Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen


Ausstellung zu Janet Biggs im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl
 
Marl – „Randsucher“ lautet der schlichte Titel einer Ausstellung zum Werk der amerikanischen Künstlerin Janet Biggs, die seit Sonntag im Skulpturenmuseum Glaskasten in Marl zu sehen ist. Im Mittelpunkt der bis zum 25. November terminierten Schau stehe die vierteilige Videoinstallation "A Step on the Sun", hieß es in einer Ankündigung des Museums. Bei der Schau handelt es sich um die erste museale Einzelausstellung von Biggs. Die Künstlerin ist vor allem für ihre farbkräftigen Videos, Fotografien und Performances bekannt geworden.
Begonnen hatte die in New York lebende Künstlerin als Malerin. Biggs findet die Schönheit in extremen Situationen, in der Arktis ebenso wie in einer Salzwüste in den USA oder in einem Schwefelvulkan auf Java, so die Aussteller. In ihren Werken kämpfen verletzliche und zugleich beeindruckend starke Charaktere damit, ihr Selbst in extremen Situationen und Umgebungen zu definieren und zu erhalten. In ihrer 2011 im Osten Indonesiens entstandenen Arbeit „A Step On the Sun” zeigt Janet Biggs die Mühsal eines Arbeiters in einer Schwefel-Mine im Vulkan Kawah Ijen auf Java. Die Bilder konfrontieren den Betrachter mit einer provokanten Mischung aus unglaublich intensiven Farben einer lebensfeindlichen Natur und menschlicher Ausbeutung.
Eine zweite Video-Arbeit beschäftigt sich mit einer einsamen Person, die in einen klaustrophobisch engen Eistunnel hinabsteigt. Dieses Stück konfrontiert den Betrachter mit der ungeheuerlichen Macht der Natur – zwischen Ehrfurcht und Furcht, Bewunderung und Angst. Weitere Werke handeln von Synchronschwimmerinnen oder von einem Motorrennen in der Wüste.
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags bei freiem Eintritt von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
 
Ausstellung in Hamm zu den Facetten des expressionistischen Menschbildes
 
Die Werke zeigen die Auseinandersetzung der Künstler mit den Menschen und ihrer Existenz zum Beginn des 20. Jahrhunderts
 
Hamm – „Genuß. Empfindung. Aufbegehren - Menschenbilder im Expressionismus", so der Titel einer Ausstellung im Gustav-Lübcke-Museum im westfälischen Hamm, die am Sonntag eröffnet wurde. Keine andere Kunstrichtung habe sich intensiver mit dem Menschen und seiner Existenz auseinandergesetzt, als der Expressionismus zum Beginn des 20. Jahrhunderts, hieß es bei der Präsentation der bis zum 24. März nächsten Jahres terminierten Schau.
Im Zentrum der künstlerischen Auseinandersetzung stand dabei nach Angaben der Aussteller „die innere Wirklichkeit der Menschen“, ihre existentiellen Erfahrungen, Gefühle und Regungen zum Ausdruck zu bringen. Zu sehen sind in Hamm Selbstporträts der Künstler, Bilder von anderen, Werke, die den städtischen Lebensraum darstellen und Bilder der Natur. Eine kritische Perspektive auf die menschlichen Lebensverhältnisse bieten vor allem die Werke, die religiöse Fragen, den Krieg, Leid und Angst in den Mittelpunkt stellen.
Beim Ausdruck innerer Wahrheit suchten die Expressionisten auch nach ganz neuen Möglichkeiten der Gestaltung ihrer Bilder und gelangten dabei zu reduzierten, überspitzten und verzerrten Darstellungsformen und lösten sich mehr und mehr von der Motivfarbe. Die Schau präsentiert über 100 Gemälde, Arbeiten auf Papier, Druckgrafiken, Plastiken und Skulpturen. Die Exponate stammen unter anderem von Künstlern wie August Macke, Emil Nolde, Max Pechstein, Christian Rohlfs, Karl Schmidt-Rottluff oder Alexej von Jawlensky.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis samstags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
 

