Wie heißt der fette Bassist?

Eine völlig abgedrehte Kiste

von Dietrich Rauschtenberger

Foto © Frank Becker
Wie heißt der fette Bassist?
 

Ein hohles Rumoren zermahlt meinen Traum zu Blumenerde. Der Müllwagen! Wenn ich es diese Woche wieder nicht schaffe, wird der Müll uns alle begraben. Ich taumle aus dem Bett, rutsche in die Badelatschen, fahre in den Bademantel, schlittere mit dem überquellenden Mülleimer die Treppen hinunter und spurte dem Müllauto nach. Mein Herz hämmert so laut, daß die Leute auf der Straße stehen bleiben und mich anstarren. Plötzlich wird mir bewußt, wie nackt ich unter meinem schäbigen Bademantel bin.
Der Müllmann kommt mir keinen Schritt entgegen.
Erst als ich wieder vor meiner Wohnungstür stand, merkte ich, daß ich den Schlüssel nicht eingesteckt hatte. Ich war draußen, und es gab keine Möglichkeit in die Wohnung zu kommen. Am liebsten hätte ich mich über das Geländer gestürzt. Da sah ich unten im Hausflur den Briefträger, der die Post sortierte.
»Ich hab hier n Brief und ne Ansichtskarte für Gene Krupa. Könn se mitnehmen.» Sein Blick blieb an meinem Bademantel hängen. »Sonst alles in Ordnung?«
Ich schilderte ihm die Katastrophe.
»Ham se kein Trick, wie se reinkomm?«
»Ich habe die Tür gerade einbruchssicher machen lassen.«
»Ja, dann schön Tach noch.«
Der Brief war vom Sozialamt, die Karte von Louis Armstrong.
Selbstverständlich besitze ich einen Ersatzschlüssel für meine Wohnung. Allerdings habe ich ihn in meinem Proberaum versteckt. Wie sollte ich dahin kommen? Die subjektive Empfindung meiner Nacktheit unter dem Bademantel wuchs mit dem Quadrat der Entfernung. An der Ecke war ein ille­galer Taxistand. Zwei glatzköpfige Fahrer lehnten an einem mattschwarzen Turbo-Taxi und machten sich über meinen Bademantel lustig.
Ich nahm all meinen Mut zusammen und erzählte ihnen meine Geschichte. »Natürlich hab ich jetzt kein Geld dabei«, sagte ich zum Schluß. »Ich kann erst bezahlen, wenn ich wieder in meine Wohnung reinkomme.«
»Ich bin Mussolini. Dat hier is Hitler«, sagte der Jüngere. »Vorige Woche is mir so n Kanake mit derselben Tour gekommen. Uns bescheißt keiner, dazu sind wir viel zu ausgeschlafen.«
»Was soll der Quatsch mit dem Mülleimer?« fragte Hitler.
»Finden Sie nicht, daß ein Mann im Bademantel mit Mülleimer besser aussieht, Herr Hitler?«
»An deiner Stelle würde ich nicht so ne große Lippe riskieren.« Mussolini wischte sich den Schweiß aus dem Stiernacken. »Verpiss dich!«
Erst jetzt sah ich die Hakenkreuze in seinen Augen. Warum haben Jazzmusiker keine Lizenz zum Töten? Uns bleibt nur der Schlüsseldienst und Stress ohne Ende.
In diesem Moment fuhr ein amerikanischer Kombi schräg auf den Bürgersteig. Ein Paar lange Beine in Jeans erschienen, eine Frau mit Baskenmütze und Sonnenbrille folgte nach. Ich kannte sie. Es war die Keyboard-Spielerin von der Gruppe "Lady and the Tramps". Mussolini ließ einen langgezogenen Pfiff hören. Lady ging zum Zigarettenautomaten. Sie war meine letzte Chance. Ich folgte ihr und erklärte ihr meine Lage. Sie schob ihre Sonnenbrille hoch und musterte ungeniert meinen Bademantel.
»Könnte sein, daß ich in die Richtung fahr. Aber leider habe ich überhaupt keine Zeit. Ich bin nämlich unterwegs zu einem Auftritt.«
Bevor ich ihr dazu gratulieren konnte, warf mich ein Stoß zu Boden.
