Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt




Archäologen entdeckten möglicherweise das Skelett von Richard III.
 
Leicester - Archäologen im englischen Leicester haben möglicherweise Überreste des berühmt-berüchtigten englischen Königs Richard III. entdeckt. Wie die Nachrichtenagentur afp am 25. Oktober berichtete, fanden die Forscher die Knochen unter einem Parkplatz. Sie gehen davon aus, daß der am 22. August 1485 in der Schlacht von Bosworth Field gegen die Truppen von Henry Tudor - dem späteren König Heinrich VII. - gefallene Monarch dort seine letzte Ruhestätte fand. Experten gehen schon längere Zeit davon aus, daß Richard III., der bis heute auf den Theaterbühnen der Welt im Shakespeare-Schauspiel die Menschen fasziniert und schaudern läßt, in der Kirche des Franziskanerklosters von Leicester seine letzte Ruhe fand.
Das Kloster soll an der Stelle des heutigen Parkplatzes gestanden haben. Das Grab mit den möglicherweise königlichen Knochen sei schlicht gewesen, so die Agentur weiter. Das Skelett soll mindestens zwei Verletzungen am Schädel, eine Wunde am Rücken und eine Krümmung der Wirbelsäule aufweisen, hieß es. Die Überreste des Toten haben einem Forscher zufolge „Verletzungen, die zu einem Tod in einer Schlacht passen könnten, wie es Richard III. passiert ist“.
Am 22. August 1485 kämpfte Richard III. mit seinem Heer gegen Heinrich Tudor um die Krone Englands und unterlag. Sein Leichnam wurde geschändet, nackt im Wirtshaus "The New Wake" in Leichester ausgestellt und schließlich in der Greyfriars Church des dortigen Franziskanerklosters bestattet. Während der Auflösung der englischen Klöster sollen seine sterblichen Überreste in den nahen Fluß Soar geworfen worden sein, obwohl es andererseits Indizien dafür gibt, daß seine Überreste in Leicester verblieben sind. Eine Gedächtnistafel in der dortigen Kathedrale erinnert an ihn. 
 
 
Düsseldorfer Universität erhält ein Heine-Denkmal
 
Düsseldorf - Die Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf bekommt ein Denkmal ihres Namenspatrons. Die von dem Bildhauer Bert Gerresheim stammende Skulptur werde am kommenden Dienstag auf dem Campus der Hochschule enthüllt, hieß es in einer Mitteilung der Universität. Gerresheim hat bereits 1981 ein Denkmal des berühmten Dichters geschaffen. Dabei handelt es sich um eine nicht unumstrittene Vexier-Landschaft, einen offenen Baldachin, von Eisenstangen umgrenzt.
Das Gesicht des Dichters ist in Bronze gegossen und zerschnitten. Dazu zeigt das Denkmal verstreute biographische Details. Es gibt die Trommel des Hauptmanns Le Grand, der dem kleinen Heine von der Freiheit und Gleichheit der Großen Französischen Revolution trommelte, die Schere der deutschen Zensoren, die so oft die Schriften des Dichters verstümmelten und Schuhe. Letzteres ist eine Anspielung auf die Schuhverkäuferin Crescence Augustine Mirat, genannt Mathilde, die Heine im Oktober 1834 in Paris lieben lernte.
Der Düsseldorfer Bildhauer Gerresheim hat zudem im Jahr 2010 eine Heine-Büste für die Walhalla in Donaustauf geschaffen. Einzelheiten über das neue Heine-Denkmal für die Universität wollte eine Hochschulsprecherin am Mittwoch nicht mitteilen.
 
 
Symposion zum 300. Geburtstag von Lambert Krahe
 
Düsseldorf - Zum 300. Geburtstag des ersten Direktors der renommierten Kunstakademie Düsseldorf, Lambert Krahe, veranstaltet die Akademie vom 8. bis zum 12. November ein Symposion zum Gedenken an Krahe. Krahe (1712 bis 1790) gründete auch die Graphiksammlung der Kunstakademie, die zu den bedeutendsten derartigen Institutionen weltweit zählt, hieß es in einer Ankündigung der Akademie. 
Krahe lebte seit 1737 in Rom, war dort als Maler tätig und trug etwa 15.000 Zeichnungen - vor allem Werke von Michelangelo, Raffael, Paolo Veronese, Bernini, Pietro da Cortona und Giuseppe Passeri - sowie über 22.000 Druckgraphiken zusammen. Im kommenden Jahr will die Kunstakademie zudem mit einer Ausstellung an ihren Gründungsdirektor erinnern. Krahe wurde 1712 in Düsseldorf geboren. Kurfürst Carl Theodor verpflichtete ihn im Jahre 1756 als Inspektor der Düsseldorfer Gemäldegalerie. Krahes private Kunstschätze dienten erst in seiner privaten Zeichenschule als Anschauungsmaterial. Aus ihr ging dann 1773 die Kunstakademie hervor.
 
