Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen


Museum Kunst im Tunnel zeigt die Ausstellung "Meisterschüler I"
 
Düsseldorf - Das Museum Kunst im Tunnel (KiT) am Rheinufer in Düsseldorf zeigt seit Samstag die Ausstellung "Meisterschüler I". Wie eine Sprecherin des Museums mitteilte, werden bildhauerische Werke aus der Meisterklasse des Düsseldorfer Bildhauers Martin Honert präsentiert, der an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden unterrichtet. Die bis zum 27. Januar nächsten Jahres terminierte Schau trägt den Untertitel „Die Passion des Realen“. Dieser Begriff aus der Psychoanalyse von Jacques Lacan bezeichnet das Reale als dasjenige, was sich der "imaginären" Darstellung entzieht, dabei aber unabdingbar auf Darstellung angewiesen ist.
Von der Passion des Realen getrieben zu sein heißt nach Angaben der Aussteller, „im Hier und Jetzt das Wahre realisieren zu wollen.“ Auf die Bildhauerei seiner Meisterschüler heißt das nach den Worten von Honert, „ist es das festgehaltene Bild des Alltäglichen, die materiell dargestellte, kollektiv wiedererkennbare Erinnerung, die eigentlich nicht materiell darzustellen ist.“ Das KiT beginnt mit dieser Ausstellung eine Reihe von Meisterschüler-Präsentationen und trägt damit den Empfehlungen und Anfragen von Akademie-Professoren Rechnung. Zu sehen sind Arbeiten von Dana Berg, Saeed Foroghi, Nora Herrmann, Daniela Hoferer, Janine Hönig, Max Kowalewski, Moritz Liebig, Marco Miersch, Su-Ran Sichling und Silke Wobst.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Kunstmuseum Mülheim/Ruhr zeigt Ausstellung "Come on home"
 
Mülheim/Ruhr - "Come on home" heißt eine Ausstellung im Kunstmuseum Mülheim/Ruhr, die ab dem 8. Dezember Werke des in Düsseldorf lebenden Malers Stefan Kürten präsentiert. Nach Angaben des Museums wird unter anderem das Mappenwerk "Platinum Collection" des 1963 geborenen Künstlers zu sehen sein. Es umfaßt sechs Offsetlithografien sowie eine CD mit Musikstücken. Ergänzend zur Malerei verfolgt der Künstler hier im Medium der Grafik sein großes Thema, nämlich die von Klischees und Werbebildern geleitete Suche nach Glück in der privaten Idylle.
Sein bevorzugtes Motiv sind Eigenheime, Reihenhäuser und Bungalows aus unterschiedlichen Zeitepochen und Kontinenten, die wie eingewebt in ornamentale und dekorative Bildstrukturen erscheinen. Ergänzend zeigt das Kunstmuseum in der bis zum 17. Februar nächsten Jahres terminierte Schau weitere druckgrafische Arbeiten, Radierungen und Linolschnitte, sowie Arbeiten auf Papier, die im Zeitraum von 1991 bis 2012 entstanden sind.
 
Die Ausstellung ist dienstags, mittwochs und freitags von 11 bis 17 Uhr, donnerstags von 11 bis 21 Uhr sowie samstags und sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "Goethes Neuzeit" startet im Düsseldorfer Goethe-Museum
 
Die diesjährige Weihnachtsausstellung begann am 1. Advent und zeigt Bezüge von Humanismus, Renaissance und Reformation im Werk des Dichterfürsten
 
Düsseldorf - "Goethes Neuzeit" lautet der Titel der diesjährigen Weihnachtsausstellung im Goethe-Museum der NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf, die am Sonntag eröffnet wurde. Die bis zum 20. Januar nächsten Jahres terminierte Schau zeigt nach den Worten von Museumsdirektor Volkmar Hansen unter anderem, wie der Lutheraner Goethe "aus nationalem Empfinden heraus" die Welt Shakespeares entdeckt und sie in sein populäres Volksstück "Götz von Berlingen" einbringt.
Das durch Puppenspiele und Jahrmarktdrucke lebendige Schicksal des Erzzauberers Faust (etwa 1480 bis 1540) formt sich bei dem Dichterfürsten über Jahrzehnte in seiner strebenden Verwegenheit zum Teufelskerl der Neuzeit. Weitere Schwerpunkte der Ausstellung, die sich aus dem 16. Jahrhundert ergeben und Goethes Interesse auf sich zogen, sind der Meistersinger Hans Sachs (1494-1576), der Renaissance-Dichter Torquato Tasso, Graf Egmont, der Goldschmied Benvenuto Cellini und nicht zuletzt der Reformator Martin Luther, so Hansen. Bei Goethe kommt Faust nicht mehr als Dämon oder Teufelsfigur, sondern als Zauberer zum Einsatz.
Goethe entdeckte laut Hansen auch den charismatischen Grafen Egmont (1522-1568) in seinem Interesse am Befreiungskampf der südlichen Niederlande. Weiter knüpfte er mit dem Dichter Torquato Tasso (1544-1595) an dessen Spiegelung der Auseinandersetzung mit dem Islam im "Befreiten Jerusalem" an. Die Ausstellung zeigt in 120 Originalzeugnissen - Bildern, Büchern, Zeichnungen, Handschriften, Kartenmaterial, Holzschnitten, Porträts, Biographien und Büsten Goethes tiefgehendes geschichtliches Verständnis dieser spannenden Aufbruchszeit, eben "Goethes Neuzeit".
Zu sehen sind auch eine Darstellung der Alchemistenküche, Luthers Tischreden, eine Büste des Preußenkönigs Friedrich II., moderne Holzschnitte von Ernst Barlach zur "Walpurgisnacht" sowie eine ausdrucksstarke Tast-Skulptur des Düsseldorfer Künstlers Horst Kerger und ein Kupfersicht der berühmten "eisernen Hand" von Götz von Berlichingen. Für Hansen ist die Ausstellung "Goethes Neuzeit" die letzte in seiner Amtszeit als Direktor des Goethemuseums. Er scheidet aus Altersgründen zum Jahresende aus dem Amt aus.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags sowie sonntags von 11 bis 17 Uhr und samstags von 13 bis 17 Uhr geöffnet.
 