»Hau ab, du Penner!« Es war Mussolini, der es auf die Lady abgesehen hatte. »Kann ich dir irgendwie helfen, Süße. Nur ein doitscher Dübel befreit von allem Übel.«
Sie stieg in ihr Auto, kurbelte die Scheibe runter und bedeutete ihm mit dem Zeigefinger, näher zu kommen. Die Hakenkreuze in seinen Augen nahmen die Form von Herzchen an. Er steckte den Kopf durch das Fenster. Blitzschnell packte sie mit Daumen und Zeigefinger seine Nase und ehe er sich losreißen konnte, hatte sie die Seitenscheibe hochgekurbelt und seinen Hals zwischen Glas und Türrahmen einklemmt. Er zappelte so heftig mit dem Hintern, daß ihm seine Hose auf die Knie rutschte. Ich schob ihm den Brief vom Sozialamt hinten rein.
»Steig ein!« rief Lady mir zu.
Ich ließ mich auf den Beifahrersitz fallen. Mussolinis Kopf hing mit herausquellenden Augen im Fenster. Mit ihrem Lippenstift malte sie ihm die Backen und die Nase knallrot an. Er bewegte sich nicht mehr, wahrscheinlich war der Brief vom Sozialamt mit einem lähmenden Gift getränkt. Ein Stoß von ihr und das Clownsgesicht verschwand. Dann verschluckte uns der dichte Verkehr auf dem Ring.
»Ich kenn dich«, sagte sie, »du bist Gene Krupa, der Trommler von den Flying Assholes.«
»Stimmt!«
»Nett dich zu treffen«, sagte sie, »ich bin Thelonius Monk.«
»Ich dachte, Monk wär n Mann gewesen.«
»Noch nie was von Geschlechtsumwandlung gehört?« Lachend schnippte sie die Kippe aus dem Fenster. »Hör mal! Ich hoffe, du hast n bißchen Zeit mitgebracht. Weil ich nämlich erst noch meine Band einsammeln muß.«
»Nee, im Moment hab ich nichts Besonderes vor - mal abgesehen von dem Schlüssel.«
»Cool!« Sie steckte sich die nächste Zigarette an.
Auf dem Handschuhfach klebte ein Sticker mit einer Trommel, die wie ein Ohr geformt war. Darunter stand: Erst wenn das letzte Trommelfell geplatzt ist, werdet ihr merken, was Stille ist. Ich zeigte darauf und sagte: »Wenn ich nicht gerade im Bademantel unterwegs bin, hab ich immer einen Seitenschneider in der Tasche, um notfalls die Lautsprecherkabel durchzukneifen.«
»Kann nicht schaden«, sagte Lady Monk.
Sie hupte vor einem verwahrlosten Haus, das anscheinend nur noch von Grafitti zusammengehalten wurde. Bald darauf kam ein fetter Typ heraus, links trug er einen E-Bass, rechts einen Verstärker. Er schob das Zeug auf die Ladefläche neben Lady Monks Keyboard-Equipment und rutschte auf die Rückbank. Er kam mir bekannt vor, aber seine Name fiel mir nicht ein. 
»Das ist Gene Krupa«, sagte Lady Monk. »Er hat ne Schlüsselkrise.«
»Hallo!« sagte der fette Bassist. »Tut mir leid, aber ich hab meinen Namen vergessen.« Er zauberte einen Joint aus der Tasche und sagte: »Wir haben schon einen Trommler.«
»Wen spielt er denn, euer Trommler?« fragte ich.
»Tony Williams.«
»Neuerdings wird er immer langsamer«, sagte Lady Monk.
»Das gibts doch nicht.«
»Doch! Neulich wars besonders schlimm. Ich sag zu ihm, eh, Tony, sag ich, das Tempo ist im Keller, Alter! Ich krieg voll die Krise, Mann!«
»Das ist eben Scheiße!«, sagte der fette Bassist. »Wenn du ihn immer Schlaftablette nennst, darfst du dich nicht wundern, wenn er nervös wird. Du weißt doch, wie sensibel er ist.«
»Hör doch auf! Der is so sensibel wie ne Flaschenpost«, sagte Lady Monk. »Wenn er bekifft is, kriegt er ein sehr verzögertes Verhältnis zum Off-Beat. Dann meint er, der Rhythmus wär n Sofa, wo er es sich drauf bequem machen kann. Und dann sinkt das Tempo langsam wie n Grabstein in die Erde.«
Als wir an der Fabrik ankamen, wo mein Proberaum ist, tat es mir richtig leid, daß wir uns trennen mußten. Man glaubt nicht, wie Leute einem binnen kürzester Zeit ans Herz wachsen können.
