Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt





Kölner Opernintendant Laufenberg fristlos entlassen
 
Köln - In dem seit Monaten schwelenden Streit zwischen der Stadt Köln und dem Opernintendanten der Domstadt, Uwe Eric Laufenberg, hat die Stadt den Intendanten am Donnerstag fristlos entlassen. Wie eine Sprecherin der Stadt am Donnerstagabend (richtig) mitteilte, habe der Hauptausschuss der "außerordentlichen Kündigung aus wichtigem Grund" zugestimmt. Wie die Kommune weiter mitteilte, sei die fristlose Entlassung erfolgt, da die von der Stadt gesetzte Frist zur Annahme des Angebotes für eine vorzeitige, einvernehmliche Auslösung des bis 2016 laufenden Anstellungsvertrages von Laufenberg ohne entsprechende rechtlich verbindliche Erklärungen des Opernintendanten verstrichen war. Die Stadt Köln wird nach eigenen Angaben nun den Anstellungsvertrag unverzüglich kündigen.
Hintergrund der fristlosen Entlassung ist der seit Monaten schwelende Konflikt um die Finanzierung des künftigen Opernangebotes in Köln. Noch Anfang Mai hatte Laufenberg erklärt, seine Ankündigung, aus dem laufenden Dienstvertrag zum 31. August 2013 ohne Bedingungen auszuscheiden, nicht aufrechterhalten. Die Stadt hatte damals erklärt, das Kulturdezernat werde intensive Gespräche mit der Opernintendanz und dem Geschäftsführenden Direktor der Bühnen Köln mit dem Ziel aufnehmen, den Opernintendanten schnellstmöglich den neuen, dem aktuell bereitgestellten Finanzbudget angepassten Spielplan der Öffentlichkeit vorstellen zu lassen. In diesen Gesprächen sollten auch Regelungen zum mittelfristigen Ausgleich aufgelaufener Defizite gefunden werden, hieß es weiter.
Die Stadt Köln hatte zuvor in einer Dringlichkeitsentscheidung eine Ermächtigungsgrundlage für die Umsetzung der kommenden Spielzeit 2012/2013 der Bühnen auf den Weg gebracht. Vorgesehen ist die Erhöhung des Betriebskostenzuschusses von 49,1 auf 51,1 Millionen Euro. Damit stünden der Oper für die anstehende Spielzeit statt 30,4 Millionen Euro rund 32 Millionen Euro zur Verfügung. Die Opernintendanz machte dagegen einen Finanzbedarf für ihren konzipierten Spielplan von 34,4 Millionen Euro geltend.
 
 
Sinfonieorchester Wuppertal feiert 150jähriges Bestehen
 
Wuppertal - Unter dem Motto "Musik braucht Vollendung" feiert das Sinfonieorchester Wuppertal am 15. September sein 150jähriges Bestehen. Nach Angaben der Stadt Wuppertal vom Donnerstag werden in der kommenden Saison 2012/2013 auch besondere Projekte und Konzerte für die ganze Familie angeboten. Beim Festkonzert am 15. September gibt es unter der Leitung von Toshiyuki Kamioka die Meistersinger-Ouvertüre von Richard Wagner sowie die Sinfonie Nr. 5 von Ludwig van Beethoven.
Unter den zahlreichen Sinfoniekonzerten – unter anderem geleitet von Star-Dirigenten wie Julia Jones – sticht vor allem das sechste besonders hervor: Bei diesem "Wunschkonzert" war das Publikum dazu aufgerufen, auf Wahl-Postkarten aus sämtlichem sinfonischen und orchestralen Konzertrepertoire seine Favoriten auszuwählen, die am 17. und 18. Februar 2013 präsentiert werden. Neben den Chor- und Kammerkonzerten – von letzteren gibt es erstmals sechs Stück – versprechen vor allem die Familienkonzerte im Jubiläumsjahr Spaß selbst für die Kleinsten. So wird am 9. Dezember Tschaikowskis "Nussknacker" aufgeführt. 
 
 
Kölner Kulturpreis für Kunstmesse Art Cologne

Köln - Die international renommierte Kunstmesse Art Cologne ist am vergangenen
Mittwoch mit dem Kölner Kulturpreis ausgezeichnet worden. Die
Kunstmesse gewann den mit 5.000 Euro dotierten Preis in der Kategorie
"Kulturereignis des Jahres 2011", teilte ein Sprecher der Messe am
Donnerstag mit. Das Preisgeld geht an den Förderverein Freunde der Art
Cologne, hieß es in der Mitteilung weiter. Die 2002 gegründete Initiative
sichert durch gezielte Ankäufe Kunstwerke, die als Leihgaben den örtlichen
Museen zur Verfügung gestellt werden.
 
 
Frauenkulturbüro vergibt zwei Künstlerinnenpreise NRW
 
Krefeld - Das in Krefeld ansässige Frauenkulturbüro NRW vergibt in diesem Jahr den Künstlerinnenpreis NRW an zwei Künstlerinnen im Bereich der Freien Szene der Darstellenden Künste. Der diesjährige Hauptpreis ist mit 5.000 Euro, der Förderpreis mit 10.000 Euro dotiert, hieß es am Donnerstag in einer Mitteilung. Einsendeschluß für die Bewerbung ist der 24. Juli. Bewerben können sich alle Künstlerinnen der Freien Szene der Darstellenden Künste, die entweder in NRW geboren sind, hier leben oder arbeiten.
 