Ausstellung "Zur Hölle mit der Linie" zur Geschichte des Holzsstichs
 
Köln - Unter dem provokativen Titel "Zur Hölle mit der Linie" präsentiert das Kölner Wallraf-Richartz-Museum seit Freitag eine Ausstellung zur Geschichte des Holzstichs. Im Gegensatz zum viele Jahrhunderte alten Holzschnitt habe sich der Holzstich nie recht durchsetzen können, hieß es zum Start der bis zum 6. Januar nächsten Jahres terminierten Schau. Zu sehen sind im Graphischen Kabinett des Museums über 30 Werke von Künstlern wie Timothy Cole, Henry Wolf, Gustav Kruell, Frederic Juengling oder Elbridge Kinsley. Alle Exponate stammen aus der Sammlung des Düsseldorfer Zeichners Alexander Roob, der die Ausstellung auch kuratierte.
Der Holzstich, das illustrative Medium des 19. Jahrhunderts, geriet zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Verruf. Kritiker sahen in ihm nur noch ein minderwertiges, industrialisiertes Massenprodukt. Statt Linien mit Schnitt- oder Kerbmesser in weiche Obstbaumhölzer zu schneiden, wurden wie beim Kupferstich winzige Punkte gestochen – und zwar vorzugsweise in Buchsbaum. Die Ausstellung erinnert an die große Bedeutung dieses vergessenen Mediums, das in der Buchstadt Leipzig seinen Schwerpunkt hatte. Mit dem Holzstich konnte man hohe Auflagen von mehreren tausend Exemplaren erzielen. Vor allem auf Japanpapier wirkten diese Arbeiten besonders weich. Die Ausstellung zeigt auch einige originale Holzstöcke wie etwa "Die Beschneidung" von Timothy Coles.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr sowie donnerstags von 10 bis 21 Uhr geöffnet.
 
 
Akademie-Galerie in Düsseldorf zeigt Ausstellung "Bild-Speicher-II"
 
Düsseldorf - Unter dem Titel "Bild-Speicher-II" präsentiert die Akademie-Galerie der renommierten Düsseldorfer Kunstakademie ab kommenden Donnerstag Kunstwerke von Professorinnen und Professoren, die in den vergangenen zwei Jahren an die Akademie berufen wurden. Nach Angaben der Galerie vom Freitag handelt es sich um großzügige Schenkungen an die Sammlung der Akademie-Galerie. Die bis zum 27. Januar nächsten Jahres laufende Schau spanne einen Bogen zwischen historischen und aktuellen Kunstpositionen an der Kunstakademie Düsseldorf.
Die neuen Werke werden in der Ausstellung zwar chronologisch getrennt, jedoch in den unterschiedlichen Medien, wie Malerei, Fotografie, Bildhauerei, Graphik oder Zeichnung, vereint präsentiert. Das große Spektrum des Kunstschaffens an der Kunstakademie Düsseldorf seit dem Zweiten Weltkrieg werde so eindrucksvoll illustriert. Zu sehen sind Arbeiten von Theo Champion, Siegfried Cremer, Richard Deacon, Volker Döhne, Franz Eggenschwiler, Joseph Fassbender, Katharina Fritsch, Karin Geiger, Bruno Goller, Katharina Grosse, Andreas Gursky, Erwin Heerich, Gerhard Hoehme, Heinrich Kamps, Konrad Klapheck, Ferdinand Macketanz, Rita McBride, Manfred Ortner, Robert Pudlich, Andreas Schulze, Johannes Schütz, Norbert Tadeusz und Christopher Williamsdorf.
 