»Du siehst echt scheiße aus im Bademantel«, rief der fette Bassist, als sie vom Hof fuhren.
Der Schlüssel für den Proberaum lag unter dem Fußabtreter. Aber wo war der Wohnungsschlüssel? An dem Haken, wo er hingehörte, jedenfalls nicht. Ich warf die Kaffeemaschine an und dachte dabei über die Einsamkeit des Home Recorders nach. Eine halbe Stunde später - ich suchte immer noch den Wohnungsschlüssel - schepperte der Tür-Gong. Es waren Lady Monk, der fette Bassist und ein anderer Typ, den ich noch nicht kannte.
»Das ist Charlie Parker«, sagte Lady Monk.
»Hallo, Charlie! - Warum seid ihr zurückgekommen?«
»Pack deine Trommeln ein!« sagte Lady Monk. »Unser Trommler ist ausgefallen. Du mußt uns aushelfen.«
»Ich hab aber meinen Wohnungsschlüssel noch nicht gefunden.«
»Das interessiert mich jetzt nicht. Ich hab dir n Gefallen getan, jetzt tust du mir einen. Wo ist das Problem?«
»Und was ist mit Tony?«
»Sie hat seinen Kopf zwischen ein Paar Monitorboxen eingeklemmt und ihm das Tempo mit einem Metronom unter die Schädeldecke gehämmert«, sagte der fette Bassist. »Jetzt ist er taub.«
»Sein Problem, wenn er das Tempo nicht halten kann«, sagte Lady Monk. »Außerdem war Tony schon immer hörgeschädigt, anders ist seine Trommelei gar nicht zu erklären.«
»Wo ist denn euer Auftritt?« fragte ich.
»In Berlin. Wir spielen für das Verteidigungsministerium.«
»Und wer ist sonst noch dabei?«
Der fette Bassist flüsterte mir einen Namen ins Ohr.
Sie halfen mir, mein Schlagzeug einzuladen, und kaum hatte ich mich hinten im Auto neben Charlie Parker und den fetten Bassisten gequetscht, machte Charlie sich daran, mir ein Öhrchen abzukauen.
»Wenn ich keinen Auftritt habe, sitz ich zu Hause und starre mein Saxo­fon an, bis ich das Gefühl habe, ich hätte es noch nie gesehen.«
»Wär vielleicht besser gewesen«, sagte der fette Bassist.
»Ich will die Sache nicht dramatisieren«, sagte Charlie Parker, »aber ich habe mich von meinem Instrument entfremdet.«
»Sein Horn ist von der Firma Weltschmerz und schon so alt, daß er es demnächst einschläfern lassen muß«, sagte der fette Bassist in vertraulichem Ton zu mir, während er umständlich einen Joint anzündete. »Hör zu, Charlie! Du mußt endlich akzeptieren, daß du ein Musikinstrument nicht mit schönen Reden bezwingen kannst, sondern nur durch üben.«
»Schon wenn ich mein Horn auspacke, überwältigt mich ein lähmendes Gefühl der Sinnlosigkeit«, jammerte Charlie. »Ach, warum bin ich nur an dieses Saxofon gekettet bis an das Ende meiner Tage?«
»Du nervst, Charlie!«, sagte der fette Bassist. »Wenn hier einer ein Problem hat, dann ich.« Er wendete sich an mich. »Ich hab nämlich vergessen, wie ich heiße.«
»Irgendwie kommst du mir bekannt vor. Ich bin sicher, daß ich deinen Namen schon mal gehört habe.«
»Sag mir Bescheid, wenn er dir einfällt. Würd mich echt mal interessieren.«
Wir hielten an einer Bushaltestelle. Da stand ein Schwarzer mit einer total futuristische Sonnenbrille, neben ihm stand ein Riesenkoffer.
»Da ist er!«, sagte Lady Monk.
»Wie jetzt?« fragte ich. »Seit wann spielt Miles Davis denn Tuba?«
»Heutzutage mußt du sehr flexibel sein«, sagte Charlie Parker, während Miles die Tuba hinter den Sitzen verstaute. »Ich spiel zum Beispiel zusammen mit Dizzy Gillespie in einer Dixieland Band. Dizzy spielt Kornett, ich spiel Klarinette.«
Miles Davis setzte sich auf den Beifahrersitz.
»An deiner Nase klebt so n weißes Zeug, Miles«, sagte ich.
»Er ist drogenabhängig«, sagte der fette Bassist und feuchtete den Joint an, der schief abbrannte.
