Meilensteine des Jazz

Miles Davis und Billie Holiday mit klassischen Alben - wieder auf Vinyl

von Sabine Kaufmann
Meilensteine

Zwei Klassiker des Bebop
und Blues neu aufgelegt

Bei Jazzfreunden fallen, nach den Größten unter den Vertretern des amerikanischen Jazz gefragt, garantiert auch zwei Namen, die untrennbar mit Blues und Bebop verbunden sind - die nämlich der Sängerin Billie Holiday
„Lady Day“(1915-1959) und des Trompeters Miles Davis (1926-1991). Beide stehen als Erneuerer ihres Genres und Ikonen des modernen Jazz ganz oben auf der Liste der bedeutendsten Persönlichkeiten.

Ein Meilenstein der Erneuerung des Bebop war und ist „Birth Of The Cool“ des damals mit unglaublicher Energie aufstrebenden jungen Trompeters Miles Davis mit seinem Nonet, zusammengestellt aus Aufnahmen, die er mit einigen der bedeutendsten Jazzer seiner Zeit Anfang 1949 und Anfang 1950 für Capitol machte. Die Drummer Max Roach und Kenny Clarke waren dabei, die Saxophonisten Lee Konitz, Gerry Mulligan, die Pianisten Al Haig und John Lewis, die Posaunisten Kai Winding und J.J. Johnson,  u.a.m.. Für die Arrangements stand damals eine wahre Elite: John Lewis, Gerry Mulligan, Gil Evans, Johnny Carisi und Miles Davis selbst. „Birth Of The Cool“ war mehr als ein Signal – es war ein Fanal. Cool anstatt hektisch war die Parole, Understatement anstatt plakativer Aktion. Und die Jazzfans liebten es! Mulligans „Jeru“, sein „Venus de Milo“ und sein „Rocker“ wurden neben „Budo“ und „Deception“ von Miles Davis zu unverzichtbaren Standards des Cool, ebenso „Boplicity“ von Cleo Henry, „Moondreams“ von Johnny Mercer, „Israel“ von Johnny Carisi und „Darn That Dream“ von DeLange/Van Heusen. In den 62 Jahren seit ihrer ersten Veröffentlichung ist nichts von der Frische dieser Langspielplatte verloren gegangen. PAN AM Records hat das Album in der erstklassigen Qualität einer DMM Pressung auf 180 g Vinyl wieder aufgelegt – eine Perle der Jazz-Geschichte.

Seite 1
1. Jeru (Gerry Mulligan) 3:12
2. Move (Denzil Best) 2:33
3. Godchild (George Wallington) 3:09
4. Budo (Miles Davis-Bud Powell) 2:33
5. Venus De Milo (Gerry Mulligan) 3:10
6. Rouge (John Lewis) 3:13

Side 2
1. Boplicity (Cleo Henry) 3:00
2. Israel (Johnny Carisi) 2:17
3. Deception (Miles Davis) 2:46
4. Rocker (Gerry Mulligan) 3:05
5. Moondreams (Chummy Macgregor-Johnny Mercer) 3:19
6. Darn That Dream (Eddie Delange-Jimmy Van Heusen) 3:24
 
Ebenfalls als Vinyl-Pressung in gleicher Technik und ähnlicher Qualität gibt es von WaxTimeRecords jetzt wieder Billie
Holidays spätes Verve-Album „Songs For Distingué Lovers“, das schon die Brüchigkeit der drogenabhängigen großen Blues-Diva verrät. Nichtsdestoweniger, ja vielleicht gerade deshalb gehen ihre Songs, bei denen sie prominenteste Begleiter hatte, so unter die Haut. Ben Webster am Tenorsaxophon, Harry „Sweets“ Edison an der Trompete, Jimmy Rowles am Klavier, Barney Kessel an der Gitarre, Red Mitchell am Kontrabaß und Alvin Stoller am Schlagzeug – was für eine Besetzung! „Day In, Day Out“ (6:48), „A Foggy Day“ (4:40), „Stars Fell On Alabama“ (4:31), „Comes Love“ (4:00)* „One For My Baby“ (5:42), „Just One Of Those Things“ (5:32), „I Didn´t Know What Time It Was“ (6:02), „Moonlight In Vermont“ (3:52)* – Billie Holiday schöpfte die Sahneschicht der damals berühmtesten Songs ab. WaxTime hat die beiden mit * gekennzeichneten Stücke aus der Original-Aufnahme-Session im Januar 1957 als Extras dem Album hinzugefügt, auf der LP 1958 waren sie nicht dabei.
 
Weitere Informationen: www.in-akustik.com