The world is mine Christian Hellmich mit seiner ersten Museumssausstellung in der
Christian Hellmichs (*1977 in Düsseldorf) Malerei ist präzise und salopp zugleich. Die aktuelle Ausstellung in der Von der Heydt-Kunsthalle in Wuppertal-Barmen zeigt mehr als 30 Arbeiten von 2006 bis zu den jüngsten, im April 2012 entstandenen Bildern. Stand zunächst die gegenständlich anmutende Darstellung von Architekturen im Zentrum seines Schaffens, so treten in neueren Bildern Figuren und Formen hinzu. Mit Hilfe imaginärer Bauzäune, Pavillons, Stationen erkunden die Bilder die Grenze zwischen dem Konkreten und dem Abstrakten, dem Wie und dem Was der Malerei. Mit einem bewußt modulhaften Zusammensetzen der Bilder verweist er auf die Konstruiertheit der Wahrnehmung und die Möglichkeiten der Malerei. Seine Arbeiten sind, wie Hellmich es beschreibt, „ein Schnitt durch das visuelle Rauschen unserer Zeit“. Von der Heydt-Kunsthalle Wuppertal Neue Form- und Bildsprache
Der Produktionsprozeß bleibt sichtbar und erzeugt Bilder, die zwischen Offenheit und
Am Beginn des 21. Jahrhunderts Hellmich lotet aus, wie weit er dieses Konzept in Richtung Abstraktion treiben und trotzdem eine Art Gegenständlichkeit aufrechterhalten kann. Er schöpft dabei aus den unterschiedlichsten Quellen - dem eigenen Fotoarchiv über den Bildervorrat der Kunstgeschichte bis hin zu ganz profanen Discounter-Prospekten. Ziel ist eine wertfreie Nebeneinanderstellung, schließlich auch eine Neukontextualisierung verschiedener Bildwelten und -realitäten. Dabei hat Hellmich, dessen Bildwerk mit völlig neuen Formen und Strukturen konfrontiert, am Beginn des 21. Jahrhunderts eine Bildsprache gefunden, die gelegentlich an Frank Lloyd Wrights Architekturen, Claus Burys große schwebende Formen und die Leipziger Schule erinnert. Doch ist er
Behaupten ohne beweisen zu müssen Als Maler fordert Hellmich ein „Erkennen ohne Wiedererkennen“ heraus und spielt gekonnt mit dem Kontrast präziser Linien und abstrahierender Motivdarstellungen, mit klarer Kontur und leuchtenden Farbflächen, mit räumlicher Tiefe und Flachheit. Verwaiste, halbbekannte Bildräume lassen den Betrachter vor dem Bild zur Hauptfigur werden, lassen ihn förmlich in die Szenerie hineintreten. „Die Freiheit der Kunst ist, behaupten zu können ohne beweisen zu müssen“ (Hellmich). Christian Hellmich hat an der Essener Folkwang Akademie studiert und lebt und arbeitet jetzt in Berlin. Die Ausstellung in der Kunsthalle ist seine erste Museumsausstellung, kuratiert von Dr. Beate Eickhoff. Es ist ein farbig bebildeter Katalog mit Texten von Ludwig Seyfarth und Markus Heidingsfelder zum Preis von 15,- € im Verlag des Von der Heydt-Kunsthalle erschienen.
Die Ausstellung in der Kunsthalle Barmen des Wuppertaler Von der Heydt-Museums wird morgen, Sonntag, den 24.6.2012 um 11.30 Uhr mit einer Vernissage eröffnet. Es sprechen Dr. Gerhard Finckh und Ludwig Seyfarth.
Weitere Informationen: www.von-der-heydt-kunsthalle.de
Redaktion: Frank Becker |