»Du nimmst Drogen, Miles?« fragte ich. »Das hätte ich nicht von dir gedacht« 
Miles drehte sich zu mir um. »Willst du wissen, warum?« Er wischte sich die Nase ab. »Nun gut, ich will es dir sagen, obwohl du ein verdammter Weißarsch bist. Ich frage mich, ob es richtig war, den Jazzrock zu erfinden.«
»Das frag ich mich schon lange«, sagte ich.
Miles faßte mich am Arm. »Neuerdings erscheint mir Louis Armstrong im Traum und macht meinen Ansatz schlecht.« Plötzlich schob er seine Sonnenbrille auf die Stirn und starrte mich an. »Wer zum Teufel bist du überhaupt? Und warum hast du diesen beschissenen Bademantel an?«
»Er ist Gene Krupa, verdammt noch mal!« sagte Lady Monk. »Laß ihn in Ruh. Er springt für Tony Williams ein.«
»Wieso? Was ist denn mit Tony?«
»Tony hat einen Virus im Betriebssystem«, sagte Lady Monk. »Er muß neu formatiert werden.«
Unser Wagen nahm seine Bahn wie ein Geschoß. Ich saß eingepfercht zwischen Charlie Parker und dem fetten Bassisten, der einen neuen Joint herumgehen ließ. Ich kam einfach nicht auf seinen Namen.
Lady Monk drehte das Radio lauter. »Scheiße!« sagte sie. «Tausend Kilometer Stau und wir mitten drin.«
Vor uns blinkten massenhaft gelbe und rote Lichter. Und plötzlich tauchte neben uns auf dem Seitenstreifen ein mattschwarzes Turbo-Taxi auf. Am Lenkrad saß Hitler und fletschte die Zähne, daneben Mussolini, der aussah wie eine Fleischwurst kurz vorm Platzen. Er kaute noch an dem Brief vom Sozialamt, den ich ihm zu lesen gegeben hatte.
»Noch mehr Scheiße!« Mir wurde schlagartig klar, daß der lustige Teil der Geschichte jetzt vorbei war.
Der Stau kam endgültig zum Stillstand. Reifen quietschten, die Türen des Turbo-Taxis klappten auf, unsere Verfolger sprangen heraus. In ihren Händen hielten sie Keulen aus poliertem Aluminium, die sie drohend über uns schwangen.
»Verriegel die Türen!« rief ich. »Ich möchte nicht sterben, bevor ich weiß, wie der fette Bassist heißt.«
»Wenn wir nicht aussteigen, hauen sie das Auto zu Klump«, sagte Lady Monk.
»Besser das Auto als uns.«
Die Leute stiegen aus den Autos und umringten uns. Mussolini und Hitler störte das überhaupt nicht. Sie verließen sich darauf, daß die Leute zu feige waren, um uns zu helfen. Und damit lagen sie genau richtig. Die Keule sauste nieder, die Scheibe splitterte. Wir hatten keine Chance. Mussolini riß die Tür aus der Verankerung. Hitler zeigte auf Charlie Parker. »Zuerst den da!«
Um uns hatte sich ein Kreis von Neugierigen gebildet, von denen keiner einen Finger rührte, um Charlie zu helfen.
»Hol dein Saxophon raus!«
Während Charlie mit fliegenden Fingern sein Horn auspackte, hörte ich von weitem das Geräusch eines Hubschraubers und fragte mich, ob die Polizei von oben sehen konnte, was hier abging.
»Spiel mir das Lied vom Tod!« sagte Hitler.
Charlie Parker schüttelte den Kopf. Mussolini holte mit der Keule aus.
»Scotty, beam me up!« betete ich.
Und mein Gebet wurde erhört. Plötzlich war der betäubende Lärm des Hubschraubers über uns. Hitler schaute nach oben, ihm fiel die Keule aus der Hand. Die Maschine landete neben der Fahrbahn und spuckte ein paar Typen in Kampfanzügen aus, in deren Händen automatische Waffen schimmerten. Die Gaffer wichen zurück. Mussolini und Hitler ließen sich widerstandslos festnehmen.