Die Ausstellung ist mittwochs bis sonntags von 12 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.kunstakademie-duesseldorf.de


Museum Kolumba in Köln zeigt "Art is Liturgy"
 
Köln - "Art is Liturgy" lautet der Titel einer Ausstellung, die das Museum Kolumba in Köln bis zum 15. August 2013 präsentiert. In der Jahresausstellung geht es nach Angaben des Museums des Erzbistums Köln um "Paul Thek und die Anderen". Der Titel der Schau bezieht sich auf ein Zitat  des Amerikaners Thek aus einem Interview, das er 1973 mit Harald Szeemann führte.
Kolumba besitzt den weltweit umfangreichsten Werkkomplex des Künstlers (1933–1988), der nach einer Amerika-Tournee nun erstmals vollständig im eigenen Haus ausgebreitet wird. In der Schau geht es unter anderem um die Frage, wie das Verhältnis der Kunst zur Liturgie ist, die sich selbst künstlerischer Mittel bedient und darum, welche Impulse für die Kunst der zweitausendjährigen Tradition der Liturgie zugeschrieben werden.
Der Untertitel Paul Thek und die Anderen verweist auf Dialoge zu erstmals gezeigten Werkgruppen etwa von Herbert Falken, Rebecca Horn und Chris Newman. Mit seinem documenta Beitrag von 1992 – einem spektakulären Neuzugang der Sammlung – wird zudem der Kölner Künstler Michael Buthe (1944-1994) besonders gewürdigt. Zur Ausstellung erscheint unter dem Titel "Paul Thek. Shrine" der lang erwartete Bestandskatalog der weltweit umfangreichsten Thek-Sammlung.
Thek war 1972 mit einer umfangreichen Installation Teilnehmer der documenta V, die in der Kunstgeschichte mit dem Begriff der "Individuellen Mythologien" Bewußtsein schuf für Spiritualität und Transzendenz in der zeitgenössischen Kunst. In zahlreichen Dialogen mit anderen Werken der Samm­lung will das Museum der Poesie und Ernsthaftigkeit des Werkes von Thek einen Resonanzraum geben. 
 
Die Ausstellung ist täglich bis auf dienstags von 12 bis 17 Uhr, donnerstags von 12 bis 19 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung zeigt Künstlerbücher von Peter Tollens
 
Troisdorf - Künstlerbücher von Peter Tollens präsentiert das Bilderbuchmuseum Burg Wissem der Stadt Troisdorf ab dem 25. September. Wie Museumsleiterin Maria Linsmann mitteilte, zeigt die bis zum 18. November terminierte Schau die technische und stilistische Bandbreite von Tollens' Schaffen in diesem Bereich vor. Über Malerei, Zeichnungen, Aquarelle und verschiedene Mischtechniken bis hin zu fotografischen und druckgrafischen Arbeiten sind die unterschiedlichten Arbeiten des in Köln lebenden und arbeitenden Malers und Zeichners zu sehen.
Der 1954 geborene Künster beschäftigt sich laut Linsmann seit mehr als einem Vierteljahrhundert mit dem Medium Künstlerbuch. Das Schaffen Tollens' in diesem Bereich umfaßt nach Angaben des Museums inzwischen über 100 Exemplare, vor allem Unikatbücher, aber auch einige wenige Auflagenbücher. Die Künstlerbücher seien für Tollens eine autarke Werkgruppe, die nicht der Vorbereitung von Gemälden diene sondern vielmehr der Verdichtung von Erinnerungen und Erfahrungen, hieß es in der Ankündigung weiter.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung zeigt Aufnahmen buddhistischer Skulpturen aus Yamato
 
Düsseldorf - Das EKO-Haus der Japanischen Kultur in Düsseldorf zeigt ab morgen Fotografien buddhistischer Skulpturen aus Yamato. Die Aufnahmen stammen von Ogawa Kozo, der als Pionier der  japanischen Tempelfotografie gilt. Er zählt nach Angaben eines Sprechers des EKO-Hauses zu den weltweit wenigen Fotografen, denen Zugang zu den inneren Heiligtümern japanischer Tempel gewährt wurde.
Die Fotografien sind Reproduktionen aus einer Ausstellung, die 2009 in Rom, München, Ulm und im EKŌ–Haus gezeigt wurden. Die meisterhaften Aufnahmen zeigen buddhistische Skulpturen aus der früheren Provinz Yamato, dem heutigen Nara und sind bis zum 7. Oktober zu sehen.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 13 bis 17 Uhr geöffnet.
 
Redaktion: Frank Becker