Lebensrezepte und Dankadressen

Aus dem Tagebuch

von Erwin Grosche

Foto © Frank Becker
30. Mai:  Psalm für das Volkswagen Zentrum Paderborn. Ich schaue auf mein Auto und weiß, ich bin ratlos. Ich verstehe nicht, warum es fährt. Was sind das für Knöpfe? Was bedeuten die Lampen, die aufblinken, wenn Gefahr droht? - Zum Glück gibt es Herrn Kruppa. Im Ernst, was wäre ich ohne Herrn Kruppa, den Serviceberater für PKW und LKW? Was sollte ich machen ohne Herrn Mikesch, den nichts aus der Ruhe bringen kann. Der zu ihnen hält, auch wenn das Auto schon längst seinen Geist aufgegeben hat. Ich will Herrn Rodrigues nicht vergessen, der sich um die Karosserie des Autos kümmert und manchen Beulen schon einfach die Macht nimmt, indem er sie berührt. Was wäre ein Tag ohne Herrn Mahal, der als gut gelaunter Kundenkurier mich oft nach Hause gebracht hat, wenn mein eigener Wagen noch in den Händen von Herrn Rohde blieb und meine Stimmung einen neuen Tiefpunkt erreicht hatte. Mein Gott, wie oft wußte Herr Duysak weiter, wenn ich am Ende war und keinen Plan mehr hatte, warum mein Auto nicht mehr ansprang? Danke, danke, danke Euch allen, ihr tut das nicht, um mir zu gefallen. Es ist Eure zweite Natur und deswegen liebe ich Euch nur.
 
 
31. Mai:
Das Leben kann so einfach sein
wenn alle blieben stets daheim
und fällt vom Herzen mal ein Stein
dann mauern wir uns damit ein
 
Das Leben kann so einfach sein
egal zu zweit oder allein
und schränkt dein Partner dich sehr ein
dann kann es auch aus Liebe sein
 
Das Leben kann so einfach sein
mal ist es groß, mal ist es klein
und lädt der Tod zur Party ein
dann sagst du „Tschüß“ und machst dich fein.



© 2011 Erwin Grosche
Redaktion: Frank Becker