Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen


Ausstellung "Ein Wunsch bleibt immer übrig" in Köln
 
Kasper König zieht mit der Schau eine Bilanz seiner 12-jährigen Amtszeit als Direktor des Museum Ludwig
 
Köln - "Ein Wunsch bleibt immer übrig" lautet der Titel einer Ausstellung, mit der Kasper König in Köln ab dem 3. Juni eine Bilanz seiner 12jährigen Amtszeit als Direktor des Museum Ludwig zieht. Bis zum 4. November dokumentiert die Schau nach Angaben vom Dienstag die Sammlungstätigkeit Königs und seiner Mitarbeiter und läßt auch die Verzahnung von Ankäufen, bestehender Sammlung und Ausstellungen aufscheinen.
Mit rund 80 Werken aus einem Konvolut von etwa 2000, die seit dem Amtsantritt des Museumschefs ans Museum Ludwig gelangten, entsteht so eine bilanzierende Sammlungspräsentation. Im November 2001 eröffnete König die Ausstellung "Museum unserer Wünsche", mit der er seinen Blick auf die Sammlung des Hauses deutlich machte. Er holte rund 120 Werke ins Haus und kennzeichnete sie mit silbernen Schildchen als Wünsche zur Erweiterung der Sammlung.
Mit Hilfe von Förderern, Stiftern – insbesondere der Peter und Irene Ludwig Stiftung – und Unterstützern gelang es ihm, die meisten dieser Arbeiten mit goldenen Schildern zu versehen, als Zeichen für erfüllte Wünsche. Das machte die Stärken der Sammlung und ihre Entwicklungspotentiale deutlich. Die Ausstellung zeigt unter anderem Werke von Pawel Althamer, Hans-Peter Feldmann, Isa Genzken, Mike Kelley, Zoe Leonard, Gustav Metzger, Matt Mullican, Cady Noland, Manfred Pernice, David Shrigley, Rosemarie Trockel, Christopher Wool und Heimo Zobernig.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr sowie jeden ersten Donnerstag im Monat von 10 bis 22 Uhr geöffnet.
 
 
 
Stadtmuseum zeigt "In den Trümmern von Köln"
 
Köln - "In den Trümmern von Köln" lautet der Titel einer Ausstellung im Stadtmuseum Köln, die vom 1. Juni bis zum 29. Juli Bilder des Künstlers Raffael Becker präsentiert. Wie eine Sprecherin des Museums am Dienstag mitteilte, entstanden die Arbeiten zwischen 1945 und 1947 in der vom Zweiten Weltkrieg stark zerstörten Domstadt.
Seine Bilder vom Leben in den Ruinen – Zeichnungen mit Bleistift und Tusche, teils farbig aquarelliert, doppelseitig auf "organisiertem" Papier, versehen mit kölschen Kommentaren, Titeln oder Dialogen. Ob Not und Hunger, tägliche Mühsal, wiedererwachender Alltag, Schwarzmarkt, "Fringsen" oder einfach nur das Spiel der Kinder inmitten der zerstörten Viertel der Stadt, all diese Themen finden sich in Beckers Bildern wieder, hieß es in der Ankündigung der Schau. Das Stadtmuseum zeigt aus Anlass des 90. Geburtstags des Künstlers eine Auswahl seiner Momentaufnahmen.
 
Die Ausstellung ist dienstags von 10 bis 20 Uhr und mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 geöffnet.
 
 
Ausstellung in Attendorn erinnert an die Anfänge von Winnetou im Sauerland
 
Attendorn - Unter dem Titel "Howgh, woll?!?" zeigt das Südsauerland-Museum in Attendorn ab dem 2. Juni, wie der legendäre Indianerhäuptling Winnetou aus dem Wilden Westen ins Sauerland kam. Bis zum 14. Oktober ist die Schau, die in Zusammenarbeit mit dem Elspe-Festival entstanden ist, zu sehen. Die Ausstellung informiert nach Museumsangaben vom Dienstag über die Geschichte der Indianer Nordamerikas, die Besiedelung der USA, das Leben und Wirken von Karl May, dessen Todesjahr sich 2012 zum 100sten Mal jährt, und die Tradition der Elsper Karl-May-Festspiele.
Die Freilichtbühne Elspe führte 1958 zum ersten Mal ein Stück nach den Werken von Karl May auf, seit 1964 stehen diese Abenteuergeschichten ausschließlich auf dem Programm der Bühne. Viele Jahre trat der beliebte Filmschauspieler Pierre Brice als Winnetou auf, zusammen mit seinem Blutsbruder, dem Geschäftsführer des Festivals, Jochen Bludau in der Rolle des Old Shatterhand. Neben vielen Ausstellungsstücken zum Leben der Indianer Nordamerikas sind auch Devotionalien des Elspe Festivals wie Kostüme, Filme, Requisiten und andere originalgetreue Gegenstände ausgestellt. Seit die Freilichtbühne 1958 erstmals ein Stück nach Karl May aufführte, besuchten bislang mehr als zwölf Millionen Zuschauer das Festival im Sauerland.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr, samstags von 11 bis 16 Uhr und sonntags von 13 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.attendorn.de
 
