Manfred Günther & Günter Lotz – „Ein Name wie Musik“

Die Polydor-Singles in Deutschland 1953-1970

von Frank Becker

Polydor –

Ein Name wie Musik
 
Es gibt wohl keine zweite Schallplatten-Marke, die das Bild des deutschen Schlagers nach 1945 so geprägt hat wie Polydor mit seinem klassischen Erscheinungsbild. „Sternenhimmel“ nannte Bettina Greve ihre liebevolle Chronik des Labels - Manfred Günther und Günter Lotz haben sich systematisch und mit nicht weniger Erfolg an die Aufarbeitung der Label-Geschichte gemacht: „Ein Name wie Musik“ ist der Titel ihres Buchs, welches dieses Synonym deutlich macht, das sicher nicht besser dargestellt werden kann.

Es ist aber beileibe nicht „nur“ eine Fleißarbeit der beiden sachkundigen Autoren, die jeder auf eine eigene lange Sammlertätigkeit zurückblicken können, Manfred Günther zudem heute bereits auf 28 Jahre als Herausgeber des Oldie- und Fan-Magazins „memory“, das einst als Clubzeitschrift des Ted Herold-Fanclubs begann. Es steckt sehr viel Liebe in diesem Projekt, das Lotz und Günther mutig angepackt und perfekt umgestzt haben. Die 303 üppig bebilderten Seiten lassen den Sammler jauchzen, der hier endlich einmal kompakt und farbig zusammengefaßt sieht, was Polydor in den großen Schlagerjahren 1953-1970 alles herausgebracht hat - und sie treiben dem Nostalgiker die Tränen der Erinnerung in die genußvoll geweiteten Augen.

Denn dieses Buch mit all den herrlichen Plattenhüllen von Lolita und Margot Eskens, von Bully Buhlan, Bibi Johns, Freddy Quinn, den James Brothers, Ivo Robic, Ted Herold, Peter Kraus, Dany Mann, Heinz Erhardt, Tommy Kent, den Blauen Jungs, den Honey Twins, den Teddies, Willy Schneider, Bill Ramsey, Rainer Bertram, Udo Jürgens, dem Hazy Osterwald Sextett, René Kollo, Gina Dobra, Max Greger, Trude Herr und Willy Millowitsch, Mina, Fred Bertelmann, Roy Black, René Carol, Peter Rubin und Corry Brokken (um nur einige zu nennen) ist eine Augenweide, eine Schatztruhe mit den Perlen der deutschen Schlagermusik einer großen Epoche.

Als Nachschlagewerk ist „Ein Name wie Musik“ für Musikfreunde, Redakteure und Sammler einfach unersetzlich, und als Dokumentation des sich wandelnden Zeitgeschmacks in Mode, Frisuren, Gesellschaftsbild und Design ist es eine Fundgrube für Historiker, Designer und Studenten. Sollte (wie auch „Sternenhimmel“) in keiner Privat- und Hochschulbibliothek fehlen.
 
Manfred Günther & Günter Lotz – „Ein Name wie Musik“
Die Polydor-Singles Deutschland 1953 - 1970
© 2001 Bear Family Records, 303 Seiten, Klappenbroschur, Großformat 28 x 20,5 cm, mit vollständigem Interpreten-, Serien-, Titel und Bestellnummern- Register sowie zahllosen farbigen Abbildungen - ISBN: 3-89795-821-X
39,95 €
 
Weitere Informationen unter: www.bear-family.de - www.memory-magazin.de