Ein hagerer, grauhaariger Offizier kümmerte sich um uns. »Ich bin Captain Clint Eastwood. Man hat uns geschickt, um sie hier herauszuholen. Nehmen Sie ihre Instrumente und steigen Sie in den Hubschrauber. Der Minister wartet nicht gerne.«
»Das steht nicht im Vertrag«, sagte ich. »Ich hab Flugangst.«
»Jetzt hören Sie mal zu, Mister Werauchimmer!« sagte Clint Eastwood. »Dies hier ist ein Film und nicht die verdammte Wirklichkeit. Und ich bin der Regisseur.« Dann zielt er mit seinem Zeigefinger auf mich. »Was wollen Sie uns eigentlich mit diesem Bademantel sagen?«
Eingeschüchtert setzte ich mich und steckte die Hände in die Taschen. Darin knisterte etwas. Es war die Karte von Louis Armstrong. Darauf war ein Schädel zu sehen, in dem statt des Gehirns ein Emmentaler Käse steckte. Ich drehte die Karte um, da stand: Der fette Bassist heißt Charles Mingus.
Satchmo
 
 
© Dietrich Rauschtenberger - Erstveröffentlichung 2007 in den Musenblättern
 
 
 
Dietrich Rauschtenberger * 23.09.39  -  Schlagzeug, Saxophon, Autor
Mitte der Fünfziger Jahre spielte R. zunächst traditionellen Jazz in der Wuppertaler Jazz-Szene, dann Modern Jazz und Bebop. Anfang der Sechziger Jahre gehörte er zusammen mit Peter Kowald zu Peter Brötzmanns erstem Trio. Damit war er einer der ersten Musiker in Europa, die Free Jazz gespielt haben. Seitdem steht die Improvisierte Musik im Mittelpunkt seiner Arbeit. Er ist mit vielen internationalen Vertretern der improvisierten Musik in Deutschland, Europa, Russland, Sibirien und den USA unterwegs gewesen.
1976 LP "Open Field Music" mit Andreas Leep u.a. (action issue network 01, Wuppertal)
1979 AC "Jazz Poems" mit Ted Joans (S-Press) / AC "Christian Derschau live in Wuppertal (S-Press, Wuppertal)
1989 AC "Das Interview des Jahres" mit Michael Sievert (klinx, Schwelm)
1997 AC "Tyranofax" mit Christian Sade (klinx, Schwelm)
1992 CD GERU mit Peter Kowald (Jazzland, Moskau)
1996 CD "En Vacances" mit Michael Sievert (corporate arts, Bremen)
2003 CD Storm mit Daniel Carter und Hans Tammen (Harvestworks, New York)

Als Autor 1989 Gladbecker Satire-Preis für die Kurzerzählung "Mehr Rohr" und 1994 Publikumspreis der  Wuppertaler Literaturtage für ein Kapitel aus seinem Roman "Kramers Dackel". Erzählungen und Kurzgeschichten in Anthologien und Zeitschriften. 2005 Hörspiel „Wie wir den Free Jazz erfunden haben“ mit Rolf Becker als Sprecher, mehrfach gesendet und bei „guanako audio“ (Wuppertal) als Hörbuch veröffentlicht.
Musik-und-Literatur-Projekte, Theater-Musik. Seit 2002 spielt er sein Solo-Theaterstück „Die Kunst ein Schlagzeug aufzubauen“.
Seit Mitte der neunziger Jahre mit dem Dortmunder Autor Jürgen Wiersch Duo „Die Herzschrittmacher“.
Theater: Als Musiker, Komponist und/oder Darsteller (Auswahl): 
1986 Zeitfuge, Packhaus-Theater Bremen
1989 Regenhund, Theater Prinzregent Bochum
1997 Tyranofax, Theater Windspiel Berlin
1998 Odyssee – Land in Sicht, Vaganten Bühne Berlin
2002 Arsen & Spitzhacke, Theater im Depot Dortmund
2002 Die Kunst ein Schlagzeug aufzubauen, Vaganten Bühne Berlin
2005 Wohin Gen – 1000 Fragen, Tournee-Theater Berlin
Veröffentlichungen:
1987 – 1999 Rezensionen, Essays und Kurzgeschichten in „Jazzthetik", Münster
1979 Heute ist morgen gestern, Klinx, Schwelm (vergriffen)
1984 Von Menschen und Maschinen, Klinx, Schwelm (vergriffen)
1994 Mehr Rohr, Klinx, Schwelm (vergriffen)
1996 Kramers Dackel in "Die Welt in der Tasche", Klartext-Verlag, Essen 
2004 Mehr Rohr, Romanfürsorge Wuppertal
2006 ...sounds like Whoopataal!, Hg. E. Dieter Fränzel, Klartext-Verlag, Essen
2009 Jazz und Ikebana, Stories, Verlag das Fünfte Tier