Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt





Düsseldorfer Kulturfestival "Quadriennale" widmet sich 2014 dem Thema Zukunft
 
Düsseldorf - Zukunft ist das zentrale Thema des Kulturfestivals "Quadriennale" 2014 in Düsseldorf. Wie der städtische Kulturdezernent Hans-Georg Lohe am Freitag in Düsseldorf mitteilte, findet das Festival unter dem Motto "Über das Morgen hinaus" statt. Oberbürgermeister Dirk Elbers sagte bei der Vorstellung des Programms der 3. Quadriennale, die Stadt wolle sich "stärker denn je als einen der wichtigsten Kunststandorte Deutschlands" präsentieren. Damit setze man auch ein klares Zeichen, "wie wichtig Kunst und Kultur für das Selbstverständnis unserer Stadt sind", sagte Elbers.
Wie bereits 2006 und 2010 werden unter dem Dach der Quadriennale die Potenziale der bedeutenden Kunstmuseen und Ausstellungshäuser der Stadt zusammen geführt. Mit dem Kulturwissenschaftler Wolfgang Ullrich von der Karlsruher Hochschule für Gestaltung gibt es erstmals einen Programmleiter des Festivals. Das Festival will 2014 Vorstellungen von Zukunft in Kunst und Wissenschaft aus verschiedenen Epochen in den Mittelpunkt stellen. "Die Ausstellungen sowie das Vor- und Begleitprogramm werden aufzeigen, daß Kunst, Wissenschaft und Technik bei der Entwicklung von Zukunftsphantasien lange Zeit in enger Verbindung miteinander standen", sagte Ullrich.
Die 3. Quadriennale Düsseldorf findet vom 4. April bis zum August 2014 statt. Finanziert wird sie von der Landeshauptstadt Düsseldorf mit einem Gesamtbudget von bis zu fünf Millionen Euro. Anders als bei den vorausgegangenen Kunstfestivals werden diesmal mehrere Veranstaltungen auf den offiziellen Start der Quadriennale Düsseldorf 2014 vorbereiten. So findet bereits Anfang 2013 ein Symposion statt. Darüber hinaus soll 2013 auch eine Vortragsreihe auf das Kulturfestival einstimmen.
 
 
 
FilmSchauPlätze NRW kommen ab dem 12. Juli erneut ins Ruhrgebiet

Düsseldorf/Essen - Tolle Filme vor thematisch passender Kulisse und ungewöhnlichem Rahmenprogramm: Das ist das Konzept der FilmSchauPlätze NRW, die seit nunmehr 15 Jahren von der Film- und Medienstiftung NRW durchgeführt werden. Am 12. Juli startet die Reihe in Monschau, danach geht sie auf Tour durch 13 weitere Städte, darunter sind sieben Ruhrgebietsstädte, hieß es am Freitag in einer Ankündigung.
Kino unter freiem Himmel gibt's unter anderem am 24. Juli auf der Kokerei Hansa in Dortmund und am 28. Juli auf der Halde Rungenberg in Gelsenkirchen, dann gibt es zudem KinoPicknicks im Rahmen des Erlebnisprogramms "Unter freiem Himmel". Die Besucher können den Film von ihren Decken aus genießen und währenddessen ihre Picknickkörbe leeren. Weitere Stationen der FilmSchauPlätze in der Metropole Ruhr sind die Künstlerzeche Unser Fritz 2/3 in Herne (26. Juli), die Oberhausener Innenstadt (1. August), der Rathausplatz in Datteln (2. August), das alte Ruderhaus in Bottrop (16. August) und das Stadttheater Hagen (25. August). Der Eintritt zu allen Vorstellungen ist frei.
 
 
Staffan Valdemar Holm "enttäuscht von Düsseldorf"
 
Der Chef des Schauspielhauses am Gustav-Gründgens-Platz hat für die kommende Spielzeit 800.000 Euro weniger zur Verfügung
 
Düsseldorf - Der Chef des Schauspielhauses am Düsseldorfer Gustav-Gründgens-Platz, der Schwede Valdemar Holm, zürnt mit den politisch Verantwortlichen in der NRW-Landeshauptstadt. Er muß nach eigenen Angaben in der neuen Spielzeit mit rund 800.000 Euro weniger öffentlicher Gelder auskommen. Dadurch müsse er zwei große Produktionen im Spielplan streichen, kündigte Holm im Gespräch mit der Tageszeitung "Rheinische Post" an. Der 1958 geborene Holm ist erst seit August vergangenen Jahres Intendant am Düsseldorfer Theater.
Er betonte in dem Gespräch, die Kürzungen nicht hinzunehmen und verwies auf finanziell bedeutend klammere Kommunen wie Dortmund und Bochum, die beide die durch den Tarifabschluss im öffentlichen Dienst gestiegenen Lohn- und Gehaltskosten kompensiert hätten. Er dagegen müsse für die Tariferhöhung von etwa 450.000 Euro selbst aufkommen. Zu diesen Kosten kommen laut Holm noch 350.000 Euro, die die Stadt bislang als Sonderzahlung ans Theater gegeben habe und die nun gestrichen wurden. Der Intendant warf der Stadt vor, in Sachen Kulturförderung "mit zweierlei Maß" zu messen. So koste das 2014 erneut anstehende Kulturspektakel Quadriennale die Stadt 5 Millionen Euro.
In dem Zeitungsinterview räumte Holm ein, daß die Auslastung im Großen Haus und im Kindertheater leicht gesunken seien. Er verstehe seine Arbeit darin, das Theater zu verteidigen. Ihm gehe es "um Qualität, Standard und Entwicklung" und nicht nur um Auslastung, sagte der Intendant und gab sich überzeugt: "Wir können unser Publikum sicher noch vermehren." Ans Aufgeben denkt Holm nach eigenen Angaben nicht. Er wies aber darauf hin, daß er seinen Intendantenvertrag nicht unterschrieben hätte, wenn er damals schon von den Sparmaßnahmen der Stadt gewusst hätte. "Für mich kommt als Erstes die Kunst und dann erst die Quote", so Holm weiter.
 
 
Moerser Schloßtheater droht das Aus ab 2015
 
Stark überschuldete Stadt denkt auch über Streichung anderer kultureller und sozialer Einrichtungen nach
 
Moers - Deutschlands kleinstem Stadttheater, dem Schloßtheater im niederrheinischen Moers, droht das Aus ab dem Jahr 2015. Auch das Moers Festival sowie das Comedy Arts Festival stehen nach einem am Donnerstag veröffentlichten Arbeitspapier von Bürgermeister Norbert Ballhaus zur Sanierung des kommunalen Haushalts zur Disposition. Die Rede ist weiter von der Kürzung von Zuschüssen für die Volkshochschule, die interkulturellen Zentren, die Bürgerservice-Stellen. Bei der Ausgabenreduzierung reicht die Palette von der Streichung der Stadtteilbibliotheken über Altentagesstätten bis hin zur Sportförderung.
Damit Mittel aus dem Stärkungspakt des Landes NRW nach Moers fließen können, muß die Stadt bis zum Jahr 2021 insgesamt 61,5 Millionen Euro einsparen. Ballhaus schlug als Maximalforderung vor, das Schloßtheater Moers ab 2015 zu schließen und die kommunalen Zuschüsse für das Moers-Festival in Höhe von 560.000 Euro sowie für das Comedy Arts Festival in Höhe von 65.000 Euro ab 2014 zu streichen. Gerade das Theater hat in den letzten Jahren immer wieder durch innovative Projekte etwa zum Thema Armut, Alter oder Sterben bundesweit positive Beachtung gefunden.