Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen


Werke der Österreicherin Sonia Leimer in Kölner Artothek
 
Köln - Unter dem Titel "Träger" präsentiert die Artothek in Köln ab dem 15. November Werke der österreichischen Künstlerin Sonia Leimer. Nach Angaben des Museums ziehen sich Skulpturen, die als Platzhalter im Erdgeschoß den Raum markieren und besetzen, in die Höhe bis ins Zwischengeschoß des Hauses. Dort werden sie von der Galerie aus betrachtet zu Trägerobjekten, die als Sockel für Projektionen funktionieren, hieß es in der Ankündigung der bis zum 22. Dezember terminierten Schau.
Diese doppelte Bedeutung der Objekte als Skulpturen und Displayobjekte für einen anderen Inhalt ist nach Angaben der Kuratoren bezeichnend für Leimers Arbeitsweise. Sie zeichnet sich gerade auch durch ihre Deutungsoffenheit und vielgestaltigen Anschlusspunkte aus – die Kategorien Raum und Zeit sowie die Frage nach der Bedeutung des Materials im Kontext seiner konzeptuellen Bearbeitung. 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 13 bis 19 Uhr und samstags von 13 bis 16 Uhr geöffnet.
 
 
Ludwig-Museum Koblenz zeigt Positionen abstrakter Kunst aus China
 
Koblenz - "IntroSpection" lautet der Titel einer Ausstellung im Ludwig-Museum Koblenz, die seit Sonntag Positionen abstrakter Kunst aus China präsentiert. Zu sehen sind Werke der beiden chinesischen Künstler Xiaosong Wang und Xiao Hui Wang, hieß es in einer Ankündigung der bis zum 27. Januar nächsten Jahres terminierten Schau. Abstrakte Kunst nimmt in China immer noch einen Sonderstatus ein und behauptet sich erst allmählich gegenüber der figurativen Malerei, so die Kuratoren weiter.
Der Titel der Ausstellung deutet an, daß es hierbei um eine Sicht nach Innen geht, um eine inhaltliche Ausrichtung, die bei beiden Künstlern durchaus auch gesellschaftliche Relevanz hat. Insofern stellen sich beide in einen Dialog mit ihrer eigenen Kultur in China, aber vor dem Hintergrund einer reflektierten Wahrnehmung westlicher Kunst. Xiaosong Wang hatte an einem Gegenprogramm zum offiziellen Beitrag Chinas an der Biennale teilgenommen und mit seiner systemkritischen Arbeit viel mediale Aufmerksamkeit erregt. Markant sind die malerischen Spuren, die er auf die Bildfläche setzt und die zunehmende Objekthaftigkeit seiner Werke.
Als Fotokünstlerin erlebte Xiao Hui Wang durch ihre zahlreichen Motive, die sich unmittelbar zur Bildtradition der chinesischen Kultur verhalten, rasch internationale Anerkennung. Ebenso wie Wang kam sie in den 1980er Jahren zum Studium nach Deutschland und entdeckte die Suche nach einer inneren und äußeren Befreiung für sich als Sujet. Ihre Fotos sind ebenso künstlerisch wie prägnant. Die Serie der "Red Child" erregte nicht nur in China sogleich Aufsehen. In ihren neueren Arbeiten wendet sie sich fotografisch dem Nanokosmos zu und damit scheinbar abstrakten Bildwelten, die sie am Computer überarbeitet.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis samstags von 10.30 bis 17 Uhr sowie sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Jüdisches Museum Westfalen zeigt Fotografien von Billy Wilder
 
