Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt





Bildhauer Tony Cragg mit Cologne Fine Art-Preis ausgezeichnet
 
Düssedorf/Köln/Wuppertal - Der in Wuppertal lebende britische Bildhauer Tony Cragg ist in Köln mit dem mit 10.000 Euro dotierten Cologne Fine Art-Preis ausgezeichnet worden. Der Preis wurde gemeinsam von der Kölner Messegesellschaft und dem Bundesverband Deutscher Galerien und Kunsthändler am Vortag der Kunstmesse Cologne Fine Art & Antiques verliehen. Das künstlersiche Werk von Cragg wird auf der Messe zudem mit einer Sonderausstellung gewürdigt. 
Kaum ein anderer Künstler habe "schwer und aufwendig zu bearbeitenden Materialien wie Holz, Bronze, Edelstahl und Stein eine solche Leichtigkeit der Erscheinung abgerungen", hieß es bei der Preisvergabe. Die dynamische Eleganz seiner Arbeiten entfalte sich ebenso im geschlossenen wie im offenen Raum und erzeuge beim Betrachter ein "besonderes Gefühl visueller Freude." 2008 gründete der Künstler in Wuppertal einen öffentlichen Skulpturenpark. Seit 2009 leitet Cragg als Rektor die Düsseldorfer Kunstakademie.
 
 
Deutscher Tanzpreis für Ulrich Roehm

Essen - Er hat den Deutschen Tanzpreis vor 30 Jahren ins Leben gerufen, jetzt wird er selbst damit geehrt: Ulrich Roehm, langjähriger Vorsitzender des Fördervereins Tanzkunst und des Deutschen Berufsverbandes für Tanzpädagogik, erhält im kommenden Jahr die Auszeichnung. Er begann als Tänzer beim Folkwang Ballett in der Reviermetropole. Es folgten Engagements in Europa und Kanada, bevor er sich endgültig in Essen niederließ.
Der Tanzpreis Zukunft 2013 wird dem Bundesjugendballett aus Hamburg verliehen. Einen Anerkennungspreis erhält Tobias Ehinger, Manager des Balletts Dortmund unter Ballettchef Xin Peng Wang. Die Preisverleihung findet am 2. März kommenden Jahres im Essener Aalto-Theater statt.

Informationen: www.fvtk.de
 
 
Podiumsdiskussion über Einstieg in die Schauspielkarriere
 
Neuss - Das diesjährige zentrale Vorsprechen der deutschsprachigen Hochschulen für Schauspiel und Darstellende Kunst findet vom 26. bis 30. November im Studio des Rheinischen Landestheaters in Neuss statt. Schauspieler darf sich in Deutschland jeder nennen. Die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt und auch nicht an einen bestimmten Abschluß gebunden. Innerhalb der Talentefestival-Woche veranstaltet das Theater in Kooperation mit der ZAV-Künstlervermittlung der Bundesagentur für Arbeit am 27. November um 15.00 Uhr auch eine Podiumsdiskussion.
Dabei gehen die Diskutanten der Frage nach, ob es dennoch "einen Königsweg zur Karriere" auf der Bühne gibt und was die Theater von einer qualifizierten Schauspielausbildung erwarten. Diskutieren werden Bettina Jahnke (Intendantin RLT Neuss). Bettina Milz (Referatsleiterin für Theater und Musik in der Staatskanzlei des Landes NRW), Rolf Bolwin (Direktor des Deutschen Bühnenvereins), Meinhard Zanger (Intendant), Titus Georgi (Professor an der Hochschule Hannover), Norbert Ghafouri (Schulleiter der Filmschauspielschule Berlin), Uta Becher (Geschäftsbereichsleiterin der ZAV-Künstlervermittlung).
 
Der Eintritt ist frei.
 
 
Sumpfwiesen-Perlmuttfalter ist Schmetterling des Jahres 2013
 
Düsseldorf - Der Sumpfwiesen-Perlmuttfalter (Boloria selene) ist zum Schmetterling des Jahres 2013 gekürt worden. Dies gaben die Naturschutzstiftung BUND-NRW und die Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen in Düsseldorf bekannt. Anhand dieser Art ließe sich besonders gut zeigen, wie sich der Klimawandel auf die biologische Vielfalt in Deutschland auswirke, begründeten die Organisationen ihre Wahl. Der Falter kommt noch in weiten Teilen Europas, Asiens und in Nordamerika vor. Die bräunlich-orange gefärbten Flügeloberseiten tragen schwarze Muster. Die perlmuttartigen Flecken an der Flügelunterseite gaben dem Falter seinen Namen.
Jochen Behrmann vom BUND NRW erklärte, der Der Sumpfwiesen-Perlmuttfalter gehöre "zu den Verlierern des Klimawandels." Er lebt vor allem auf Feuchtwiesen, an Moorrändern und in Sümpfen, da seine Raupen hier Sumpfveilchen - ihre Hauptfutterpflanzen - finden. "Durch die Erderwärmung werden diese Feuchtgebiete im Sommer jedoch immer häufiger austrocknen, und die Raupen finden nichts mehr zu fressen", so Behrmann. In NRW gilt der Sumpfwiesen-Perlmuttfalter zur Zeit als stark gefährdet, deutschlandweit steht er auf der Vorwarnliste der bedrohten Tiere. Nach Voraussagen wird er in den nächsten Jahrzehnten aufgrund des Klimawandels einen Großteil seines Lebensraums einbüßen.
Der Sumpfwiesen-Perlmuttfalter gehört mit einer Flügelspannweite von 28 bis 38 Millimetern zu den mittelgroßen Tagfaltern. Die Schmetterlinge fliegen in Deutschland meist in zwei Generationen, von Mai bis Juni und im Spätsommer. Sie saugen Nektar an großen und auffälligen violetten Blüten wie beispielsweise Sumpf-Blutauge, Teufelsabbiss, Disteln oder Klee. Die Schmetterlingsweibchen legen ihre Eier häufig einfach in die Vegetation. Die kleinen Raupen müssen ihre Nahrungspflanze dann selber finden. Das gelingt ihnen jedoch nur bei dichten Sumpfveilchenbeständen, die durch Austrocknung aber immer seltener werden.
 
