"Exlibris. Medizin gegen den Tod?"

Ausstellung in der Universitätsbibliothek Düsseldorf

von Andreas Rehnolt

© Archiv Musenblätter
Ausstellung
"Exlibris. Medizin gegen den Tod?"
 
Düsseldorf - In der Universitätsbibliothek der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf ist seit Mittwoch die Ausstellung "Exlibris. Medizin gegen den Tod?" zu sehen. Wie Stefanie Knöll von der Graphiksammlung "Mensch und Tod" am Institut für Medizingeschichte der Hochschule am Montag mitteilte, beschäftigt sich die bis zum 29. September laufende Schau anhand von Exlibris für Ärzte und Apotheker aus vier Jahrhunderten mit dem Kampf der Medizin gegen den Tod.
 
Mit der Erfindung des Buchdruckes durch Johannes Gutenberg in der Mitte des 15. Jahrhunderts vollzog sich ein Wandel, in dessen Verlauf der Unikatwert des Buches verloren ging. Bücher waren plötzlich in großer Zahl reproduzierbar. Einhergehend mit dem Individualitätsverlust des Buches kam laut Knöll das Bedürfnis nach einer persönlichen Kennzeichnung durch den Besitzer auf. Das Exlibris wurde erfunden. An prominenter Stelle auf der Innenseite des Einbandes angebracht, wies das meist kunstvoll gestaltete Blatt auf den rechtmäßigen Besitzer hin und schützte das Buch somit vor Verlust und Diebstahl.
 
Zentrales Thema der Ausstellung ist der die Darstellung des Kampfes gegen den Tod als vornehmste

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Aufgabe der Medizin auf einem Exlibris. Das Spektrum reicht von triumphalen Siegen des Arztes über den Tod bis zur Infragestellung der Wirkmacht der Medizin. Legitimiert der Mediziner einerseits sein Handeln mit Bezugnahme auf die Traditionen der antiken und christlichen Ikonographie, so werden auf der anderen Seite Motivation und Qualifikation von Ärzten und Apothekern hinterfragt.
 
Auf einer Grafik sieht man den mit dem Tod tauziehenden Mediziner, auf einer anderen rettet der überdimensionierte Gynäkologe ganze Scharen von Frauen vor dem Tod. Auch Jesus Christus wird als "der wahre" Arzt und Apotheker dargestellt. Er kuriert auf einer der Graphiken Leiden mit "Glaube", "Liebe" oder "Hoffnung", die in Gläsern abgefüllt sind.
 
Der Eintritt zur Ausstellung in den Räumen der Universitätsbibliothek ist frei.
 
Redaktion: Frank Becker