Dorsten - Das Jüdische Museum Westfalen in Dorsten zeigt seit Sonntag etwa 70 Fotografien von Billy Wilder. Der Titel der bis zum 27. Januar nächsten Jahres laufenden Schau lautet wie Wilders Erfolgsfilm "Eins, Zwei, Drei ..." aus dem Jahre 1961, hieß es in einer Ankündigung. Die Aufnahmen von stammen von Künstlern wie GjonMili, Terrie O´Neill und vielen anderen. Der Filmhistoriker und Billy Wilder-Experte Daniel Hermsdorf vom Bochumer FilmFundBüro führte in die Ausstellung ein.
Geboren wurde der Meister der Komödie unter dem Namen Samuel Wilder im damals zu Österreich-Ungarn gehörenden Galizien. Nach dem Abitur in Wien entschied er sich für den Beruf des Reporters, ging nach Berlin und wurde ab 1929 auch Ghostwriter für bekannte Drehbuchautoren. So etwa bei dem Film "Emil und die Detektive" nach dem Buch von Erich Kästner.
Im Frühjahr 1933 floh Wilder vor den Nationalsozialisten nach Paris und reiste ein Jahr später weiter in die USA. Dort nannte er sich dann "Billy". Nach Jahren als Drehbuchautor wirkte er ab 1942 als Regisseur und bekam bereits 1946 je einen Oscar als Regisseur und Drehbuchautor für den Film "Das verlorene Wochenende." Wilder hat neben seinen erfolgreichen Komödien auch in Genres wie dem Kriegsfilm und der Liebeskomödie cineastische Meilensteine gesetzt.
Seine Filme sind das Vermächtnis eines brillanten Ironikers und Moralisten, der bei aller öffentlichen Lobpreisung dennoch oft verkannt worden ist. Zu Wilders Meisterwerken zählen unter anderem "Das Appartement", "Zeugin der Anklage", die unsterbliche Marilyn-Monroe-Komödie "Manche mögen´s heiß" und "Eins, Zwei, Drei". Im Begleitprogramm werden in Zusammenarbeit mit dem Dorstener Central-Kino zwei Filme von Wilder gezeigt: Der Film "Eins, Zwei, Drei ...“ von 1961 am 14. November und der bereits 1948 entstandene Film "Eine auswärtige Affäre" mit Marlene Dietrich in einer Hauptrolle am 21. November.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 12.30 Uhr und von 15 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Kunstpalast zeigt europäische Glaskunstarbeiten der 1980er und 1990er Jahre
 
Düsseldorf - Das Glasmuseum Hentrich im Düsseldorfer Museum Kunstpalast zeigt seit Samstag eine Ausstellung mit zeitgenössischen Glaskunstarbeiten an der Schwelle zwischen Design und Studioglas. Wie eine Museumssprecherin mitteilte, werden 25 Exponate der Glaskünstler Jan Fisar, Lino Tagliapietra und Jörg Zimmermann aus den 1980er und 1990er Jahren präsentiert. Die Arbeiten stammen aus der Sammlung "H-Quadrat" des Ehepaares Michaela Horn und Kai Habermehl.
Von dem Tschechen Jan Fisar sind skulpturale Glasarbeiten zu sehen. Von dem deutschen Künstler Jörg Zimmermann werden geblasene Objekte mit eingeschmolzenen Drahtgittern gezeigt. Von dem Venezianer Uno Tagliapietra sind virtuos geblasene Gefäße ausgestellt. Alle drei Künstler entwickelten sich gegen Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre zu freischaffenden, auf das Material Glas spezialisierten Künstlern und ihr Werk gehört zu dem Besten, was in 50 Jahren Studioglas-Geschichte hervorgebracht worden ist, hieß es vor dem Start der bis zum 13. Januar nächsten Jahres laufenden Schau.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr, donnerstags von 11 bis 21 Uhr geöffnet.
 
 
Folkwang Museum zeigt Plakate und Fotos aus 50 Jahren "Bond"
 
Essen - "Bond, ...James Bond" lautet der Titel einer Ausstellung im Folkwang Museum Essen, die ab dem 10. November Filmplakate und Fotografien aus 50 Jahren präsentiert. In acht thematischen Kapiteln – wie etwa "Der Gentleman", "Die Gegenspieler", "Erotik" oder "Architektur" zeigt das Deutsche Plakat Museum im Museum Folkwang rund 200 Plakate und Fotografien zu dem populärsten Geheimagenten der Welt, hieß es in einer Ankündigung der bis zum 13. Januar nächsten Jahres laufenden Schau.
Die seit 1962 entstandenen James Bond-Filme sind über die Jahre zu umfassenden kulturhistorischen Dokumenten und zu einem wichtigen Teil der populären Kultur geworden, hieß es im Vorfeld der Ausstellung. Plakate und Fotografien reflektierten den filmisch entwickelten Wandel von Zukunftsvorstellungen und gesellschaftlichen Werten. Eine Besonderheit der Ausstellung sind die zahlreichen Originalentwürfe, darunter auch verworfene Plakatmotive, die bisher kaum zu sehen waren.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr, freitags von 10 bis 22.30 Uhr geöffnet.
 
