Taiwans Blumenpracht, HiTec und Umweltschutz

Taipei International Flora Expo 2010/2011

Red./Bec.

Taiwans Blumenpracht:
Taipei International Flora Expo 2010/2011

Minister Johnny C. Chiang
Regierungspresse- und Informationsamt (GIO)
Republik China (Taiwan)
 
Seit November 2010 ist Taipei Gastgeber der Taipei International Flora Expo, einer Pflanzen- und Gartenmesse, die von einem der weltweit führenden Gremien für Gartenbau, dem Internationalen Verband der Gartenbauproduzenten (AIPH), unterstützt wird.
Mehr als 1600 verschiedene Pflanzenarten und 3300 Pflanzenkulturen sind auf der „Flora Expo“ zu

Foto © Frank Becker
sehen. Während der ein halbes Jahr dauernden Ausstellung können mehr als 30 Millionen Exemplare bestaunt werden, darunter unzählige in Taiwan heimische Pflanzen.
Besucher aus Taiwan und der ganzen Welt können aber noch mehr entdecken. Die Vielfalt der taiwanischen Kultur präsentiert sich in zahlreichen kulturellen Shows und Vorführungen der heimischen Gartenbaukunst, der Wissenschaft und des Umweltschutzes.
 
Die Gestaltung der vier Ausstellungsbereiche und vierzehn individuellen Ausstellungspavillons erfolgte nach dem grünen Prinzip „Reduzieren, Wiederaufbereiten, Wiederverwenden“. Acht der bereits bestehenden Gebäude wurden für die Schau so umgestaltet, daß neue Strukturen mit grünen Architekturstandards und innovativen Design zusammenpaßten. Im Fall des „EcoArk“ entstand aus 1,5 Millionen wiederverwertbaren Plastikflaschen das bislang weltweit größte Gebäude aus

Foto © Frank Becker
recyceltemPlastik. Eine Besonderheit des „EcoArk“ ist außerdem die Nutzung von natürlicher Luftzufuhr und Tageslicht sowie LED-Beleuchtung, um den Stromverbrauch zu verringern und mit Hilfe von Solar- und Windkraftsystemen Strom zu erzeugen. Ende März 2011 wird diese zukunftsweisende Konstruktion erstmals im Programm des National Geographic Channel vorgestellt.
Die 91,8 Hektar des Expo-Geländes haben sich nahtlos in eine der dicht besiedelten Metropolen in der Geschichte der Flora Expo eingefügt. Auf Initiative der Stadtverwaltung wurden weitere 350 öffentliche und private Flächen überall in der Stadt in Parkanlagen verwandelt.
 
 
Ausgetüftelt und gelungen
 
Das Innere der Pavillons ist nicht weniger eindrucksvoll. So zeigt beispielsweise der sehr beliebte Pavillon der Träume mehr als zwei Dutzend der wegweisenden Technologien Taiwans - wie

Foto © Frank Becker
papierdünne Lautsprecher, 3 D-Displays, die mit bloßem Auge funktionieren und eine sich 360 Grad drehende Kinoleinwand. Der Schlüssel zum Erfolg des Pavillons liegt in der atemberaubenden künstlerischen Vision der Technologien.
Derartige Vorführungen sind auch aufregend, weil sie die Erwartungen der Besucher noch übertreffen. Es ist als ob Taiwans Designer „über Nacht“ groß geworden sind, obwohl diese „Design Revolution“ eigentlich bereits vor Jahren stattgefunden hat. Alles in allem haben einheimische Designer, Planer, Gärtner, Techniker und Forscher dazu beigetragen, die vielleicht am stärksten in die Zukunft weisende Expo zu organisieren.
Die öffentliche Reaktion auf diese Anstrengungen spricht Bände. Bis Anfang März hatte die Schau über 5,4 Millionen Besucher und das Expo-Fieber reicht inzwischen weit über die Hauptstadt hinaus. Tatsächlich ist eine Anzahl der Pavillons so beliebt, daß die Stadtverwaltung einige auch nach Ende der Expo am 25. April geöffnet lassen wird.
 
 
Kulturelle Entwicklung, „Soft Power“
 
Diese Art des Erfolges geschieht nicht einfach so oder ist nur ein Glücksfall. Es ist das Ergebnis

Foto © Frank Becker
sorgfältiger Planung, guter Qualifikation und harter Arbeit der Organisatoren. Es bedeutet aber noch mehr. Es ist auch ein Manifest der kulturellen Entwicklung der taiwanischen Gesellschaft, die seit langer Zeit zwar für ihren High-Tech-Sektor und wirtschaftlichen Fortschritt doch weniger für ihre sozialen und künstlerischen Attribute berühmt war. Diese jedoch sind jetzt wesentlich für den Erfolg von bedeutsamen Veranstaltungen.
 
So ist die Expo ein gutes Beispiel für Taiwans „soft power“ in der internationalen Gemeinschaft, weil sie auch die freie und offene Gesellschaft Taiwans zeigt , in der sozialer Fortschritt, die individuelle Freiheit und die Einhaltung von Gesetzen geschätzt werden. Die kulturelle Entwicklung gedeiht in einer Atmosphäre der Offenheit und Toleranz, mit wirtschaftlichem Wachstum, einem hohen Ausbildungsstandard und der Respektierung von Menschenrechten. Alle diese Kriterien sind bereits in der heutigen Republik China zu finden, der weltweit ersten chinesischen Demokratie, und können durch solche bedeutenden internationalen Ereignisse wie die Expo mit der ganzen Welt geteilt werden.
 
Deshalb freut sich Taipeh über jede Gelegenheit, das Glück als Gastgeber der AIPH-Expo – für Taiwan das erste Mal – mit allen zu teilen.


Foto: Taipei Vertretung Berlin
 
Taiwan in voller Blüte
 
Alle diese Innovationen und Erfolge sind nicht unbemerkt geblieben. Mitte Februar wurde Taipei im Economist Intelligence Unit Report als eine der grünsten Städte Asiens aufgeführt. AIPH-Präsident Doeke Faber lobte die Expo mit Bezug auf die Betonung des Umweltanliegens als „wirklich einzigartig“. Er erwähnte vor allem auch das Tempo, in dem Taipei in nur vier Jahren eine Expo der Weltklasse organisiert hat, für die andere Gastgeberstädte zehn Jahre benötigt hätten.
Die Bevölkerung der Republik China (Taiwan) sollte stolz auf die Leistungen des Landes sein, das ein solches Ereignis auf hohem internationalem Niveau mit Auszeichnung und Selbstbewußtsein ausgetragen hat. In einem Meer von Frühlingsblumen scheint es, das Kunst, Technologie und Kultur in Taiwan blühen.


Foto © Frank Becker


Informationen auch unter: www.2010taipeiexpo.tw/
 
 
Text: Taipeh Vertretung Berlin – Musenblätter-Redaktion und Fotos: Frank Becker