Ein neuer Wuppertaler Salon macht Furore

HansPeter Nacke lud zum Gespräch über Kunst und Philosophie

von Frank Becker
Ein neuer Wuppertaler Salon macht Furore
 
HansPeter Nacke lud zum Gespräch
über Kunst und Philosophie
in die Galerie Epikur – und viele kamen
 

Andreas Steffens, als Philosoph und Autor, Galerist und Antiquar seit vielen Jahren ein aufmerksamer Beobachter der geistigen Entwicklung der Gesellschaft und der Strömungen nicht nur der bilden Kunst in der Kultur, hatte als Partner HP Nackes bei dem ambitionierten Projekt eines kunstphilosophischen Salons die Leitung des ersten Gesprächs am 22. September zum Thema „Vom Informel zu Beuys: Die permanente Revolution der Kunst“ übernommen. Mit Eloquenz und Brillanz führte Andreas Steffens vor großem Publikum (wenigstens 60-70 Interessierte kamen in die Galerie Epikur) die beiden Gesprächsgäste Bodo Berheide und Carl-Peter Buschkühle im Thema zusammen und moderierte anschließend die Diskussion zwischen dem engagierten Publikum und den Podiumsgästen.
 
Wenn auch die Berücksichtigung des Informel als Gesprächsgrundlage im Konzept stand – es wurde ein reiner Beuys-Abend. Zu viele Fragen wurden gestellt, zu viele Ansichten geäußert, zu viele Meinungen kontrovers in die angeregte Debatte geworfen, als daß da noch Platz für mehr gewesen wäre. Man spürte: Beuys´ Zeit ist zwar in der Kunstpraxis vorüber, er  polarisiert jedoch, auch das Publikum, das ihn nicht selbst erlebt hat, bis auf den Tag. Seine Verehrer und Epigonen halten den Schild noch immer hoch, auf dem sie den umstrittenen Multikünstler durch die kritikbereite Menge balancieren. Hätte nicht nach fast zwei Stunden höchst angeregter Wechselreden der Hausherr und Gastgeber HP Nacke zu Büffet und Wein gebeten, die Runde hätte sich noch nicht vertagt. So wurde das Thema noch eine ganze Weile in kleinen, teils höchst kontroversen, jedoch äußerst produktiven Gesprächsrunden witer verfolgt.
 
Bodo Berheide (Wuppertal), der als ‚plastischer’ Künstler in der Tradition seines Lehrers Joseph Beuys („Beuysklasse“) einen der letzten wesentlichen Impulse der permanenten Kunstrevolution in seiner Heimatstadt ebenso wie in welt­um­spannender Aktivität verkörpert, und dessen „figura magica“ nach 18-jähriger Weltumrundung seit einem Jahr wieder in Wuppertal ist, gehört zu den Begründern des Galerie- und Atelierkollektivs.

Prof. Dr. Carl-Peter Buschkühle, der als bildender Künstler den Impuls Beuys aufnahm und ihn zur Grundlage einer Neuerfindung der Kunstpädagogik machte, die er als Pionier der ‚Künstlerischen Bildung’ zunächst als Gymnasial-, schließlich als Universitätslehrer durchsetzte, hat z.Zt. eine Professur für Kunstpädagogik an der Justus-Liebig-Universität Gießen.

Beuys im Albertinum Dresden - Foto © Jürgen Kasten
 
Dr. phil. habil. Andreas Steffens lebt und arbeitet in Wuppertal. Er publiziert literarisch,  wissenschaftlich, kunstkritisch, kulturtheoretisch und philosophisch u.a. im Verlag HP Nacke, dem NordPark Verlag, dem Aufbau Verlag, dem Reclam Verlag Leipzig und bei Hatje Cantz.
 
Die Veranstaltungsreihe des Salons in der Galerie Epikur wird unter der bewährten Leitung von Andreas Steffens - künftig auch mit kammermusikalischen Beiträgen - fortgesetzt. Um verbindliche Anmeldung wird gebeten. Telefon 0202 - 42 65 262 oder info@galerie-epikur.de

Weitere Informationen unter: www.galerie-epikur.de