Merkwürdige Kriminalfälle des Richters Di

Heute wäre Robert van Gulik 100 Jahre alt geworden

von Frank Becker

© Diogenes Verlag
Robert van Gulik 100
 
Am 9. August 1910 wurde der Diplomat, Schriftsteller und Sinologe Hans van Gulik in Zutphen/Niederlande geboren. Der spätere Entdecker einer der berühmtesten Figuren der Kriminalliteratur für den westlichen Kultur- und Sprachraum, des legendären chinesischen Richters Di, wuchs in Java und Nimwegen auf, studierte an der Universität in Leidenorientalisches Kolonialrecht, Indologie und Sinologie, lernte chinesische Kalligraphie und promovierte 1935 mit einer Arbeit über den Mantra-Aspekt des Pferdes in China und Japan. 
 
Seine literarische Arbeit begann van Gulik nach zunächst ausschließlich wissenschaftlicher und diplomatischer Tätigkeit, die ihn nach Japan und China (Tschungking) führte, 1949 mit einer Übersetzung des aus dem 18. Jahrhundert stammenden chinesischen Kriminalromans "Dee Goong An", dessen zentrale Figur der weise Untersuchungsrichter ist. Das als Privatdruck erschienene Buch in van Guliks Übersetzung fand so großen Zuspruch, daß es auch in andere Sprachen übertragen wurde. Der Erfolg ermutigte ihn, eigene Richter Di-Romane zu schreiben, die dem erfolgreichen Diplomaten auch hohes literarisches Ansehen verschafften. 18 Richter-Di-Romane, die er häufig auch selbst im altchinesischen Holzschnitt-Stil illustrierte, verzeichnet Janwillem van de Weterings van Gulik-Biographie.

 


















Gestorben ist Robert van Gulik am 24. September 1967 in Den Haag, nachdem er seine diplomatische Laufbahn mit dem Posten des niederländischen Botschafters in Japan und Korea krönen konnte.
Der Zürcher Diogenes Verlag hat seit vielen Jahren seine Richter Di-Romane im Programm. 
Weitere Informationen auch unter:  www.alligatorpapiere.de und  www.diogenes.ch