 
Tagung über das Jiddische im Rheinland
 
Köln - Das Jiddische im Rheinland ist Thema einer Tagung, die der Landschaftsverband Rheinland (LVR) am 29. Juni in Köln veranstaltet. Wie eine Sprecherin des Verbandes am Mittwoch mitteilte, wurde bislang die Rolle des Jiddischen für die Alltagssprache im Rheinland immer ausgespart. Dies sei umso erstaunlicher, als gerade die Sprache der Juden sehr viele hörbare Spuren im sprachlichen Alltag hinterlassen hat, wie etwa die Worte "baldowern", "Schlamassel", "Stuss" oder "Zores" zeigten, hieß es in der Ankündigung weiter.
Die Sprachabteilung des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte begibt sich bei der Tagung gemeinsam mit dem LVR-Kulturhaus Landsynagoge Rödingen auf die Spuren des Jiddischen im Rheinland. Dabei soll es unter anderem um die Fragen gehen, "Was ist Jiddisch", "Wer sprach - oder spricht - wo welche Variante des Jiddischen?", "Wie sprach die jüdische Bevölkerung im Rheinland und was ist aus ihrer Sprache geworden". Zudem werden Spuren des Jiddischen in den rheinischen Rotwelschdialekten, im Ruhrdeutschen und in der aktuellen Umgangssprache aufgedeckt.
Auch jüngste Funde aus der "Archäologischen Zone" in Köln erlauben laut Verband einen aufschlussreichen Blick in die Sprachgeschichte der jüdischen Bevölkerung im mittelalterlichen Köln. Die Tagung im Horion-Haus des LVR in Köln Deutz findet von 14 bis 18.30 Uhr statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldungen werden unter der Telefon-Nummer: 0228-9834235 oder per Mail an: peter.honnen@lvr.de erbeten.
 
 
Tobia Bezzola wird ab 2013 neuer Leiter des Museums Folkwang in Essen
 
Essen - Der Kunsthistoriker Tobia Bezzola wird ab 2013 neuer Direktor des international renommierten Museums Folkwang in Essen. Auf Vorschlag der Findungskommission habe das Kuratorium des Museums jetzt diese Entscheidung einstimmig getroffen, teilte eine Sprecherin des Museums am Freitag mit. Bereits ab dem kommenden Herbst wird der Schweizer Kunsthistoriker dem Haus beratend zur Seite stehen, hieß es weiter. Bezzola übernimmt als neuer Chef des Museums die Nachfolge von Hartwig Fischer, der bereits Anfang Mai als neuer Generaldirektor an die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden gewechselt ist.
Der 1961 geborene Bezzola arbeitet seit 1995 als Kurator am Zürcher Kunsthaus. In den vergangenen Jahren kuratierte er dort über 30 Ausstellungen zur Kunst der Moderne und der Gegenwart, aber auch zur Fotografie. Zuletzt hatte er eine große Picasso-Ausstellung kuratiert. Seine Retrospektive zum Werk von Thomas Struth war vor zwei Jahren auch in der Kunstsammlung NRW in der NRW-Landeshauptstadt zu sehen gewesen. Bezzola studierte Philosophie und Kunstgeschichte in Bern und Zürich.
Bereits seit Februar dieses Jahres war eine Findungskommission auf der Suche nach einem geeigneten Experten für die Leitung des Museums Folkwang. Gesucht und mit Bezzola gefunden wurde ein Fachmann mit Internationalität, "der die ganze Breite des Museums abbilden kann", hieß es am Freitag weiter. Das Folkwang-Museum beherbergt eine bedeutende Sammlung mit Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts.
Internet: www.museum-folkwang.de


Tausende Zuschauer bei Premiere der Karl-May-Festspiele in Elspe
 
Elspe - Mehrere tausend Zuschauer haben am Samstag die Premiere der diesjährigen Karl-May-Festspiele im sauerländischen Elspe erlebt. In der bis zum 2. September laufenden Saison steht  "Winnetou I" auf dem Programm der Freilichtbühne. Die Veranstalter erwarten wie in den Vorjahren mehrere zehntausend große und kleine Besucher zu den Aufführungen. Gezeigt wird, wie das "Greenhorn" Charly als Landvermesser in den Wilden Westen kommt und schließlich als Old Shatterhand der Blutsbruder des Apatschen-Häuptlings Winnetou wird.
Die Geschichte einer großen Freundschaft zeigt zudem den Kampf der beiden Westernstars gegen die brutale Santer-Bande, die nichts unversucht läßt, um in den Besitz des legendären Goldschatzes der Apatschen  zu kommen. Über 60 Darsteller und Stuntmen und rund 40 galoppierende Pferde sind auf der riesigen Freilichtbühne dabei, um das wahrscheinlich bekannteste Stück Karl Mays auf eine der größten Freilichtbühnen Europas zu bringen.
Der Hamburger Carlsen-Verlag hat zum 100. Todestag des Schriftstellers Karl May eine illustrierte und witzige Biografie über den Autor - erzählt aus der Sicht von Old Shatterhand herausgebracht. Darin erzählt Christian Moser "die ganze Wahrheit" über Karl May, der mit weltweit über 200 Millionen verkauften Büchern der meistgelesene Schriftsteller deutscher Sprache ist.
 


Redaktion: Frank Becker