 
Ausstellung über historische Ortsansichten auf Papier
 
Lemgo - "Stadt - Land - Schloss" lautet der Titel einer Ausstellung über historische Ortsansichten auf Papier, die am 3. Juni im Weserrenaissance-Museum Schloß Brake in Lemgo eröffnet wird. Wie Kurator Heiner Borggrefe am Dienstag mitteilte, war der Kupferstich für die Menschen um 1600 die erste Begegnung mit der globalen Welt. Seefahrer kartierten die Erde und die Menschen sahen erstmals Städte und Landschaften aus geheimnisvollen Ländern.
Georg Braun (1541-1622) und Matthäus Merian d. Ä. (1593-1650) gaben Atlanten mit Stadtbildern und Schlössern heraus. Die reizvollen Veduten zeigen oft auch die Einwohner in ihren typischen Trachten. Das Weserrenaissance-Museum besitzt eine große Sammlung früher Ortsansichten. Die wertvollen Drucke können nur selten gezeigt werden. Nun sind sie erstmalig bis zum 30. September in einer repräsentativen Auswahl zu sehen.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.wrm.lemgo.de
 
 
Emschertal-Museum in Herne würdigt den Bildhauer Wilhelm Wulff
 
Herne - Das Emschertal-Museum in Herne zeigt ab dem 1. Juni eine Ausstellung zum Werk des Grafikers und Bildhauers Wilhelm Wulff. Der 1891 geborene Wulff gehöre zu Unrecht zu den heute vergessenen Künstlern der klassischen Moderne, hieß es am Dienstag in einer Ankündigung der bis zum 22. Juli terminierten Schau. Noch vor dem Ersten Weltkrieg machte er eine Ausbildung zum Holzschnitzer und nahm - abseits der großen Kunstzentren - die avantgardistischen Strömungen von Expressionismus, Kubismus und Konstruktivismus in seine Kunst auf.
In den 1920er und 1930er Jahren war er einer der führenden Bildhauer Westfalens, hieß es im Vorfeld der Ausstellung weiter. Zwischen 1933 und 1958 schuf er zahlreiche Denkmäler für verunglückte Bergleute im Ruhrgebiet. Nach 1945 bis zu seinem Lebensende im Jahr 1980 trat er vor allem mit realistischen Auftrags-Porträts an die Öffentlichkeit. Das Werk von Wulff zeigt nach Angaben von Museumsleiter Oliver Doetzer-Berweger auch exemplarisch, wie sehr man als freischaffender Künstler zwischen den Polen künstlerischer Avantgarde, konventioneller Auftragskunst und nationalsozialistischer Kunstdiktatur manchmal nur mühsam seinen eigenen Weg gehen konnte.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 13 und von 14 bis 17 Uhr, samstags von 14 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Bundeskunsthalle zeigt Arbeiten von Anselm Kiefer
 
Bonn - Unter dem Titel "Am Anfang" präsentiert die Bundeskunsthalle in Bonn ab dem 20. Juni eine Ausstellung mit wichtigen Werken des Künstlers Anselm Kiefer. Die gezeigten Exponate stammen aus dem Privatbesitz der Familie Hans Grothe, hieß es am Mittwoch in einer Ankündigung der bis zum 16. September terminierten Schau. Der 1945 geborene Kiefer gilt als einer der bedeutendsten internationalen Künstler unserer Zeit.
Seine epischen Werke faszinieren nicht zuletzt durch ihre ungewöhnliche Materialwahl, die die inhaltliche Aussage unterstützt: Dick aufgetragene Farbschichten, Erde, Blei, Lack, Pflanzen, Kleidung oder Haare lassen die Arbeiten über den zweidimensionalen Bildraum hinausgreifen. Für die Ausstellung wurde eine Auswahl der wichtigsten Werke aus drei Jahrzehnten mit dem Schwerpunkt auf der 2000er-Dekade getroffen.
Bildensembles von 2010 und 2011 belegen Kiefers großes Interesse am Thema des Panoramas. Es dominieren christlich-jüdische und mythologische Themen im Gegensatz zu den frühen Bildern und Ensembles vor der Übersiedlung des Künstlers nach Frankreich vor 20 Jahren, die sich mit der deutschen Vergangenheit und Mythologie befassten. Das oft beschriebene Pathos in Kiefers Werken erscheint in diesen neuen Arbeiten eigentümlich gebrochen, zurückgenommen und neutralisiert. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der in Bonn ansässigen Stiftung Kunst und Kultur.
 
