh nach Dings!“ © Joachim Klinger – Erstveröffentlichung in den Musenblättern 2007 |
Joachim Klinger im Selbstporträt 2007 Dr. Joachim Klinger, * 1932 in Dortmund, seit 48 Jahren verheiratet, Vater, Großvater, Jurist (Promotion 1960)
bis 1964 Arbeit am Schulkollegium Münster
1964-1994 Kultusministerium NRW
Veröffentlichungen (Auswahl): "Prozeß und Zeichnung - Justizkarikaturen" (1973), "Freispruch für die Karikatur" - ein Plädoyer mit Illustrationen (1999), "In Hafenkneipen trifft sich gern der Ringelnatz mir Morgenstern" - Lyrische Kapriolen und Karikaturen (2002), "Morgensterns Kater, Ringelnatzens Pinguin" (2004), "Wadenkrampf bei Waterloo" (2006)
Illustrationen (u.a.): zu Ulrich Harbecke "Mantel, Schwert und Feder", ders. "Literadatsch", zu Martin Bergande "Der irrende Ritter der Poesie oder Grabbe in Düsseldorf" Ausstellungen (Auswahl): 1992 Orangerie Schloß Benrath
1995 Guardini-Stiftung in Berlin
2002 Wilhelm Fabry Museum, Hilden
2006 Matera/Italien
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