Kunstmuseum Bonn zeigt Arbeiten von Mitch Epstein

"Mitch Epstein. State of the Union"

von Andreas Rehnolt
Kunstmuseum Bonn zeigt
Arbeiten des US-Fotografen
Mitch Epstein
 
"Mitch Epstein. State of the Union" lautet der Titel einer Ausstellung, die am Donnerstag im Kunstmuseum Bonn eröffnet wird. Der US-Amerikaner  Epstein  zählt zu den herausragendsten Farbfotografen der Gegenwart. Die bis zum 23. Januar nächsten Jahres laufende Schau zeigt nach Angaben des Museums vom Montag zwei seiner bedeutendsten Werkserien und weist so auf zwei entgegengesetzte Stränge im fotografischen Schaffen von Epstein hin.

Ab 1973 entstand die Serie "Recreation – American Photographs", in der sich der Fotograf  amerikanischen Alltagssituationen zuwendete. Er richtete seine Kamera auf Straßenszenen oder gewöhnliche Freizeitaktivitäten, die das Alltagsleben der Amerikaner einfangen. Die zufälligen Begegnungen und scheinbar austauschbaren Szenen geben Auskunft über das Lebensgefühl der Menschen in den 70er und 80er Jahren, das vorwiegend durch Offenheit und Freizügigkeit geprägt war.
Ganz anders die Aufnahmen der Serie "American Power ", die seit 2003 entstanden sind. Hier werden die Bilder von gewaltigen Kühltürmen und Raffineriegebäuden dominiert. Epstein widmet sich mit diesen Fotografien einem der wohl zentralsten Machtfaktoren Amerikas: Der Energieindustrie. Die Bilder zeigen dabei nicht nur, wie die Energiemacht die Gesellschaft prägt, sondern auch, wie die gesamte Energieindustrie in die Natur eingreift und diese verändert. Das Kunstmuseum Bonn startet mit dieser Ausstellung auch eine neue Reihe, die zentrale Positionen der amerikanischen Fotografie seit den 70er Jahren in umfassenden Einzelschauen zeigen wird.


Mitch Epstein, Amos Coal Power Plant, Raymond City, West Virginia, 2004
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr sowie mittwochs von 11 bis 21 Uhr geöffnet.
Internet: www.kunstmuseum-bonn.de

Redaktion: Frank Becker