Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen


Ausstellung "Unterwegs am Rhein" im Bonner Stadtmuseum
 
Bonn - Unter dem Titel "Unterwegs am Rhein" wird heute im Stadtmuseum Bonn eine Ausstellung mit Zeichnungen von Winand Mausbach eröffnet. Das Rheintal fasziniert mit seinen zahllosen Burgen,

Der Rolandsbogen - Winand Mausbach pinx.
verwinkelten Altstädten und verträumten Landschaften seit Jahrhunderten Künstler, die ihre Eindrücke in Bildern festhielten. Auch Winand Mausbach (1916-2000) aus Stommeln bei Pulheim konnte sich dem Reiz nicht entziehen und zeichnete die Godesburg genauso wie den Rolandsbogen und die Ruine Heisterbach. Ihm entgingen aber auch nicht die weniger bekannten Orte - unscheinbare Gäßchen, entlegene Burgen, ein Bildstock bei Rheinbrohl, eine Dorfstraße in Hammerstein oder eine alte Ritterburg in Leubsdorf bei Linz. Mausbach war ein Maler der Idyllen, die er jedoch stets mit nüchternem, sachlichem Blick gezeichnet hat.
Das StadtMuseum Bonn zeigt mit den Rheinansichten eine Auswahl aus dem reichen Schaffen von Winand Mausbach, der schon als Jugendlicher in Köln ausstellte, sich aber erst nach seiner Pensionierung ganz der Kunst widmen konnte. Die Ausstellung dokumentiert außerdem seine künstlerische Entwicklung, sein persönliches Umfeld und Eindrücke von Reisen. Die Ausstellung wurde in Kooperation mit dem Verein der Freunde und Förderer des Heimatmuseums Stommeln sowie dem Kuratorium Sammlung Winand Mausbach verwirklicht.
Die bis zum 6. Mai terminierte Schau zeigt mit den Rheinansichten eine Auswahl aus dem reichen Schaffen des Künstlers.
 
Die Austellung ist mittwochs von 9.30 bis 14 Uhr, donnerstags bis samstags von 13 bis 18 Uhr und sonntags von 11.30 bis 17 Uhr geöffnet.
 

Heinrich-Heine-Institut zeigt "Phantastische Geschichten"
 
Düsseldorf - "Phantastische Geschichten" lautet der Titel einer Ausstellung im Düsseldorfer Heinrich-Heine-Institut, die ab dem 13. Mai "schwarze Romantik in Deutschland und Frankreich präsentiert. Für die junge Generation der französischen Romantiker um 1830 war Deutschland eine Quelle für das Düstere und Schauerliche, hieß es in einer Ankündigung der bis zum 15. Juli terminierten Schau. Eine besondere Rolle spielte dabei auch der deutsche Dichterfürst Goethe mit seinem "Faust", den die Franzosen als romantisches Schauerstück lasen.
Der Schriftsteller E.T.A. Hoffmann, der die französische Tradition der "Phantastischen Geschichten" überhaupt erst begründete und schließlich Heinrich Heine mit seinen Bildern schöner, herzloser Frauen und den Berichten aus der Welt des deutschen Aberglaubens spielten ebenfalls wichtige Rollen. Manches von dem, was die Franzosen von ihren deutschen Nachbarn übernahmen, sei im Verlauf des späteren 19. Jahrhunderts in veränderter Form aus Frankreich wieder zurück nach Deutschland gekommen, hieß es weiter.
In seiner Serie von deutsch-französischen Ausstellungen widmet sich das Heine-Institut zusammen mit dem Balzac-Haus diesem spannenden Abschnitt der gemeinsamen kulturellen Geschichte. Die im Mai startende Ausstellung präsentiert unter anderem Handschriften, kostbare Bücher, zeitgenössische Graphiken und Bilder. Leihgaben stammen aus Pariser Museen und verschiedenen deutschen Sammlungen.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags sowie sonntags von 11 bis 17 Uhr und samstags von 13 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Picasso-Museum Münster erhält große Linolschnitt-Sammlung des spanischen Künstlers
 
Münster - Das Kunstmuseum Pablo Picasso in Münster hat seine Sammlung um eine bedeutende Linolschnitt-Kollektion erweitert. 101 zum Teil großformatige Werke des spanischen Künstlers stellte die Sparkasse Münsterland Ost dem Museum jetzt als Dauerleihgabe zur Verfügung, teilte Museumsdirektor Markus Müller mit. Die Sammlung wurde beim renommierten Londoner Kunsthändler Fredrick Mulder erworben und gilt als weltweit einmalig. Die Linolschnitt-Sammlung ist laut Müller "die größte deutsche Museumskollektion". Ein Teil der neuen Sammlung ist seit  Sonntag in der Ausstellung "Picasso unter Druck" zu sehen.
 