 
Von der Heydt-Kunsthalle Wuppertal zeigt "Liebe, Tod und Teufel"
 
Die Ausstellung präsentiert teils provokante Werke aus der Sammlung J. und C. Mairet
 
Wuppertal - "Liebe, Tod und Teufel" lautet der Titel einer Ausstellung in der Von der Heydt-Kunsthalle Wuppertal-Barmen, die ab dem 11. November teils provokante Werke aus der bekannten Sammlung J. und C. Mairet präsentiert. Mairet sei kein Kunstkäufer mit Blick auf eine materielle Wertsteigerung, hieß es in einer Ankündigung der bis zum 3. Februar nächsten Jahres geplanten Schau. Der Sammler kauft Kunst vielmehr, weil sie Fragestellungen reflektiert, die ihn selbst bewegen. In den vergangenen 30 Jahren hat er gemeinsam mit seiner Frau Christina Werke von über 100 Künstlern aus 20 Ländern erworben und eine "höchst außergewöhnliche Kollektion" mit nach Wuppertal gebracht, so ein Sprecher der Kunsthalle. 
Zu sehen sind Arbeiten unter anderem von Georges Rousse, Sophie Calle, Vincent Corpet, Chloe Piene, Wolf Vostell oder Nathalie Elemento. Die Ausstellung - vom Sammler selbst kuratiert - zeigt ausdrucksstarke Stücke, manche provokant, andere schwer verdaulich, alle aber mit einem Schuß Humor, hieß es im Vorfeld der Schau weiter. Ungewohnt sinnliche, ironische und packende Arbeiten hat der Sammler ausgewählt. Die Exponate sind unangestrengt und unkompliziert und geben zunächst vor, leicht verständlich zu sein. Dem Betrachter wird dann aber relativ schnell deutlich, daß das, was er sieht, nicht das ist, was er denkt zu sehen. Ausstellungen aus der Sammlung Mairet waren auch schon in Paris und Berlin zu sehen. 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.


Ausstellung in Solingen zeigt Blankwaffen und Ziviluniformen
 
Solingen - Das Deutsche Klingenmuseum in Solingen zeigt seit Sonntag die Ausstellung "Klingen und Uniformen für den großen Auftritt". Zu sehen sind die ehemalige Mustersammlung der Solinger Waffenfabrik E. & F. Hörster aus der jetzigen Sammlung Anne Haug, sowie Einzelstücke aus den Sammlungen des Klingenmuseums und einer Herstellerfirma aus Solingen. Im zweiten Teil der bis zum 24. Februar nächsten Jahres laufenden Schau präsentiert das Museum historische Ziviluniformen aus der Sammlung Max-Georg Freiherr von Eltz-Rübenach, südamerikanische Militäruniformen und Modeskizzen im Military Style. Die Schau zeigt unter anderem 112 Paradewaffen, die als Muster- und Anschauungsstücke in Schauschränken den früheren Kunden der Solinger Waffenfabrik präsentiert wurden.
 
Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 17 Uhr, freitags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "Mensch und Monarch" in Wesel eröffnet
 
Wesel - Im Preußen-Museum in Wesel ist seit Sonntag die Ausstellung "Mensch und Monarch" zu sehen. Die bis zum 27. Januar nächsten Jahres laufende Schau zeigt Friedrich den Großen in der Zeit, in der er sich den militärischen Ruhm auf die Fahnen schrieb und im Siebenjährigen Krieg zum Feldherrn wurde. Auf 600 Quadratmetern Ausstellungsraum wird dem Facettenreichtum seiner Persönlichkeit Rechnung getragen, sagte Museumsleiter Veit Veltzke beim Start der Ausstellung.  Die Schau findet aus Anlaß des in diesem Jahr gefeierten 300. Geburtstages des Preußenkönigs statt.
Die Exponate der Schau stammen aus Wesel, aus Minden, dem zweiten NRW-Standort des Preußen-Museums, aus der Stiftung Preußischer Kulturbesitz sowie aus Huis Doorn in den Niederlanden und reihen sich zur Lebensgeschichte des Preußen-Königs. Ein Schwerpunkt der Ausstellung ist dem Verhältnis zu Wesel und zum Westen gewidmet. Gemälde zeigen den Monarchen mit dem englischen Hosenbandorden oder dem  preußischen Adlerorden und der Schärpe des weißen polnischen Ordens August des Starken. Ein anderes Gemälde zeigt das berühmte, Friedrich so verhaßte Tabakskollegium des Vaters.
Die Schau erinnert auch an die von Friedrich dem Großen eingeführte religiöse Freiheit, seine Beziehungen zur Kunst und Musik und an seine Freundschaft mit Voltaire, den er auf dem niederrheinischen Schloß Moyland traf. Besucher der Schau können in einer audiovisuellen Zeitreise über die Schiffbarmachung der Ruhr 1780 informieren und schließlich sind einige Friedrich-Devotionalien zu sehen wie etwa die Flöte aus Ebenholz, auf der er spielte, das Schwert, mit dem Friedrichs Freund von Katte hingerichtet wurde, der aus der Festung Wesel desertiert war.
 
Die Ausstellung ist mittwochs bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

Redaktion: Frank Becker