Die Ausstellung ist dienstags und mittwochs von 10 bis 21 Uhr sowie donnerstags bis sonntags von 10 bis 19 Uhr geöffnet.
 
 
Preußen-Museum in Wesel zeigt chilenische Kunst
 
Wesel - "Chiles junge Kunst im Aufbruch" lautet der Titel einer Ausstellung im Preußen-Museum in Wesel. Die bis zum 24. Juni terminierte Schau präsentiert nach Angaben einer Museumssprecherin die faszinierende Vielfalt chilenischer Kunst in ausgewählten Beispielen und setze die "Lateinamerikalinie" des Museums aus den vergangenen Jahren fort.
In vielen Arbeiten der führenden chilenischen Künstler ist die Suche nach ihrer eigenen Identität und der ihres Landes zu spüren, die große Frage nach dem Verhältnis von Tradition und Moderne, hieß es im Vorfeld der Ausstellung. So schlagen diese Werke einen Spannungsbogen, der vom alten indianischen Erbe, dem hispanischen Kultureinfluß bis zu den aktuellen Fragen der modernen Informationsgesellschaft und des Umgangs mit natürlichen Ressourcen reicht. Die Schau zeigt Arbeiten von 9 chilenischen Künstlerinnen und Künstlern.
 
Die Ausstellung ist mittwochs bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
"Schlafzimmer der Welt" im Paderborner Museum für Stadtgeschichte
 
Paderborn - "Schlafzimmer der Welt" lautet der Titel einer Ausstellung, die ab dem 16. Juni im Paderborner Museum für Stadtgeschichte zu sehen ist. Zu sehen sind Aufnahmen der Münchner Fotografin Herlinde Koelbl. Für sie haben Menschen in Berlin, London, Rom, Paris, Moskau und New York die Türen zu ihrem Schlafzimmer geöffnet und Einblicke in ihr intimes Reich gewährt.
Die Fotografin besuchte Arme und Reiche, Alte und Junge, Exzentriker und Durchschnittsbürger, Verheiratete und Singles, Berühmte und Unbekannte und lichtete sie in ihrer typischen Schlafkleidung auf dem Bett ab, hieß es im Vorfeld der bis zum 15. Juli terminierten Schau. Entstanden sei eine Milieu- und Menschenstudie, die über die Gefühle zwischen Paaren ebenso viel verrät wie über nationale und soziale Unterschiede.
 
Die Ausstelllung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.paderborn.de 
 
 
Kunstmuseum Gelsenkirchen zeigt Arbeiten von Elmar Gehlen
 
Gelsenkirchen - Das Kunstmuseum in Gelsenkirchen präsentiert vom 3. Juni an bis zum 8. Juli die Ausstellung "Zwischen Kunst und Theater". Gezeigt werden Modelle, Objekte und Malerei von Elmar Gehlen. Der 1943 in Homberg geborene Gehlen arbeitet als Schauspieler, Regisseur, Jazzmusiker, Maler und bildender Künstler und gilt als Multitalent, hieß es in der Ankündigung der Schau.
Im Museum schlägt er die Brücke zwischen Bildender Kunst und Theaterkunst. Zu sehen sind großformatige Bilder, die aus seiner Arbeit der Inszenierung "Die Entführung aus dem Serail" von Mozart 2008 am Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen entstanden. Gehlen, der auch für das Bühnenbild verantwortlich war, legte damals selbst Hand an, um die großen Prospekte und Seitenwände von 30 x 5 laufenden Metern zu malen.
Ausgestellt sind hier sowohl die bis zu sieben Metern Breite gearbeiteten Bühnenprospekte, als auch die von ihm selbst hergestellten Bühnenmodelle. Ergänzt werden die Leinwandarbeiten durch Objekte, die dem kinetischen Bereich zuzuordnen sind. Neben kleineren Objekten ist hier auch ein ominöser "Schaukelstuhl" zu finden, der eindrucksvoll Omas jugendliche Tangoschritte in Szene setzt. Der Künstler, der erst jüngst mit dem szenischen Konzert "Pantomimusitäten" im MiR gastierte, hat zur Eröffnung eine musikalische Einführung zugesagt.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 

Redaktion: Frank Becker