 
Einmalige Zusammenarbeit von Museen zweier NRW-Städte
 
Hattingen/Witten - Mit einer Expressionisten-Schau starteten das Märkische Museum in Witten und das Stadtmuseum Hattingen am Freitag eine Zusammenarbeit, die in Nordrhein-Westfalen als bislang einmalig gilt. Die Bürgermeisterinnen der beiden Kommunen hatten im Dezember vergangenen Jahres vereinbart, gemeinsam Ausstellungen zu zeigen und stärker zu kooperieren, um Personal- und Verwaltungskosten zu sparen. So sitzt die Museumspädagogik der beiden Häuser nun in Hattingen und die künstlerische Leitung in Witten.
Ziel der Kooperation ist es, die beiden Museen trotz der kommunalen Finanznot zu erhalten. Der Kooperationsvertrag gilt vorerst für eine Zeit von zwei Jahren. In der ersten gemeinsamen Ausstellung zeigt das Stadtmuseum Hattingen jetzt bis zum 3. Juni Bilder einflußreicher Expressionisten wie Max Pechstein, Ernst Ludwig Kirchner und Emil Nolde. Einige Werke seien seit mehr als 20 Jahren nicht mehr öffentlich ausgestellt worden, hieß es. Die Präsentation will einen "frischen und spannenden Blick" auf die Phase der Moderne zu Beginn des 20. Jahrhunderts bieten.
 
 
Ausstellung der "Crosses" von Andy Warhol in Kölner Kunststation St. Peter
 
Köln - In der Nacht zum Ostersonntag wird in der Kölner Kunststation Sankt Peter die Ausstellung "Crosses" eröffnet. Sie zeigt nach Angaben eines Sprechers der Kunststation drei von vier der wenig bekannten großformatigen "Crosses" aus dem Besitz des Museums Kolumba. Die 1981/1982 entstandenen Siebdruckgemälde schuf der vor 25 Jahren verstorbene Künstler für eine Galerie in Madrid. Er verstand sie als Gegengewicht für die Messer- und Gewehrmotive, die damals für die spanische Inquisition und für den Bürgerkrieg standen. "Crosses" ist bis zum 6. Mai in der Jesuitenkirche Sankt Peter zu sehen.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis samstags von 11 bis 17 Uhr sowie sonntags von 13 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.
 
 
Kollwitz-Museum in Köln präsentiert den Bildhauer Wilhelm Loth
 
Köln - Das Käthe Kollwitz Museum in Köln zeigt ab dem 30. März eine Ausstellung mit Skulpturen und Zeichnungen des Bildhauers Wilhelm Loth aus den 1950er und 60er Jahren. Nach Angaben des Museums vom Donnerstag war Loth (1920-1993) einer der bedeutendsten deutschen Bildhauer der Nachkriegszeit. Die bis zum 3. Juni terminierte Schau konzentriert sich auf das Frühwerk des in Darmstadt geborenen Künstlers und präsentiert neben Zeichnungen etwa 35 seiner Plastiken.
Das Motiv Torso war für Loth nach seinen eigenen Angaben "Lebensexistenz". Die Verehrung und der persönliche Kontakt zu Käthe Kollwitz war für den Künstler eine wichtige Voraussetzung für sein Schaffen. 1957 schuf er aus Bronze den Torso "Hommage à Käthe Kollwitz". Loth entwickelte ab 1957 zudem einen neuen Reliefstil mit kantigen Brüchen und leicht verwinkelten Flächen, nachdem er einen Zugang zu kubistischem Denken bekommen hatte.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.kollwitz.de
 
 
Ausstellung zum 150. Todestag des Landschaftsmalers B.C. Koekkoek in Kleve
 
Kleve - "B.C. Koekkoek - Im Kreis der Romantik" lautet der Titel einer Ausstellung im Klever B.C. Koekkoek-Haus, die aus Anlaß des 150. Todestages des großen niederländischen