 
Bochumer Theaterpreis 2012 für Florian Lange und Ronny Miersch
 
Bochum - Am vergangenen Sonntag wurde der diesjährige Bochumer Theaterpreises verliehen. Preisträger sind Florian Lange in der Kategorie "Arrivierte" und Ronny Miersch in der Sparte "Nachwuchs", teilte eine Sprecherin des Theaters mit. Lange kam mit Beginn der Intendanz von Anselm Weber 2010 ans Schauspielhaus und spielt zur Zeit unter anderem die Titelrolle im neuen Kinder- und Familienstück "Kleiner König Kalle Wirsch", den George in Shakespeares "König Richard der Dritte", Beckmann in "Draußen vor der Tür" und Franz Moor in Schillers "Räuber". Miersch, bereits seit 2008 am Schauspielhaus, ist momentan unter anderem als August in "norway.today", als Roller in "Die Räuber", in der Uraufführung "Sweet Home Europa" und auch in Kafkas "Der Prozeß" zu sehen.

 
Helmut-Käutner-Preis 2013 für Filmregisseur Christian Petzold
 
Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wird im März kommenden Jahres verliehen
 
Düsseldorf/Berlin - Der mit 10.000 Euro dotierte Helmut-Käutner-Preis 2013 der NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf geht an den in Berlin lebenden Filmregisseur Christian Petzold. Wie die Jury am Wochenende in Düsseldorf mitteilte, wird der Preisträger die Auszeichnung im März nächsten Jahres entgegennehmen. Petzold erklärte in einer ersten Stellungnahme, der Preis sei eine große Auszeichnung für ihn zumal er Helmut Käutner als einen der großen deutschen Regisseure besonders verehre.
In der Begründung der Jury heißt es, mit Petzold würdige der Rat der Stadt eine Persönlichkeit, die sich für die deutsche Filmkultur eingesetzt habe. "Petzold ist ein prägender Regisseur der deutschen Filmkultur. Seine Werke wie zuletzt 'Barbara' beschäftigen sich mit zentralen Themen der deutschen Zeitgeschichte, besitzen dabei aber internationale Strahlkraft", so die Juroren. Die Filme des Preisträgers seien zudem gesellschaftlich bewegend und lösten Debatten aus, gleichzeitig seien sie Ergebnis einer höchst eigenwilligen Formensprache.
Petzold wurde am 14. September 1960 in Hilden geboren. In Berlin studierte er Germanistik und Theaterwissenschaft, später studierte er an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Nach einigen Kurzfilmen legte er 1994 mit "Pilotinnen" dort seinen Abschlußfilm vor. Nach den Fernsehfilmen "Cuba Libre" und "Die Beischlafdiebin" folgte 2000 die Kinoproduktion "Die innere Sicherheit". Für dieses Drama erhielt er unter anderem den Deutschen Filmpreis in Gold für den Besten Film.
Der an "Persönlichkeiten mit herausragender Bedeutung für den deutschen Film" vergebene Helmut-Käutner-Preis wird im kommenden Jahr zum dreizehnten Mal verliehen und erinnert an den 1908 in Düsseldorf geborenen Regisseur Helmut Käutner. Frühere Preisträger waren unter anderem Lotte Eisner, Bernhard Wicki, Hildegard Knef, Hannelore Hoger und Wim Wenders.

 

Bühnenverein gewinnt Pearle-Award mit Theatermagazin "junge bühne"
 
Köln/Brüssel - Der Deutsche Bühnenverein ist Preisträger der in diesem Jahr erstmals vergebenen Pearle-Awards. Der Preis wurde vor wenigen Tagen in Brüssel von EU-Kommissar László Andor persönlich übergeben, so eine Sprecherin des Bühnenvereins in Köln. Ausgezeichnet wurde das vom Bühnenverein herausgegebene Theatermagazin "junge bühne" für Leser ab 14 Jahre in der Kategorie  "innovating tools". Das seit 2007 einmal jährlich erscheinende, kostenlose Heft wird sowohl von Redakteuren des Theatermagazins "Die Deutsche Bühne" und professionellen Theatermachern als auch von jungen Journalisten und Theaterfans mitgestaltet.
Die "junge bühne" beleuchtet die Vielfalt der Theaterwelt, indem sie über konkrete Arbeitsprozesse am Theater und über Jugendprojekte informiert, Künstler porträtiert und versucht, Jugendliche auf unkonventionelle, innovative Art an Theatertexte heranzuführen. Der Name Pearle des Preises steht für Performing Arts Employers Associations League Europe. Dies ist die Vereinigung der europäischen Theater- und Orchesterverbände. Sie repräsentiert durch ihre Mitglieder-Verbände mehr als 4.500 Theater, Orchester, Opern, Ballett- und Tanzgruppen, Festivals und andere
Organisationen innerhalb der darstellenden Künste in ganz Europa.
Ziel dieser gemeinnützigen, nichtstaatlichen Organisation ist die Festlegung eines stabilen Umfelds, indem sie Nachhaltigkeit und Förderung der Künste in Europa unterstützt. Der undotierte Preis wird in insgesamt fünf Kategorien vergeben.
Internet: www.pearle.ws

Redaktion: Frank Becker