Das offene Wort

Danke Wprost!

von Frank Becker

Danke Wprost!


Herrjeh! Da regen sich die Leute auf, nur weil ein polnisches Radau-Blättchen Plisch und Plum an zwei höchst attraktiven Brüsten nuckeln läßt, die man unserer Kanzlerin geschickt untergeschoben hat. Schauen wir doch mal genauer hin: Frau Merkel ist schick frisiert, lächelt das strahlendste Lächeln, dessen sie fähig ist – und wäre es ihr Busen, jede Frau müsste sie darum und die beiden streitbaren Giftzwerge daran beneiden.


Meineserachtens hat „Wprost“ damit keineswegs die
souveräne Angela Merkel gekränkt, die schon mit anderen Attacken lächelnd fertig geworden ist: denken wir an ihre höchst geschmacklose Darstellung als Hiltler in „CZAS“ oder die wirklich lustige Sixt-Kampagne für Cabriolets.


Die Blamierten sind, das meinen auch meine polnischen Freunde, die Kaczynski- Brüder, die hier einer angemessenen Lächerlichkeit preisgegeben werden und über die man auch in Polen herzlich lacht. Dabei erinnern mich die beiden irgendwie, ich weiß gar nicht warum, an Gregor Gysi und Oskar Lafontaine. Was in beiden Denkrichtungen mißtauisch machen sollte. Wir aber sollten uns über den derben Scherz dieser hübschen Fotomontage nicht künstlich aufregen, als sei jetzt ein
heiliger Krieg gegen Polen und seine Medien nötig. Man sollte vielmehr versuchen herauszufinden, wem denn der tolle Busen gehört, der auf dem „Wprost“-Titel Frau Merkel ziert. Hier liegt der eigentlich wichtige Hase im Pfeffer. Könnte doch einem bisher anonymen Fotomodell glatt eine Karriere als Playmate oder Pet des Monats winken. Wenden wir uns also wieder den schönen Seiten des Lebens zu und rufen:

Danke Wprost!