B.C. Koekkoek - Große Buche vor Schloß Moyland
Landschaftsmalers vom 1. April bis zum 16. September präsentiert wird. Der 1803 in Middelburg geborene Barend Cornelis Koekkoek starb am 5. April 1862 in Kleve. Die Ausstellung mit Gemälden aus der Museumssammlung und einzelnen repräsentativen Leihgaben gibt nach Angaben der Aussteller vom Donnerstag einen umfassenden Überblick über das künstlerische Wirken des Malers.
Meisterwerke aus der Sammlung wie die "Große Buche vor Schloß Moyland" oder "Das Porträt einer unbekannten Dame" (Mona Lisa von Kleve) sind ebenso zu sehen, wie ein großformatiges "Bergpanorama mit Mensch und Vieh" oder ein "Sturm" aus niederländischem Privatbesitz. Bereichert werden Koekkoeks Bilder durch die Werke seiner Familienmitglieder und Schüler – so wird unter anderem ein ganzer Salon an Bildern des Johannes Tavenraat zu sehen sein, der in seiner Bildsprache mit den Werken William Turners vergleichbar ist, erklärte der Künstlerische Leiter des Koekkoek-Hauses, Guido de Werd in der Ankündigung.
Die Ausstellung umfaßt insgesamt rund 150 Arbeiten und ist über alle Stockwerke des Museums verteilt. Die Präsentation stellt den Beginn des großen Koekkoek-Jahres 2012 dar, das im Herbst mit der Ausstellung "Gemalt für den König – B.C. Koekkoek und die Luxemburgische Landschaft" seinen Höhepunkt erreicht.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis samstags von 14 bis 17 Uhr sowie sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Historisches Museum Bielefeld zeigt Ausstellung über Leni Riefenstahl
 
Bielefeld - "Leni Riefenstahl. Fotografie - Film - Dokumentation" lautet der Titel einer Ausstellung, die das Historische Museum Bielefeld seit Sonntag präsentiert. Riefenstahl zählt zu den umstrittensten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Von vielen verehrt als geniale Regisseurin, die mit ihren innovativen Ideen Meilensteine des Dokumentarfilms setzte, von vielen anderen beargwöhnt oder verurteilt als begabte und wirkungsvolle Nazikünstlerin, hieß es in der Ankündigung der bis zum 24. Juni terminierten Schau.
Die 2003 verstorbenen Schauspielerin, Regisseurin und Fotografin, die bis zuletzt gegenüber ihrer Rolle in der NS-Zeit uneinsichtig blieb, gelangte mit dem Film "Der heilige Berg" von Arnold Fanck als Schauspielerin 1926 an der Seite von Luis Trenker zu großem Ruhm. Geprägt von Fancks Darstellungsweise der alpinen Natur als Schicksalsmacht verwirklichte Riefenstahl dann im Jahre 1932 ihre erste eigene Regiearbeit. 
Hitler, von ihrer Arbeit beeindruckt, beauftragte sie nur ein Jahr später mit der filmischen Inszenierung der Reichsparteitage der NSDAP in Nürnberg. Mit "Triumph des Willens" im Jahr 1934 lieferte sie die perfekte Inszenierung der nationalsozialistischen Bewegung. Den künstlerischen Höhepunkt ihrer Karriere im Dienste des Nazi-Regimes erreichte Riefenstahl mit ihrer zweiteiligen Dokumentation über die Olympischen Spiele 1936 in Berlin, die sich nahtlos in die nationalsozialistische Ästhetik einfügte. Im Zuge der Entnazifizierung wurde Leni Riefenstahl nach den Zweiten Weltkrieg lediglich als "Mitläuferin" einge­stuft und begann mit ihrer Arbeit über den suda­­nesischen Stamm der Nuba eine Karriere als Fotografin.
Die Ausstellung, die bereits im Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände in Nürnberg und im Holocaust Center in Oslo zu sehen war, zeigt zahlreiche Fotografien, Dokumente, Briefe, Plakate und Filme, die ihre enge Beziehung zum NS-Staat uns einen Machthabern zeigen.
 
Die Ausstellung ist mittwochs bis freitags von 10 bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Redaktion: Frank Becker