 
Weltkongreß der Theatermuseen in London unter Düsseldorfer Leitung
 
Düsseldorf/London - Der 26. Weltkongreß der Theatermuseen ist am Donnerstag im Londoner Victoria & Albert Museum unter Düsseldorfer Leitung eröffnet worden.  Winrich Meiszies, Direktor des Theatermuseums der NRW-Landeshauptstadt, ist  Präsident des Weltverbandes. Die Veranstaltung stellte die Theaterabteilung des Museums unter das Motto „Best Practice! Innovative Techniques for Performing Arts Collections, Libraries and Museums“.
Den Eröffnungsvortrag „Where do we go from here? Libraries and Museums for Performing Arts“ teilte sich Meiszies mit dem Vorsitzenden der amerikanischen Theatre Library Association, Kenneth Schlesinger aus New York. Ein weiterer Düsseldorfer Vortrag, den Anne Blankenberg, Leiterin der Abteilung Bildung und Kommunikation des Theatermuseums hält, beschäftigt sich mit der Hamlet-Thematik und den Möglichkeiten für eine virtuelle Ausstellung. Unter der Leitung des Düsseldorfer Theaterwissenschaftlers bereitet das internationale Exekutivkomitee die Kongresse für 2014 in New York und für 2016 in Kopenhagen vor.
 
 
Neues Wimmelbilderbuch mit Geschichten um den Kölner Dom
 
Köln - "Mein Kölner Dom" lautet der Titel des neuesten Wimmelbilderbuches, das am Freitag vom Kölner Bachem-Verlag vorgestellt wurde. Auf 6 illustrierten Papp-Doppelseiten gibt es kunterbunte Geschichten rund um das Kölner Wahrzeichen. Illustrator ist Andreas Ganther, der für den Verlag bereits mehrere andere Wimmelbilderbücher geschaffen hat. Auf der Domplatte etwa malen Künstler beeindruckende Gemälde mit Kreide, in der Messe stimmen kleine Sternsinger ihre Lieder an und auf dem Dach des 1880 eingeweihten Gotteshauses tummeln sich Heinzelmännchen, die die Domzinnen polieren.
Das vor wenigen Jahren vom Künstler Gerhard Richter geschaffene strahlende Südfenster des Domes ist ebenso zu sehen wie der goldene Schrein mit den Reliquien der Heiligen Drei Könige. Die Domschweizer und der Kölner Erbischof sind zu erkennen. Es gibt eine Hochzeit und eine Kindtaufe, viele Skulpturen der Kirche und natürlich viele Touristen, die Tag für Tag den Dom besichtigen. Sogar Blicke in die unterirdischen Gewölbe kann man werfen. Dort graben Archäologen nach alten Schätzen. Und auf einem anderen der großformatigen Wimmelbilder geht es hoch hinauf bis in die Turmspitzen des Kölner Doms und zu den legendären Glocken.
Auf der Buchrückseite gibt es zudem Informationen darüber, daß der Dom mit seinen 157,31 Metern so hoch ist wie etwa 26 Giraffen und mit einer Länge von 144,58 Metern so lang ist wie 12 Reisebusse, die hintereinandergestellt werden. Alle Steine der weltberühmten Kirche sind übrigens zusammen 160.000 Tonnen schwer und haben damit das Gewicht von etwa 35.555 Elefanten.
 
Das Wimmelbilderbuch "Mein Kölner Dom" ist für 14,95 Euro mit der ISB-Nummer: 978-3-7616-2487-6 im Buchhandel erhältlich.
 
63. Essener Lichtwochen am Sonntag eröffnet
 
Essen - Am Sonntagabend sind in der Essener Innenstadt die diesjährigen Essener Lichtwochen eröffnet worden. Bis zum 5. Januar nächsten Jahres stehen die aufwendigen Illuminationen im Zeichen des Gastlandes Frankreich. Neben goldenen Kugeln, strahlenden Lichtsträngen und -Wellen sowie dreidimensionalen Lichtobjekten gibt es neun großformatige Motivbilder über der Einkaufsmeile Kettwiger Straße in der Reviermetropole. So werden auch Louvre und Eiffelturm in der Ruhrgebietsstadt erstrahlen.
Frankreich ist aus zwei Gründen Gastland dieser inzwischen 63. Ausgabe der Essener Lichtwochen. Zum einen gilt es in diesem Jahr den 50. Geburtstag der deutsch-französischen Freundschaft zu feiern. Zum anderen ist die südfranzösische Hafenstadt Marseille im kommenden Jahr der dritte Nachfolger Essens als europäische Kulturhauptstadt. Auch der Mittelmeer-Metropole ist ein großes Leucht-Motiv im Rahmen der Lichtwochen gewidmet.
 
Redaktion: Frank Becker