"Schwärme, Herden, Kolonien" im Dortmunder Naturkunde-Museum
 
Ausstellung präsentiert großformatige Tierfaufnahmen des Fotografen Ingo Arndt
 
Dortmund - "Tierreich - Schwärme, Herden, Kolonien" istt der Titel einer Ausstellung im Dortmunder Museum für Naturkunde, die seit dem Wochenende großformatige Aufnahmen des Tierfotografen Ingo Arndt präsentiert. Die bis zum 3. März dauernde Schau zeigt unter anderem Quallenschwärme in Mikronesien, Monarchfalter im Winterquartier in Mexiko, Königspinguine in der Antarktis oder Gnus in Kenia. Faszinierend ist zuallererst die gewaltige Anzahl an Tieren, die sich auf einem relativ kleinen Platz zusammen findet. Die eigentliche Funktion der Gruppenbildung nimmt der Betrachter vielleicht erst auf den zweiten Blick wahr.
Anhand der Aufnahmen werden für den Besucher komplexe ökologische Zusammenhänge und spezielle Verhaltensweisen deutlich. Vor allem bei der Nahrungssuche und zum Schutz vor Fressfeinden bieten Herden und Schwärme für die einzelnen Individuen optimale Bedingungen. Aber auch bei der Suche nach einem wärmeren Standort im Winter oder zur Zeugung von Nachwuchs versammeln sich viele Tiere zu großen Gruppen. Die Texte zu den Aufnahmen erläutern, warum die Überlebensstrategie dieser unterschiedlichen Tierarten lautet: Die Masse macht's, hieß es zum Ausstellungsstart.
Der Fotograf wurde 1968 geboren. Der Frankfurter arbeitet seit inzwischen 20 Jahren als professioneller Tier- und Naturfotograf. Er hat sich im Laufe der Jahre auf zeitintensive Langzeitprojekte spezialisiert und ist nicht selten mehr als die Hälfte eines Jahres unterwegs.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
Römerthermen Zülpich präsentiert Puppenbadestuben aus 100 Jahren
 
Zülpich - In den Römerthermen Zülpich als Museum der Badekultur ist seit Wochenende die Ausstellung "Badetag im Kleinformat. Puppenbadestuben aus 100 Jahren" zu sehen. In der bis zum 3. März kommenden Jahres dauernden Ausstellung sind knapp 40 Miniaturbadezimmer aus der Sammlung Roland Schmitt zu sehen. Passend zur Geschichte des privatisierten Badens und den damit einhergehenden Möbeltrends, die in der neuzeitlichen Abteilung des Museums behandelt werden, lassen sich an den Badezimmermodellen die Entwicklungen der letzten 100 Jahre sehr genau ablesen, hieß es zum Start der Ausstellung.
Puppenstuben dienten bis in die 1850er Jahre nicht zum Spielen, sondern stellten die realen Häuser reicher Familien in verkleinerter Form dar. Sie waren als Schaustücke und Kunstwerke zu verstehen, die den Reichtum der Auftraggeber demonstrieren sollten. Erst in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich das Puppenhaus vom Anschauungsobjekt zum Spielzeug. Das Spielzeug weckte bei den jungen Mädchen das Bedürfnis nach einem eigenen Badezimmer und trug somit auch zur Verbreitung des privaten Hausbades bei, so die Ausstellungsmacher.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 17 Uhr sowie samstags/sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
Internet:  www.zuelpich.de

Ausstellung mit kostbaren Bibeln im Stadtarchiv Siegen
 
Siegen - Bibeleditionen und religiöse Drucke aus dem 17. und 18. Jahrhundert sind von heute an im Siegener Stadtarchiv zu sehen. Die Ausstellung zeige kostbare Bücher, die ansonsten aus konservatorischen Gründen nur in klimatisierten Magazinräumen aufbewahrt werden, hieß es im Vorfeld der nur bis zum 21. Dezember laufenden Schau. Im Vordergrund der Präsentation steht die "Berleburger Bibel", eine der bedeutendsten Bibelübertragungen ihrer Zeit.
Die acht großformatigen Bände der zwischen 1726 und 1742 veröffentlichten Bibel bestehen nur zu rund zehn Prozent aus der eigentlichen Übersetzung, die übrigen 90 Prozent des Inhaltes stellen zeitgenössische Kommentare dar. Zu den weiteren Ausstellungsstücken zählt unter anderem die in Herborn gedruckte, mehrbändige "Piscator-Bibel" aus der Feder des Calvinisten und Gelehrten Johannes Piscator (1546-1625). Auch eine Erstausgabe des "Corpus Doctrinae Christianae" aus der Feder des Theologen und Humanisten Philipp Melanchthon aus dem Jahre 1570 ist zu sehen.
 
Redaktion: Frank Becker